Archiv der Kategorie: Norddeutschland

Napoleonische Kriege in Norddeutschland – Russisch-Deutsche Legion

Für den Feldzug gegen Russland im Jahre 1812 mussten auch die deutschsprachigen Gebiete unter französischem Einfluss, wie Preußen und die Rheinbundstaaten, große Truppenkontingente stellen. Mit Einmarsch der napoleonischen Armee in Russland schlug der im russischen Exil lebende ehemalige preußische Minister von Stein die Gründung einer deutschen Legion vor, die erst am russischen Abwehrkampf gegen die französische Invasion und später am Kampf um die Unabhängigkeit im Deutschland teilnehmen sollte. Die Idee einer Russisch-Deutsche Legion war schon zuvor erwogen worden, aber erst jetzt sah man eine Gelegenheit, dies auch umzusetzen. Man vermutete, dass es unter den deutschsprachigen Truppen-Kontingenten, die Napoleon in seiner Großen Armee versammelt hatte, einige tausend Soldaten geben müsste, die gewillt waren die Seiten zu wechseln. Als Gründer der Legion gilt der Herzog Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg, der im Jahr 1810 von Napoleon vertrieben wurde und nach Russland geflohen war. Unterstützt wurde er dabei von dem schon erwähnten Minister von Stein sowie Ernst Moritz Arndt, dem Privatsekretär des in russischen Diensten stehenden Freiherrn vom Stein sowie Oberstleutnant Carl von Clausewitz.

Carl von Clausewitz

Aufstellung

Im Juli 1812, fünf Wochen nach dem Einmarsch der Franzosen in Russland, begann man mit der Anwerbung. Einer der Sammelplätze war die Stadt Reval. Mit Flugblättern sollten deutsche Soldaten zum Überlaufen bewegt werden. Doch statt der tausenden von Freiwilligen, mit denen man gerechnet hatte, ging die Resonanz eher gegen null. Aus diesem Grund bot man nun kriegsgefangen Deutschen den Eintritt in die Legion an. Doch auch diese lehnten ab, da sie sich an den Fahneneid gebunden fühlten. Erst nach umfangreichen Werbungsmaßnahmen gelang es, nach und nach Interesse zu wecken. Als Erste stießen 30 holländische Garde-Ulanen zur Legion. Später folgten 50 preußische Infanteristen und 40 Husaren, die im Raum Riga in Gefangenschaft geraten waren. Ein preußisches Jägerbataillon von 664 Mann lief am 22. August fast geschlossen über. Aus diesen ersten Männern wurden ein Infanterie-Bataillon, ein Husaren-Regiment, eine reitende Batterie sowie eine Jäger-Kompanie gebildet. Ende Dezember bestand die Legion aus nur rund 1.600 Mann, von denen aufgrund einer derzeit in Russland grassierenden Typhusepidemie rund 1. Drittel erkrank waren. Diejenigen, die sich gemeldet hatten, taten das meist nicht aus „Vaterlandsliebe“, sondern jeder hatte seine eigenen Beweggründe. Einige wollten eine neue Karriere beginnen und so ihre gesellschaftliche Stellung verbessern, andere nur eine Transportmöglichkeit in die Heimat. Viele wollten auch einfach nur der Gefangenschaft und der drohenden Verlegung nach Sibirien entgehen. Aus diesen Gründen war der Korps-Geist in der Legion auch zu keinem Zeitpunkt besonders gut. Es kam vielmehr häufig zu Ungehorsam und Fahnenflucht.

