Götheborg of Sweden

Vor ein paar Wochen lag die Götheborg of Sweden, das Schiff befindet sich derzeit auf einer 2-jährigen Expeditionsreise durch Europa, im Hamburger Hafen vor Anker. In einer Mittagspause bin ich zu einem schnellen Besuch zu den Landungsbrücken geeilt, um einen kurzen Rundgang durch das Schiff zu machen.

Die Götheborg von Schweden ist das größte, segelfähige hölzerne Hochseesegelschiff der Welt, eine Nachbildung der ursprünglichen Götheborg aus dem 18. Jahrhundert, die 1745 vor der Stadt Göteborg in Schweden sank.

Die Schwedische Ostindien-Kompanie, eine der erfolgreichsten Gesellschaften Schwedens in der Geschichte, wurde im Jahr 1731 gegründet. Die Handelsgesellschaft handelte mit China und unternahm bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1813 insgesamt 132 Reisen mit 37 Schiffen. Eines dieser Schiffe war die Götheborg, die am 12. September 1745 Schiffbruch am Felsen Hunnebadan in der Göteborger Hafeneinfahrt erlitt. Das Wrack wurde 1984 von Tauchern der Schwedischen Meeresarchäologischen Gesellschaft wiederentdeckt. Am 11. Juni 1995 wurde eine 1:1-Kopie auf Kiel gelegt. Es dauerte Jahre, bis es mit alten Methoden und mit den ursprünglichen Materialien sowie zugleich moderner Ausstattung und Technik für den Hochsee-Einsatz wieder aufgebaut schließlich im Juni 2003 den Stapellauf erlebte. Die Taufe des Schiffs fand im September 2004 durch Königin Silvia von Schweden statt.

Die Götheborg verfügt insgesamt über fünf Decks. Unter dem Sonnendeck liegt das Wetterdeck mit Kapitänskajüte, Navigationsraum und Feuerwache. Neben Bei- und Rettungsbooten finden sich dort die für ein Segelschiff dieser Art typischen Gegenstände, von der Schiffsglocke über Spill bis zum Steuerrad.

Unter dem Wetterdeck folgt das Kanonendeck. Es ist mit zehn Kanonen bestückt, die beim Original zur Verteidigung gegen Piraten dienten und heute für Salutschüsse bei entsprechend prominenten Einsätzen genutzt werden. Weiterhin befinden sich dort das Schiffslazarett, die Kombüse und die Zimmermannswerkstatt.

Im Unterdeck sind die Mannschaftsräume, Segelmacher und Lagerräume untergebracht. Im darunter liegenden Deck befinden sich schließlich der Maschinenraum sowie die verschiedenen Tanks und Lagerräume

Die Takelage besteht im Wesentlichen aus ca. 1.000 Holzbestandteilen (Blöcke, Stage, Jungfernblöcke), die aus Ulmenholz handgefertigt worden sind. Die Rahen bestehen aus Fichtenholz. 20 Tonnen Taue aus handgeflochtenem Hanf und 26 Segel aus handgenähtem englischen Leinen vervollständigen die Ausstattung des Schiffes.

Das Heck ziert neben dem Doppelstander eine Holzskulptur des Triton. Dieser ruft der Legende nach mit seinem Tritonshorn den Wind für das Schiff herbei.

Die 80 Man Besatzung leben, wie damals, auf sehr beengten Verhältnissen. Die Offiziere sind Profis, während die Mannschaft aus Laien besteht, die für diese Abenteuer angeheuert haben und oft erst auf dem Schiff die Handgriffe und Fähigkeiten erlernen.

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