Rosenkriege – Adel, Banner und Standarten

Für viele, die das Thema Rosenkriege angehen, stellen sich schon bald zahlreiche Fragen. Vor allem die vielfältigen Banner, Standarten sowie die Livree-Farben der einfachen Soldaten sind zunächst unüberschaubar. Zum Glück gibt zu diesem Thema einige gute Ausarbeitungen und Informationen, leider alles ein wenig verstreut und zum Teil schlecht aufbereitet. Höchste Zeit, dass Ganze einmal in geordnete Bahnen zu lenken.

Adel

Durch die Einführung des belehnten Adels unter der Herrschaft der Normannen ab 1066, standen sämtliche Lehnsherren dem König mit ihrem gesamten Besitz als Gefolgschaft zur Verfügung. Im 15. Jahrhundert gab es noch nicht die strikte begriffliche Unterscheidung zwischen Land- und Hochadel (Gentry und Peerage), also dem erblichen Titel und dem Adelstitel der lediglich Personengebunden waren. Trotzdem galten schon zu dieser Zeit die Titelträger des Duke, Earl, Viscount und Baron als Hochadel des Landes.

In der Mitte des 15. Jahrhunderts rangierte unter dem König (king) und den Prinzen (prince), den Söhnen und Enkeln des Königs, der Herzog, im englischen Duke genannt. Obwohl William I ursprünglich selbst diesen Titel getragen hatte, wurde er nicht von ihm nach England übertragen, sondern erst wieder von Edward III eingeführt. Zu Beginn der Rosenkriege war der Titel Duke nur sechs Mal vergeben. Bei diesen sechs Personen handelte es sich um den Duke of York (Richard of York, 3rd Duke of York), den Duke of Norfolk (John de Mowbray, 3rd Duke of Norfolk), den Duke of Exter (Henry Holland, 3rd Duke of Exeter), den Duke of Buckingham (Humphrey Stafford, 1st Duke of Buckingham), den Duke of Sommerset (Edmund Beaufort, 1st Duke of Somerset) und den Duke of Suffolk (John de la Pole, 2nd Duke of Suffolk).

Der nächste Titel in absteigender Rangfolge war der des Grafen, im englischen Earl genannt. Dieser, noch aus angelsächsischer Zeit stammende Titel (eorl), war im Jahr 1455 insgesamt 14 Mal vergeben worden. Es waren der Earl of Warwick (Richard Neville, 16th Earl of Warwick), der Earl of Arundel (William FitzAlan, 16th Earl of Arundel), der Earl of Oxford (John de Vere, 12th Earl of Oxford), der Earl of Devon (Thomas de Courtenay, 5th Earl of Devon), der Earl of Salisburry (Richard Neville, 5th Earl of Salisbury), der Earl of Westmorland (Ralph Neville, 2nd Earl of Westmorland), der Earl of Northumberland (Henry Percy, 2nd Earl of Northumberland), der Earl of Shrewsbury (John Talbot, 2nd Earl of Shrewsbury), der Earl of Kendal (John de Foix, 1st Earl of Kendal), der Earl of Wiltshire (James Butler, 1st Earl of Wiltshire), der Earl of Worcester (John Tiptoft, 1st Earl of Worcester), der Earl of Surrey (John de Mowbray, 1st Earl of Surrey), der Earl of Richmond (Edmund Tudor, 1st Earl of Richmond) und der Earl of Pembroke (Jasper Tudor, 1st Earl of Pembroke).

Der Titel des Viscount war die jüngste Schöpfung unter den englischen Adelstiteln. Er wurde erst 15 Jahren vor dem Beginn der Rosenkrieg ins Leben gerufen. Aus diesem Grund führten auch nur drei Personen diesen Rang. Es waren der Viscount Beaumont (John Beaumont, 1st Viscount Beaumont), der Viscount Bourchier (Henry Bourchier, 1st Viscount Bourchier) und der Viscount Lisle (Thomas Talbot, 2nd Viscount Lisle).