Unter den Offizieren der Legion war auch Oberstleutnant von Tettenborn, der sich später in die russische Armee versetzen ließ und mit dieser im Frühjahr 1813 als Erster Norddeutschland und Hamburg erreichte, wodurch er große Berühmtheit erlangte. Ebenso bekannt wurde der spätere Generalstabschef Clausewitz, der durch sein Schriftwerk „Vom Kriege“, welches sich mit der Theorie des Krieges beschäftigt, Weltruhm erlangte

Zunächst wurde die Legion Mitte Oktober nach Finnland verlegt, um dort die Flanke der russischen Armee zu sichern. Die Männer mussten dort untätig ausharren, bis schließlich im Frühjahr 1813 die Truppe in Marsch gesetzt wurde. Nach und nach sammelte sich die Legion, bis sie Ende Mai auf rund 5.000 Mann angewachsen war und in dieser Stärke Königsberg erreichte. Darunter waren nicht nur deutschsprachige Männer, sondern auch Holländer, Schweizer und Polen. Unter der Bedingung, dass die Legion in Norddeutschland und zur Befreiung Hannovers eingesetzt werden sollte, willigte England ein, die Truppe zu versorgen und auszurüsten. Die Oberhoheit behielt zwar der Kaiser von Russland, England erhielt aber das Recht die Legion nach Belieben einzusetzen und ihre Generäle zu bestimmen. Über verschieden Routen gelangten die Einheiten schließlich nach Mecklenburg, wo sich die Aufstellung und Bewaffnung über mehrere Monate hinzog. In der Nähe von Landsberg waren zu dieser Zeit 880 Mann des sächsischen Regiments Prinz Maximilian untergebracht, die am 2. April 1813 nach der Schlacht von Lüneburg gefangen genommen worden waren. Nach langen Verhandlungen traten schließlich rund ein Drittel der Sachsen in die Legion ein. Letztlich bestand die Legion aus 2 Infanteriebrigaden, 1 Jägerkompanie, 2 Husarenregimentern und 2 reitenden Artilleriebatterien.

Darsteller der Russisch-Deutschen-Legion während der Göhrdeschlacht-Nachstellung 2013

Ausrüstung und Uniform

Es gibt leider nur sehr wenige Quellen, welche die Uniform der Russisch-Deutschen-Legion (RDL) beschreiben oder darstellen. Die beiden wichtigsten Primärquellen sind die Dömitzer und die Elberfelder Bilderhandschrift. Die Dömitzer Bilderhandschrift enthält drei Uniformabbildungen der RDL. Die Zeichnungen stammen alle aus dem Jahr 1813 und sind vermutlich im September entstanden, also zur Zeit der Göhrde-Schlacht. Die Elberfelder-Bilderhandschrift enthält insgesamt 6 Abbildungen, die alle im März 1814 entstanden sind, als die Legion in die Niederlande marschierte. Anhand dieser Quellen wurden auch die beiden bekannten Knötel-Tafeln angefertigt.

Kavallerie und Artillerie der Russisch-Deutschen Legion nach Knötel

Schon in Russland wurden die Soldaten der Legion in russische Uniformen gekleidet. Für den Marsch nach Königsberg hatte man 1.500 russische Musketen ausgegeben, die jedoch nur ausgeliehen und wieder eingesammelt wurden. Als die Legion Mecklenburg erreichte, hatten die Engländer bereits ein Depot in Stralsund angelegt, in dem komplette Ausrüstungen für 12.000 Mann eingelagert worden waren. Allerdings handelte es sich nicht um neuwertige Ausstattungen und so musste vieles erst repariert werden. Die Ausrüstung der Kavallerie und Artillerie folgte später, so dass die Legion erst im September voll ausgestattet war.

