Am letzten Wochenende hatten wir, das waren Johannes, Oliver und ich, das große Glück, mit Alan und Michael Perry ein Wargaming-Wochenende in Nottingham zu verbringen…und besser noch, dieses „Wochenende“ begann schon am Donnerstagabend :-). Erster Treffpunkt mit den Perry’s war natürlich ihr Lieblings-Pub, dem „Trip to Jerusalem“, den ältestem Pub in England. Nach ein paar Pints in den schummrigen Höhlenräumen dort, machten wir uns noch schnell auf Nahrungssuche (Fish & Chips) und landeten schließlich in einer Bar mit dem verheißungsvollen Namen „Schnapps“! Mit leichten Kopfschmerzen ging es schließlich zur kurzen Erholung in unsere Kojen.
Unser Hotel in Beestan, das Grove Guesthouse.
Hier das älteste Gebäude von Nottingham.
Am Freitagmorgen waren wir zunächst bei Alan zu Gast, wo wir erst einmal ausgiebig seine Privatsammlung historischer Waffen, Uniformen und Bücher bestaunen konnten.
Nachdem die neusten „Greens“ und zukünftige Projekte besprochen waren, ging es in die heiligen Hallen, seinem „Spielzimmer“ samt gigantischem Spieltisch, Unmengen von Figuren, Geländeteilen, Gebäuden und unzähligen Ausstellungsstücken.
Bemalte 3ups! Wie geil ist das denn? 🙂
Hier erwartete uns ein Schlachtfeld in South Carolina, welches im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg angesiedelt war. Aly Morrison, der nach dem Frühstück hereingeschneit kam, übernahm das Zentrum der Briten, während Johannes und ich die linke und rechte Flanke ins Gefecht führten. Unsere Gegenspieler waren Michael und Oliver, die ihre amerikanischen Truppen aufmarschieren ließen. Gespielt wurde übrigens mit den Black Powder Regeln von Warlord Games. Vor dem Gefecht wurden Johannes und ich noch auf eine kleine Aufklärungsmission geschickt. Dazu wurde wir auf allen Vieren kriechend in den Raum geleitet, jeder mit einem Periskop bewaffnet. Nun galt es, über den Tisch spähend, das Schlachtfeld auszukundschaften und anschließend das Ganze auf einer Karte festzuhalten. Natürlich alles reine Perry-Schikane, um ein paar deutsche Wargamer auf die Knie zu zwingen…diese Mission hatte nämlich im Nachhinein keinerlei Auswirkung auf das Spiel 😉 Der Schlachtbeginn war zunächst etwas schleppend, denn die britischen Truppen weigerten sich standhaft schneller als im Schneckentempo auf die feindlichen Linien vorzustoßen. Es überholte sogar unsere Reserve das eigene erste Treffen und führte deshalb auf der rechten Flanke den Angriff. Nach einigen kleinen Plänklergefechten und einem niedergebrannten Blockhaus, standen sich schließlich die beiden Armeen an den Ufern eines Flusses gegenüber, wo sofort ein heftiges Feuergefecht entbrannte. Hier und dort kam es sogar zu einigen Bajonettgangriffen, aber nachdem sich der Qualm etwas verzogen hatte, waren auf beiden Seiten zwei Brigaden ausgeschaltet und lediglich ein Unentschieden erreicht. Leider konnten die Briten auch ihre zusätzliche Aufgabe, das Aufstöbern von versteckten Waffenlagern nicht erfolgreich abschließen. Trotzdem war das Ganze ein riesen Spaß und die Zeit verging wie im Flug.
Johannes und ich als „U-Boot“ – Späher…
…zur großen Freude des gegnerischen Teams 😉
Aly Morrison führt seine hessische Brigade auf das Schlachtfeld.
Die amerikanischen Truppen erscheinen!
It’s beer o’clock now!
Johannes trink schon mal auf den sicheren Sieg 😉
Vormarsch der Briten auf der rechten Flanke.
Als die Briten den Hügelkamm in der Spielfeldmitte erreichen, wird der Blick frei auf eine stark befestigte Schanze.
Die amerikanische Feuerlinie wartet auf Gegner.
Flankenangriff in Kolonne mit Rückenwind und ein von der Sonne geblendete Gegner? Dafür muss es doch eine Sonderregel geben! 😉
Der britische rechte Flügel erhält erneut Verstärkungen.
Britische Dragoner haben sich an das mit Scharfschützen besetzte Blockhaus geschlichen und in Brand gesetzt…
Brennend flüchten die amerikanischen Riflemen 😉
Die feindlichen Armeen treffen aufeinander.
Aly’s Hessen marschierten zwar stramm, musste aber auch reichlich einstecken.
Showdown am Fluss…
Am Abend machten wir uns zu Fuß auf ins Zentrum von Nottingham. Auf dem Weg dorthin gab es noch ein schnelles Bier im „Trip“, wo wir Dank frühlingshafter Temperaturen sogar draußen sitzen konnten. Unser Ziel in der Innenstadt war das Kayal, ein südindisches Restaurant, wo uns bereits ein gedeckter Tisch samt Peter Dennis und Alessio Cavatore erwarteten. Peter Dennis wird wohl jeder kennen, der sich irgendwie mit historischen Wargaming beschäftigt. Er malt praktisch alle Deckelbilder der Figurenpackungen und Regelbücher. Peter arbeitet außerdem für Osprey Publishing und erstaunlicherweise auch für den Schriftsteller Terry Pratchett, für den er die Scheibenwelt zu visuellen Leben erweckt. Alessio Cavatore ist einer der besten Spieldesigner der Branche. Zunächst war er bei Games Workshop tätig, wo er diverse Armeebücher, Artikel für den White Dwarf und das Grundregelwerk Warhammer 7. Edition geschrieben hat. Mittlerweile liegt die Gründung der Spieldesignfirma River Horse hinter ihm, für die Legenden wie Rick Priestley und Andy Chambers arbeiten. Es ist also nicht weiter erstaunlich, dass wir neben dem großartigen Essen auch extrem spannenden Tischgespräche genießen konnten. Und so endete schließlich der erste Tag…
Abgesehen von dem fantastischen Spieltisch und ’ner Menge Spaß, liest sich das echt wie ein Who-is-Who der TT-Szene 😀
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Was für ein Ausflug! Ich war schon sehr neidisch, als der gute knoxville erste Bilder per Twitter kursieren ließ. Danke für die ausführliche Nachbereitung, freue mich auf den nächsten Teil. 🙂
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Suppi Bericht,
na und ich finde es wirklich toll, das Eure Trips zu und mit den Perries sich langsam zu echten Freundschaftstouren entwickeln. Einfach klasse.
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Wie ich sehe hattet ihr esehr viel Spass. vielen Dank für den tollen Bericht und die tollen Bilder !
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Vielen Dank für eure Kommentare! Dann werde ich mal versuchen den 2. Teil morgen online zu stellen. Gruß Frank
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Wow! Echt ein wahnsinnig tolles Erlebnis. Da wird man echt neidisch :).
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Ihr seid zu beneiden!
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