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Der weit häufigste Titel des Hochadels in der hier behandelten Epoche war der des Barons, dem fünften Rang im englischen Adel. Dieser Rang wurde von Feudalherren an verdiente Vasallen vergeben. Später hatte nur noch der englische König selbst das Recht Barone einzusetzen. Die vom König eingesetzten Barone wurden zunächst zur Unterscheidung der anderen Barone als „king´s barons“ bezeichnet, dies entfiel dann aber, da, wie erwähnt, nur noch der König das Recht hatte diesen Titel zu verleihen. Ganze 41 (männliche) Barons zählte man im Jahre 1455. Es waren der Baron de Ros (Thomas de Ros, 9th Baron de Ros), Baron Fauconberg (Joan Neville, 6th Baroness Fauconberg), Baron FitzWarine (Thomazine FitzWarine, suo jure Baroness FitzWarine), Baron Grey de Wilton (Reginald Grey, 7th Baron Grey de Wilton), Baron Clinton (John de Clinton, 5th Baron Clinton), Baron De La Warr (Richard West, 7th Baron De La Warr), Baron Lovel (William Lovel, 7th Baron Lovel), Baron Scales (Thomas de Scales, 7th Baron Scales), Baron Welles (Lionel de Welles, 6th Baron Welles), Baron de Clifford (Thomas Clifford, 8th Baron de Clifford), Baron Strange (John le Strange, 8th Baron Strange), Baron Zouche of Haryngworth (William la Zouche, 5th Baron Zouche), Baron Audley of Heleigh (James Tuchet, 5th Baron Audley), Baron Cobham of Kent (Edward Brooke, 6th Baron Cobham), Baron Dacre (Thomas Dacre, 6th Baron Dacre), Baron FitzHugh (Henry FitzHugh, 5th Baron FitzHugh), Baron Greystock (Ralph de Greystock, 5th Baron Greystock), Baron Grey de Ruthyn (Edmund Grey, 4th Baron Grey de Ruthyn), Baron Harington (William Harington, 5th Baron Harington), Baron Scrope of Masham (John Scrope, 4th Baron Scrope of Masham), Baron Botreaux (William de Botreaux, 3rd Baron Botreaux), Baron Scrope of Bolton (Henry Scrope, 4th Baron Scrope of Bolton), Baron Cromwell (Ralph de Cromwell, 3rd Baron Cromwell), Baron Bergavenny (George Nevill, 4th Baron Bergavenny) Baron Grey of Codnor (Henry Grey, 4th Baron Grey of Codnor), Baron Berkeley (James Berkeley, 1st Baron Berkeley), Baron Hungerford (Robert Hungerford, 2nd Baron Hungerford), Baron Latimer (George Neville, 1st Baron Latimer), Baron Dudley (John Sutton, 1st Baron Dudley), Baron Sudeley (Ralph Boteler, 1st Baron Sudeley), Baron Moleyns (Robert Hungerford, 1st Baron de Moleyns), Baron Saye and Sele (William Fiennes, 2nd Baron Saye and Sele), Baron Beauchamp of Powick (John Beauchamp, 1st Baron Beauchamp of Powick), Baron Rivers (Richard Woodville, 1st Baron Rivers), Baron Stourton (John Stourton, 1st Baron Stourton), Baron Vessy (Henry Bromflete, 1st Baron Vessy), Baron Bonville (William Bonville, 1st Baron Bonville), Baron Egremont (Thomas Percy, 1st Baron Egremont), Baron Bergavenny (Edward Nevill, 1st Baron Bergavenny), Baron Richemount (Thomas Grey, 1st Baron Richemount), und Baron Berners (John Bourchier, 1st Baron Berners)

Der „Knight banneret“ (= Ritter mit Banner) bezeichnete einen höherrangigen Ritter, einem Baron im Rang gleichgestellt, der das Recht besaß, eigene Vasallen unter eigenem Banner (daher auch der Name) ins Feld zu führen. Der Titel konnte auch vom König für Tapferkeit in der Schlacht vergeben werden. Im historischen Verlauf ging das Recht eigene Vasallen zu führen wieder verloren und der knight banneret bezeichnete später nur noch eine ‘weitere’ Art von Ritter, keine ‘gehobene’ mehr.

Der Ritter (knight) machte hinsichtlich seiner Bedeutung in der mittelenglischen Periode mehrere Veränderungen durch. Bezeichnete er zu Beginn einen einfachen, besser gerüsteten Krieger aus den Reihen des Volkes, so galt der Ritter später als ein meist im Kriegsdienst verdienten Mann, der vom König oder einem anderen Feudalherren mit eigenem Lehen und niederem Titel (der Ritter ist der letzte Titel in der adeligen Rangfolge) belohnt worden war. Später gehörte die Ausbildung zum Ritter zum frühen Leben eines jeden männlichen Adeligen und der Titel Ritter wurde dann meist auch nur noch von bereits vorher Adeligen getragen.