Infanterie und Jäger der Russisch-Deutschen Legion nach Knötel

Infanterie

Der Uniformrock für die Infanterie war in russisch-grüner Farbe gehalten, hatte rote Schoßumschläge, rote Paspelierung und zwei Reihen Messingköpfe. Der Kragen und die runden Aufschläge mit Patten waren für die 1. Brigade rot, für die 2. Brigade hellblau. Vermutlich wurden die einzelnen Bataillone durch unterschiedliche Achselklappen unterschieden. Belegt sind rote und gelbe (rot vorgestoßene) Achselklappen. Dazu wurden graue Hosen mit roter Biese getragen. Die Elberfelder Bilderhandschrift zeigt grüne Hosen für einen Karabinier der Jäger. Alle Soldaten trugen niedrige russische Kiver-Tschakos ohne Federbusch, mit weißem Behang sowie eine schwarze Kokarde, die von einer orangefarbenen Bordüre eingerahmt war und in der Mitte eine Messinggranate besaß. Der Tschako wird in Bilderhandschriften mit Schuppenkette aus Messing oder schwarzen Lederkinnriemen gezeigt. Der Pompom auf dem Tschako wird in Weiß mit rotem Rand und schwarzer Füllung oder in Weiß mit rotem Rand dargestellt. Evtl. wurden über die Farbekombination der Pompons die unterschiedlichen Kompanien gekennzeichnet. Das Lederzeug sowie der kleine Tornister waren schwarz, auf dem Deckel der schwarzen Patronentasche war eine Messinggranate befestigt. Das Seitengewehr mit weißem Portepee steckte in einer braunen Scheide. Eine Bajonettscheide gab es nicht, weshalb die Bajonette immer aufgepflanzt getragen wurden. Die Jäger, auch sie verwendete rote Abzeichenfarben, trugen Räumnadeln mit Messingkette und Beschlag auf dem Patronentaschenbandelier und ein Jägerhorn in Messing auf dem Säbel-Bandelier. Die Elberfelder Bilderhandschrift zeigt einen Jäger mit gelber Achselschnur und gelb-geflochtenen Schulterstücken, beide rot durchwirkt. Er trägt einen Tschako mit schwarzem Federstutz sowie eine schlichte schwarte Patronentasche vor dem Körper. Die Infanterie war komplett mit englischen Gewehren ausgerüstet worden. Die Jäger erhielten russische Büchsen, welche zum Teil im Mai 1813 gegen englische „Rilfes“ ausgetauscht wurden.

Infanterie der 2. Brigade (Elberfelder Bilderhandschrift)

Kavallerie

Die 1. Husaren verwendeten russisch-grüne Uniformen mit weißem oder grauem Pelzbesatz, 15 Reihen doppelter gelber Schnüre und rot-gelbe Schärpe. Das 2. Husaren-Regiment waren in schwarze Dolmans und schwarze Pelze gekleidet, der Pelzbesatz war braun, Knöpfe silbern und Schnüre schwarz sowie hellblaue Schärpe. Kragen und Aufschläge waren für das 1. Regiment rot und für das 2. Regiment hellblau. Die Tschakos waren mit denen der Infanterie identisch, die 2. Husaren verwendeten aber einen weißen Rosshaarbusch auf dem Tschako. Die Reithosen waren beim 1. Regiment grau mit rotem Seitenstreifen, beim 2. Regiment schwarz. Die Husaren erhielten Säbel in Stahlscheiden, je zwei Pistolen und teilweise Karabiner. Dazu schwarze Patronentasche mit schwarzem Bandelier.

1. Husaren der RDL (Elberfelder Bilderhandschrift)

2. Husaren der RDL (Elberfelder Bilderhandschrift)

Artillerie

Die Artillerie verwendete eine schwarze Abzeichenfarbe mit dem dunkelgrünen Rock, die an den Schoßumschlägen und Achselklappen sowie an den Taschen rot vorgestoßen waren. Die graue Hose hatten eine schwarze Borte (weiß vorgestoßen) mit weißen Knöpfen. Die russischen Kiver-Tschakos hatten eine Messingkokarde in Form von gekreuzten Artillerierohren sowie einen roten Behang und Pompom. Der Säbel in Stahlscheide hing an einem schwarzen Gehänge. Eine kleine schwarze Kartusche mit gekreuzten Kanonenrohren aus Messing war an einem lederfarbenen Bandelier befestigt.

Die reitende Artillerie erhielt 6 sechspfündige Bronze-Kanonen und 2 Einhörner (Haubitzen) mit 2/3 Zoll Durchmesser aus dem russischen Arsenal in St. Petersburg sowie 16 zweirädrige Munitionskarren mit 2 Deichseln für eine 3-Pferde-Bespannung, 2 Vorratswagen und 1. Feldschmiede. Jedes Geschütz erhielt 120 Schuss an Munition. Aus Schweden wurden 7 neun- und zehnpfündige Kanonen geliefert. Jedes der schwedischen Geschütze wurde mit 300 Schuss an Munition versorgt. Die später aufgestellte Fuß-Artillerie wurde mit 8 englischen neun-pfündigen eisernen Kanonen und englischen Munitionswagen ausgestattet.

Die Offiziere verwendeten die gleiche Uniform nur ergänzt durch Schärpen und Epauletten. Die Offiziere der Generalsstabes trugen russische Generalstabsuniformen.

Artillerist der RDL (Elberfelder Bilderhandschrift)

Gliederung

Am 8. Juni 1813 übernahm von Wallmoden, der erst im März 1812 die österreichische Armee verlassen und 1813 in den Dienst der russischen Armee getreten war, die Legion als Oberbefehlshaber, obwohl andere Kandidaten, wie der Preuße Gneisenau als geeigneter erschienen. Die englische Regierung hatte aber mit Nachdruck darum gebeten, Wallmoden den Oberbefehl zu übertragen. Vielleicht hing es damit zusammen, dass sein Vater Johann Ludwig Reichsgraf von Wallmoden-Gimborn ein unehelicher Sohn Georgs II. August, König von Großbritannien und Irland sowie Kurfürst von Braunschweig-Lüneburg war? Der Aufbau und die Gliederung der Russisch-Deutschen Legion, die der Nord-Armee der Verbündeten unter Führung des Kronprinzen von Schweden unterstellt war, gestaltete sich am 1. August 1813 wie folgt (Insgesamt 151 Offiziere und 6.197 Unteroffiziere und Mannschaften):

Generalleutnant Ludwig von Wallmoden-Gimborn

Generalstab

Oberbefehlshaber: Generalleutnant Ludwig von Wallmoden-Gimborn

  • Stabschef: Oberstleutnant Carl von Clausewitz
  • Stab: Oberstleutnant Ernst v. Phuel, Oberstleutnant Ferdinand v. Stülpnagel
  • Adjutant des Oberbefehlshabers: Werner von Haxthausen.

Infanterie

1. Division des Korps Wallmoden – Generalleutnant Wilhelm Daniel v. Arentschildt

  • Adjutanten: Rittmeister Gradf v. Wartensleben, Premierleutnant v. Staff,
  • Stab: Premierleutnant v. Grabow, Secondleutnant WeißmannBrigade-
  • Quartiermeister: Premierleutnant Brunner, Volontair Wachenhusen

1. Infanterie-Brigade – Major Ferdinand von Natzmer

Adjutant: Unterleutnant Freiherr v. d. Horst III

  • 1. Bataillon – Kommandeur Capitain von Schaper

16 Offiziere, 55 Unteroffiziere, 12 Spielleute, 797 Mannschaften, 5 Ärzte

Von Juli bis September 1812 in Reval errichtet. Die Mehrzahl der Soldaten stammte aus Preußen, dazu kamen einige Holländer.

  • 2. Bataillon – Kommandeur Major von Fircks

18 Offiziere, 55 Unteroffiziere, 13 Spielleute, 625 Mannschaften, 5 Ärzte

Errichtet im September 1812 bis Februar 1813 in Walk. Das Bataillon bestand aus Preußen, Bayern und Holländern.

  • 5. Bataillon – Kommandeur Capitain von Dobschütz

12 Offiziere, 57 Unteroffiziere, 13 Spielleute, 559 Mannschaften, 17 Ärzte

Gebildet Mai bis Juni 1813 in Königsberg. Die Soldaten kamen aus verschiedenen deutschen Ländern, wobei es sich fast ausschließlich um Rekonvaleszenten handelte. Es gelang nie die militärische Ordnung herzustellen. Am 11. Dezember 1813 wurde das Bataillon wegen Feigheit vor dem Feind aufgelöst.