Der Lord war im englischen Mittelalter eine Anredeform eines Vasallen an seinen Herren und bezeichnete außerdem einen niedrigen Adeligen.

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Wappen

Jeder Mann von Rang führte ein Wappen, in englischer Sprache coat of arms genannt. In der ersten Hälfte des 12. Jahrhundert wurden erstmals Wappen benötigt, um Ritter, die unter den damals aufkommenden Topfhelmen nicht mehr erkennbar waren, im Turnier oder im Kampf auseinander halten zu können. Sie trugen ihr eigenes Wappen oder das ihres Lehensherrn auf den Schilden. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts durften auch Ritter aus niederem Adel ein eigenes Wappen tragen. Die Heraldik regelte den Aufbau des Wappens und die Verwendung von Farben in bestimmten Kombinationen. Die Farben wurden als Tingierung bezeichnet und beinhalteten folgendes Spektrum:

Metalle (Metals)
• Gold bzw. Gelb (Or)
• Silber bzw. Weiß (Argent)
Farben (Colours)
• Blau (Azure)
• Rot (Gules)
• Purpur (Purpure)
• Schwarz (Sable)
• Grün (Green)
Pelzwerk (Furs)
• Hermelin (Ermine)
• Gegenhermelin (Ermines)
• Goldhermelin (Erminos)
• Gegehermelin in Gold (Pean)
• Feh (Vair)
• Gegenfeh
• Krückenfeh
• Krückenpfahlfeh
Tönung (Stains)
• Orange (Tenne / Tawney)
• Braun (Russet)
• Maulbeer (Murrey)
• Blutrot (Sanguine)

Neben den Farben gab es im Wappen bildliche Darstellungen. Bei einigen dieser Darstellungen sprach man von sogenannten „sprechenden Wappen“. Es sind dann Abbildungen im Wappen enthalten, die sich auf den Namen (Vor- oder Nachname) des Trägers beziehen. Beispielweise konnte man im Wappen von Lord Trumpington Trompeten finden, bei Lord Wingfield waren es Flügel (Wings). Auch die Abzeichen (badges), auf die ich später noch einmal gesondert eingehen werde, sind teilweise so entstanden.

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Feldzeichen

Man verwendete in der Zeit der Rosenkriege eine Vielzahl unterschiedliche Typen von Feldzeichen.

Zunächst gab es das persönliche Banner hochgestellter Adliger. Dieses Feldzeichen bestand aus einem meist quadratischen Tuch, welches an einer Stange befestigt war und das persönliche Wappen eines Adligen zeigte. Es wurde von einem loyalen Gefolgsmann getragen, welcher sich in der Schlacht in unmittelbarer Nähe seines Herrn aufhielte und so seine Position anzeigte. Damit das Wappen im Kampfgetümmel immer sichtbar war und das Banner nicht ständig geschwenkt werden musste, wurde das Stoffstück am oberen Rand an einem Querholz befestigt.

Während das heraldische Banner nur verwendet wurde, um das Wappen zu zeigen, beinhaltete die Standarte, die in dieser Form ab Mitte des 14. Jahrhunderts verwendet wurde, alle weiteren heraldischen Zeichen des Adligen. Dazu gehörten die Farben des Hauses (livery colour), Abzeichen (badges) und ein Motto. Die Standarte war eine meist spitz zulaufende, bis zu 6 Meter lange Fahne, die ebenso wie das Banner nur von hochgestellten Adligen verwendet werden durfte. Die Fahne hatte ein abgerundetes Ende, meistens jedoch die Form eines Schwalbenschwanzes mit zwei abgerundeten Enden. An der Seite, unmittelbar neben der Fahnenstange, war stets das rote Sankt-Georgs-Kreuz auf weißem (bzw. silbernem) Feld abgebildet. Der restliche Teil der Standarte war in der Farbe des Adelshauses, der livery colour gehalten. Hatte das Adelsgeschlecht zwei Livree Farben, so war die Standarte horizontal in zwei Farbhälfte geteilt, wobei die obere Hälfte, der rechten Seite des Livrees der Gefolgsleute (s. Livree) entsprach. Die Standarte war außerdem durch eine meist zweifarbige Borte eingefasst, in welcher erneut die Livree-Farben Verwendung fanden. Auf dem Feld der Livree-Farben waren außerdem das Motto der Person oder Familie sowie ein oder mehrere Abzeichen (badge) des Hauses angebracht. Die Rückseite der Standarte zeigte, ebenso wie das heraldische Banner, spiegelverkehrt alle Elemente der Vorderseite. Alle Tierdarstellungen waren übrigens mit ihren Gesichtern zur Fahnenstange hin ausgerichtet. Durch die enorme Länge der Standarte wurde diese vermutlich ebenfalls durch ein Querholz in Position gehalten und zudem meist von einem Reiter getragen. Ob die Standarte jedoch überhaupt im Feld geführt wurde ist fraglich.