2. Infanterie-Brigade – Oberstleutnant Wilhelm von Wardenberg

Adjutant: Secondleutnant v. Rudloff

  • 3. Bataillon – Kommandeur Oberstleutnant Wardenburg (ab 17.02.1814 Capitain von Tiedemann I)

18 Offiziere, 65 Unteroffiziere, 13 Spielleute, 761 Mannschaften, 5 Ärzte

Das Bataillon wurde von Februar bis März 1813 in Mitau errichtet. Die Soldaten kamen hauptsächlich aus den Kontingenten der kleineren deutschen Staaten sowie aus dem Königreich Westphalen.

  • 4. Bataillon – Kommandeur: Major von Horn

19 Offiziere, 60 Unteroffiziere, 34 Spielleute, 738 Mannschaften, 5 Ärzte

Von März bis Mai 1813 in Königsberg errichtet. Bestand fast ausschließlich aus Westfalen.

  • 6. Bataillon – Kommandeur: Capitain von Natzmer II

16 Offiziere, 40 Unteroffiziere, 28 Spielleute, 451 Mannschaften, 3 Ärzte

Entstand in Landsberg/Warthe am 29. und 30. Juni 1813. Die Soldaten kamen aus dem königlich-sächsischen Regiment Prinz Maximilian und trugen vorerst weiter ihre sächsischen Uniformen.

  • Jägerkompanie – Secondleutnant Müller I.

2 Offiziere, 12 Unteroffiziere, 3 Spielleute, 90 Mannschaften, 1 Arzt

Mit der Errichtung der Kompanie begann man im August 1812 in Reval. Abgeschlossen wurde die Bildung der Einheit erst im Januar 1813 in Borgo. Die Soldaten kamen aus Preußen. Die Jäger bildeten ab Sommer 1813 als Teil des Korps Wallmoden zusammen mit den hannoverschen und hanseatischen Jägern das Jäger-Korps Kielmannsegge.

Nach dem 1. August 1813 kamen noch folgende Infanterie-Einheiten hinzu:

  • 7. Bataillon – Kommandeur Major von Reiche

Wurde in Langenbielau und Dömitz von Juli bis Oktober 1813 errichtet. Das Bataillon bestand aus Deserteuren sowie aus Coburgern, Sachsen und Westfalen.

  • 8. Bataillon – Kommandeur: Capitain von Gregersdorf

Beginn der Errichtung des Bataillons ab September 1813 in Brandenburg. Wurde lediglich als Ersatzbataillon betrachtet, da es nie seine volle Stärke erreichte.

Kavallerie

  • 1. Husarenregiment – Kommandeur Oberstleutnant Alexander Wilhelm von der Goltz

17 Offiziere, 55 Unteroffiziere, 14 Spielleute, 505 Mannschaften, 5 Ärzte

Mit der Errichtung des Regiments begann man im August 1812 in Reval. Beendet wurde sie im Januar 1813 in Zarskoje Selo, nahe St. Petersburg. Die Soldaten kamen aus Ostpreußen, Litauen, Württemberg, Sachsen, Bayern, Kur- und Livland. Dazu kamen einige Deutsche aus St. Petersburg.

  • 2. Husarenregiment – Kommandeur Graf Friedrich von Dohna I.

22 Offiziere, 51 Unteroffiziere, 13 Spielleute, 512 Mannschaften, 5 Ärzte

Gebildet in Mitau und Königsberg von Februar bis Mai 1813. Bestand zu einem großen Teil aus ehemaligen Infanteristen, darunter Holländer, Kroaten, Illyrier, Polen, Schweizer und Franzosen.

Insgesamt 1.282 Pferde

Die Kavallerie wurde im Korps Wallmoden zusammen mit der hannoverschen Kavallerie zur Kavallerie-Division unter dem Kommando von General von Dörnberg.

General von Dörnberg (Dömitzer Bilderhandschrift)

Artillerie

Chef des Stabes der Brigade: Oberstleutnant Monhaupt

  • 1. reitende Batterie – Kommandeur Premier-Leutnant Scheele (ab dem 11.10.1813 Premier-Leutnant Ramaër)

4 Offiziere, 23 Unteroffiziere, 2 Spielleute, 152 Mannschaften, 1 Arzt

Mit der Errichtung der Batterie wurde im August 1812 in Reval begonnen. Im Januar 1813 wurde sie in Pawlowsk beendet. Die Soldaten kamen fast ausschließlich aus der Infanterie.

  • 2. reitende Batterie – Kommandeur: Premier-Leutnant von Tiedemann II.

5 Offiziere, 13 Unteroffiziere, 2 Spielleute, 162 Mannschaften, 1 Arzt

Errichtet in Königsberg von April bis Mai 1813. Auch hier waren die Soldaten fast ausschließlich ehemalige Infanteristen.

  • Artillerie-Train

1 Offizier, 24 Unteroffiziere, 2 Spielleute, 184 Mannschaften, 2 Ärtze.

Nach dem 1. August 1813 kamen noch folgende Artillerie-Einheit hinzu:

  • Fußbatterie – Kommandeur Capitain von Magino.

Errichtet in Barth von August bis Oktober 1813. Aufgelöst im August 1814.

Die Artillerie des Korps Wallmoden wurde unter dem Kommando von Oberstleutnant Monhaupt zur Artillerie-Brigade zusammengefasst.

Generalleutnant Wilhelm Daniel v. Arentschildt

Einsatz im Feld

Nach dem Ende des Waffenstillstandes rückt die Legion an die Demarkationslinie entlang der Stecknitz, ein Gebiet zwischen der Ostsee im Norden und der Elbe im Süden vor. Einquartiert werden die Einheiten in der Gegend von Boitzenburg, Ratzeburg und Dömitz. Hier wird auch das Korps-Wallmoden zusammengestellt, welches neben der Russisch-Deutschen Legion aus hannoverschen Einheiten, der Englisch-Deutschen Legion, Britischen Einheiten, Mecklenburgern, der Hanseatischen Legion, russischen Verbänden, Lützowern und Schweden besteht und der Nordarmee der Verbündeten unter Führung des Kronprinzen von Schweden unterstellt wird. Das Hauptlazarett der Legion richtet man in Güstrow ein, die komplette Versorgung soll über Stralsund erfolgen, wobei das Depot der RDL erst in Malchin und später in Neubrandenburg eingerichtet worden war. Hier trafen auch ständig weitere Freiwillige ein, welche weitere Einheiten bildeten.

Offizier der 2. Infanterie-Brigade (Dömitzer Bilderhandschrift)

Feldzug in Mecklenburg

21. August 1813 – Gefecht bei Vellahn

Als am 18. August die Franzosen die Offensive begannen und über Lauenburg, Büchen und Mölln vorrückten, wurde die Infanterie der RDL bei Wittenburg und die Kavallerie hinter dem Fluss Boize gesammelt.

Wallmoden will den Vormarsch der Franzosen auf den Höhen zwischen Vellhan und Goldenbow, an der Straße nach Grabow abfangen. Der rechte Flügel seiner Aufstellung wird dabei bis Camin ausgedehnt. Tettenborns Kosaken nehmen bei Vellhan Aufstellung, fünf Bataillone (1. bis 3. und 5 bis 6. Bataillon) der Legion stehen rechts davon hinter dem Wald von Kloddram. Das 4. Bataillon der Legion bildet den rechten Flügel bei Camin. Hinter dem Ort stehen außerdem Dörnberg mit den 3. KGL-Husaren, den Hannoverschen Husaren und einer halben Batterie der 1. reitendenden Batterie der RDL. Die 1. Husaren beobachten den Raum zwischen Camin und dem Schaalsee bis Zarrentin. Das 2. Husaren-Regiment sowie die zweite Hälfte der 1. Reitenden Batterie ist vor der Mitte der Aufstellung, auf dem Windmühlenhügel vor Golbenbow in vorgeschobener Stellung positioniert.