Aufgrund der erwähnten Unhandlichkeit der Standarte wurde im Verlauf der Rosenkriege immer häufiger eine andere Variante verwendet (die jedoch als Banner und nicht als Standarte bezeichnet wurde!). Dabei handelte es sich um eine quadratische Fahne in der Größe des Banners. Dieses Standarte war häufig, jedoch nicht immer, in den Livree-Farben gehalten und zierte in der Mitte das vorrangige Abzeichen (badge) des Adligen. Dieses sogenannte Livree- (Livery) bzw. Abzeichen-(Badge) Banner wurden auch von den Einheiten der Gefolgsleute verwendet. Auf den Bannern der Gefolgsleute waren dann jedoch ausschließlich sekundäre Abzeichen zu sehen. Es wird vermutet, dass die verschieden Kontingente, die zusammen die Gefolgschaft eines Lords ausmachten, jeweils eines der sekundären Abzeichen in ihrer Einheiten-Fahne führten. So erhielten beispielsweise die „Bowmen“ (Bogenschützen) ein anderes Abzeichen als die „Billmen“ (Gefolgsleute mit Stangenwaffen).

Die dritte Art der Standarte die verwendet wurde, war als Kompanie-Standarte (company standrad) bekannt. Bei dieser Form handelte es sich im Prinzip um die verkleinerte Form der großen Schwalbenschwanz-Standarte, sie hatte jedoch nur eine maximale Länge von rund 2 Metern. Die Kompanie-Standarte entsprach optisch der großen Standarte, sie zeigte also ebenfalls das Sankt-Georgs-Kreuz, die Livree-Farben und die farbige Einfassung. Es wurde jedoch nur eines der Abzeichen verwendet und das Motto wurde ganz weggelassen. Vermutlich wurden diese Kompanie-Standarten mit ihren unterschiedlichen Abzeichen zur Unterscheidung verschiedener Einheitentypen eines Adelshauses eingesetzt. Auch mögen sie zur Unterscheidung von Einheiten aus unterschiedlichen Aushebungsgebieten gedient haben.

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Livree-Farben

Die Farbbezeichnungen der Livree-Farben entsprachen der Tingierung der Heraldik. Die Livree-Farben eines Hauses fand man in den Standarten des Lords sowie in den Fahnen und Livrees der Gefolgsleute. Nicht immer sind die Livree-Farben eines Hauses überliefert. Meist kennt man jedoch das heraldische Banner eines Adligen. Eine nicht immer sehr akkurate Methode die jeweiligen Livree-Farben zu ermitteln, ist es, die ersten beiden Farben der Banner-Beschreibung (Wappen) zu ermitteln, welche dann die Livree-Farben ergeben. Dabei wird die erstgenannte Farbe der oberen Standartenhälfte bzw. der rechten Livree-Seite zugeordnet. Nachfolgend eine Liste der wichtigsten Adligen dieser Zeit und ihre jeweiligen Livree-Farben (einige sind spekulativ):