So erwarten die Truppen seit dem frühen Morgen den Angriff der Franzosen, der aber erst um 4 Uhr am Nachmittag erfolgt. Der Vormarsch wird in zwei Kolonnen durchgeführt, wobei eine Kolonne über Schildfeld auf Camin und die andere über Marsow auf Golbenbow vorrückt. Vor Camin, dass im Tal des Schilde-Baches liegt, erhebt sich ein flacher Höhenrücken auf dem Major v. Horn sein 4. Bataillon gedeckt in einem Graben in Linie aufstellt. In einem Buchenwald am Fuß der Höhe schiebt er seine Schützen vor.

Gegen 5 Uhr nähert sich General Lallemand mit 3 Bataillonen und 10 Geschützen, während sich die französische Kavallerie in Richtung Goldenbow wendet. Im Buchenwald kommt es zu einem ersten Schusswechsel, woraufhin holsteinische Scharfschützen und französische Voltigeure in den Wald eindringen und die Schützen der RDL sich auf den Höhenzug zurückfallen lassen müssen. Nun werden sechs französische Geschütze herangeholt und eröffnen das Feuer auf das 4. Bataillon. Durch diesen Beschuss verliert die Einheit 23 Mann an Verletzten und 3 Tote und ist gezwungen sich hinter den Hügel zurückzuziehen.

Dem 2. Husaren-Regiment ergeht es noch schlechter. Die halbe Batterie hatte man aufgrund schlechter Rückzugsmöglichkeiten vorzeitig vom Windmühlenhügel zurückgezogen. Als eine Infanteriekolonne und Artillerie der Division Loison heranmarschiert, trifft deren Feuer das Husaren-Regiment mit voller Wucht. Die französische Artillerie hat abgeprotzt und die Plänkler der Infanterie haben zwei kleine Wäldchen und ein altes Haus vor Marsow besetzt. Ein Angriff ist für die Husaren aussichtslos, da das Gelände zwischen ihnen und den Franzosen mit Gräben, Mauern und Moorflächen durchzogen ist. So müssen die Husaren die einschlagenden Kanonenkugeln und das Plänklerfeuer ertragen. Das Regiment beginnt unter dem schweren Feuer zu schwanken und kann nur mit größtem Einsatz der Offiziere in Formation gehalten werden. Die Verluste nehmen schnell zu und auch der Kommandeur Grad Dohna und sein Pferd werden verletzt. Endlich gelingt es aus Camin die KGL- und die hannoverschen Husaren sowie die Artillerie unter der persönlichen Leitung von Oberstleutnant Mohnhaupt heranzuziehen. Die Artillerie nimmt links vom Windmühlenhügel Aufstellung und eröffnet das Feuer. Die französische Infanterie wird durch den Beschuss auf Marsow zurückgedrängt. Nun treffen auch Plänkler des 1. Bataillon RDL ein und treiben die französischen Voltigeure aus dem Wäldchen heraus und drängen sie bis zu einer Mauer dahinter.

Die Franzosen haben Probleme den Rückzug durchzuführen, da ihre Transportwagen den einzig gangbaren Weg verstopfen. Die Situation kann aber nicht zum Vorteil der Alliierten genutzt werden, da keine Infanterie zur Verfügung steht. Bei dieser Gelegenheit gehen 14 Husaren französischer Herkunft vom 2. Husaren-Regiment der RDL zum Feind über. Das 2. Husaren-Regiment hat außerdem 24 Verwundete, 11 Tote sowie 75 tote Pferde zu beklagen.

Ein Teil der Franzosen ist unterdessen von Marsow in Richtung Wald bei Klobran abmarschiert. Hier steht Leutnant von Goerzen mit 4 Geschützen der RDL, die das Feuer auf die Franzosen eröffnen. Zum Schutz der Artillerie wird das 5. Bataillon in den Wald geschickt. Zwischenzeitlich haben Plänkler der 1. Brigade der RDL den Waldsaum besetzt. Von hier aus hat man auch zuvor die Verstärkung für die 2. Husaren geschickt. Es entwickelt sich ein Plänklergefecht auf lange Distanz zwischen den Gefechtslinien, welches aber kaum Wirkung zeigt.