  • Edward Neville, Lord Abergavenny – grün und weiß
  • William Fitzalan, Earl of Arundel – rot und weiß
  • John Touchet, Lord Audley – gelb und rot
  • John, Viscount Beaumont – weiß
  • William, 7th Lord Berkeley – rot
  • John Bouchier, Lord Berners – gelb und grün
  • Humphrey Stafford, Duke of Buckingham – schwarz und rot
  • Henry Stafford, Duke of Buckingham – schwarz und rot
  • Sir Thomas Burgh/Borough of Gainsborough – blau
  • George, Duke of Clarence – dunkelrot und blau
  • Thomas, Lord Clifford – weiß
  • Brooke, Lord Cobham (Edward 1464 / John 1515) – schwarz und rot
  • Sir Marmaduke Constable – rot
  • Sir John Conyers – weiß
  • Sir Richard Croft -weiß und blau
  • Randolf Lord Dacre of Gilsland – 4 Streifen abwechselnd gelb und blau
  • Sir Richard Fiennes, Lord Dacre of the South – weiß
  • Thomas Courtney, Earl of Devon (1st. 1458 / 2nd 1461) – rot
  • Digby family – blau
  • Thomas Grey, Marquis of Dorset – weiß und dunkelrot
    (auch bekannt als 3rd Lord Grey, 8th Lord Ferrers, Earl of
  • Huntingdon in Jahr 1471, Marquis of Dorset im Jahr 1475)
  • Edward, Earl of March/Edward IV – dunkelrot und blau
  • Edward, Prince of Wales – rot und schwarz
  • Henry Bouchier, Earl of Essex (1st 1483 / 2nd 1529) – schwarz und grün
  • Henry Holland, Duke of Exeter – weiß und rot
  • William Neville, Lord Fauconberg, Earl of Kent – weiß und blau
  • Walter Devereaux, 7th Baron Ferrers – weiß und rot
  • Sir Edward Grey, 2nd Lord Grey, 7th Lord Ferrers of Groby – grün
  • Sir John Radcliffe, Lord Fitzwalter – blau
  • William Bourchier, Lord Fitzwaurin or Fitz-Warine – weiß und rot
  • Henry Lord Grey of Codnor – rot und grün
  • Edmund, Lord Grey of Ruthin and Earl of Kent in Jahr 1465 – rot
  • Sir James Harrington – schwarz
  • William, Lord Hastings – dunkelrot und blau
  • Henry VI – weiß und blau
  • Henry VII – weiß und grün
  • William Herbert, Earl of Pembroke – blau und rot
  • John Howard, Duke of Norfolk – rot
  • Thomas Howard – rot und weiß
  • Thomas Talbot, Viscount Lisle or L’Isle – blau
  • Robert, 3rd Lord Hungerford and Lord Molynes – rot und grün
  • Francis, Viscount Lovell – blau und gelb
  • Thomas Fitzalan, Lord Maltravers, (12th Earl of Arundel im Jahr 1487) – schwarz
  • John Neville, Lord Montague, Earl of Northumberland 1464-1470 – rot und schwarz
  • Walter Blount, Lord Mountjoy – blau
  • John Neville 2nd Earl of Westmoreland – Schwarz und rot
  • John Mowbray, Duke of Norfolk (Ist 1461 / 2nd 1476) – blau und rot
  • Henry Percy, Earl of Northumberland (2nd Earl 1455 / 3rd 1461 / 4th 1489) – rot und schwarz
  • John De Vere, Earl of Oxford (Ist 1462, 2nd 1512) – orange
  • John Paston – rot
  • Jasper Tudor, Earl of Pembroke – weiß und grün
  • Edward Poynings – rot
  • Richard of Gloucester/Richard III – Maulbeer und blau
  • Anthony Woodville, Earl Rivers und Lord Scales – grün
    (als blau und orange bei einem Turnier im Jahr 1478 erwähnt)
  • Richard Woodville, Earl Rivers – grün
  • Thomas, Lord Roos – blau und gelb
  • Edmund, Earl of Rutland – Maulbeer und blau
  • Richard Neville, Earl of Salisbury, 2nd Earl of Westmoreland, – rot und schwarz
  • John, Lord Scrope of Bolton – weiß
  • John Talbot, 2nd Earl of Shrewsbury (1st 1460, 2nd 1473) – rot und schwarz
  • Henry Beaufort, Duke of Somerset – weiß und blau
  • Thomas, Lord Stanley später Earl of Derby – orange und grün
  • William Stanley – red
  • John De La Pole, Duke of Suffolk – blau und gelb
  • Humphrey Talbot – schwarz und weiß
  • Rhys Ap Thomas ‚The Raven‘ – weiß
  • Richard Tunstall – schwarz und weiß
  • Richard Neville, Earl of Warwick – rot
  • Lionel, 6th Lord Welles – schwarz und rot
  • John, Lord Wenlock – weiß
  • Henry Willoughby – blau
  • Robert, Lord Willoughby – rot und weiß
  • Richard, Duke of York – blau und weiß
  • John, Lord Zouche – schwarz and Maulbeer

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Wahlspruch

Der Wahlspruch eines Adligen oder Adelhauses war vermutlich eng mit dem vorrangigen Abzeichen oder dem Namen verbunden, ähnlich, wie es schon bei den „sprechenden Wappen“ beschrieben wurde. Als Beispiel sei das Motto „Ne Vile Vellis“, was ungefähr „wünsche nichts gemeines“ bedeutet und ein Wortspiel auf den Namen Neville ist. Der Wahlspruch ist also meist ein einfacher Satz in englischer, französischer oder lateinischer Sprache. Das Motto lief in Bändern quer über die Standarte

Abzeichen

Das Recht ein Abzeichen (Badge) zu führen, wurde einem Adligen für gewöhnlich durch den König gewährt und setzte voraus, dass dieser Adlige in der Lage war eine größere Truppe ins Feld zu führen. Dieses Recht beinhaltete auch die Verwendung einer Standarte. In Gebrauch kamen die Abzeichen in der Regierungszeit Königs Edward III., also in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts. In den Rosenkriegen erfanden viele Adlige jedoch eigene oder zusätzliche Abzeichen, die sie auch ohne offizielle Einwilligung des Königs verwendeten. Einige Lords führten bis zu 6 unterschiedliche Abzeichen auf der Standarte, wobei es wohl immer ein großes, vorrangiges Abzeichen und mehrere kleinere gab. Das vorrangige Abzeichen entsprach oft der Helmzier oder den Schildhaltern, also den Tieren oder mythischen Monstern im Wappen. Wie schon erwähnt, wurde es in den Rosenkriegen im Lauf der Zeit üblich, statt des Banners mit dem Wappen ein sogenanntes Badge-Banner im Feld zu führen, also ein Banner mit dem vorrangigen Abzeichen. Die anderen Abzeichen galten als Erkennungszeichen für den gesamten Haushalt des Adligen und wurden auf Brust oder Schulter der Jacken und Livrees der Gefolgsleute getragen sowie auf den Fahnen der Truppen geführt oder dort angebracht, wo Eigentum des Lords gekennzeichnete werden sollte. Bei dem gemeinen Volk wurde die Abzeichen durch die ständige Präsenz bald zum eigentlichen Erkennungszeichen eines Adligen, die wenigsten kannte also das eigentliche heraldischer Wappen eines Lords.

Bücher

Zu diesem Thema gibt es einige schöne Bücher mit vielen farbigen Abbildungen der Banner und Standarten, herausgegeben von der „Lance and Longbow Society“. Es sind die Titel:

  • Heraldic Banners of the Wars of the Roses Vol.1 A-H
  • Heraldic Banners of the Wars of the Roses Vol.2 H-R
  • Heraldic Banners of the Wars of the Roses Vol.3 S-Y
  • Standards, Badges & Livery Colours of the Wars of the Roses.

Hier der Link zum Shop: http://lanceandlongbow.com/shop.php

6 Kommentare zu „Rosenkriege – Adel, Banner und Standarten“

  1. Das mit den Livery Colours ist allerdings bei weitem nicht so klar und konnte durchaus wechseln. Auch war es möglich, dass sogar ein Duke oder Earl sich und seine Bediensteten zu bestimmten Anlässen in den Farben eines Höhergestellten kleidete, um seine Verbundenheit zu demonstrieren. Prominentes Beispiel für all dieses ist John Howard, der bisweilen die Farben seiner mächtigeren Verbündeten der Mowbrays, Dukes of Norfolk, wohl eher Rot als Rot-Blau oder das Blau-Rot der York-Brüder trug. Er selber hatte, wenn man seinem Biografen Ashdown-Hill folgen mag, bis zu seiner Erhebung zum Duke of Norfolk die Farbe Schwarz als Livery Colour und wechselte danach zu Blau.

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