Als General Tettenborn, der bei Vellhan nicht attackiert wird, mit seinen Kosaken angreift und die 5 Infanterie-Bataillone der RDL unter dem Kommando von Arnetschildt durch den Wald heranmarschieren, nehmen die Franzosen ihre Infanterie zurück und bei einbrechender Dunkelheit verebben die Kampfhandlungen allmählich.

Die Franzosen werden zwar zurückgeschlagen, doch rechnet man fest mit einem erneuten und verstärkten Angriff. Aus diesem Grund nimmt man die Einheiten der Legion bis Hagenow zurück. Die Offensive der Franzosen folgt auch tatsächlich in den nächsten Tagen, wobei Schwerin und Wismar eingenommen und besetzt werden.

25. August 1813 – Das Jägerkorps wird über die Elbe geschickt, wo das Gefecht bei Damantz und Dannenberg erfolgreich ausgefochten wird (s. Bericht – Gefecht bei Damnatz).

5. September 1813 – An diesem Tag ziehen sich die Franzosen wieder in ihre Ausgangsstellung an der Stecknitzlinie zurück. Wallomoden vermutet richtig, dass Davout nun versucht, seine Truppen auf dem linken Elbufer nach Magdeburg vorstoßen zu lassen. Teile des Korps Wallmoden werden deshalb in Richtung Dömitz in Marsch gesetzt, wo bereits das Kielmannsegger Jägerkorps steht.

13. September 1813 – Die 2. Husaren der RDL gehen zur Verstärkung der Vorposten nach Roggendorf und Gadebusch.  Der Rest der Legion rückt mit dem Korps Wallmoden ins Biwak bei Dömitz, wo sie am 14. September eintreffen.

14. September 1813 – In der Nacht vom 14. auf den 15. September geht die Legion mit dem Korps auf einer provisorischen Brücke aus 20 Schiffskähnen über die Elbe. Die Einheiten marschieren bis Dannenberg, wo sie ihr Lager aufschlagen.

15. September 1813 – Das Korps ruht tagsüber bei Dannenberg

16. September 1813Göhrde-Schlacht

(Bericht zur Göhrde-Schlacht folgt)

Die Truppe marschiert bei Tagesanbruch auf der Straße in Richtung Lüneburg. Die Legion wird in der Schlacht an der Göhrde eingesetzt, wobei die französischen Truppen sich auf Lüneburg zurückziehen müssen.

  1. Husaren der RDL (Dömitzer Bilderhandschift)

17. September 1813 – Die Toten der Göhrde-Schlacht werden beerdigt und die Verwundeten nach Dannenberg gebracht.

18. September 1813 – Die RDL geht zurück ins Biwak zwischen Danneberg und Dömitz. Am gleichen Tag erfolgt ein Angriff der Dänen auf die bei Carlow in Vorposten stehenden 2. Husaren der RDL, wobei aber nur ein Reiter der Husaren getötet wird.

19. September 1813 – Die Legion geht zurück über die Elbe nach Dömitz, da die Vorposten an der Stecknitzlinie angegriffen werden. Die Infanterie geht ins Biwak bei Dömitz, die Kavallerie bei Lübtheen. Das 2. Husaren-Regiment geht zurück auf die Gegend zwischen Wittenburg und Lübtheen. Zu diesem Zeitpunkt trifft auch das 7. Bataillon der RDL aus Schlesien kommend in Dömitz ein.

4. Oktober 1813 – Auf Drängen des Kronprinzen von Schweden soll Wallmoden mit seinem Korps einen Angriff auf die Stecknitzlinie unternehmen. Das Korps verlässt deshalb Dömitz und rückt in die Gegend von Melkhof zwischen Hagenow und Boizenburg.

6. Oktober 1813 – Gefecht bei Büchen

General Dörnberg soll mit der 2. Brigade der RDL, der hannoverschen Brigade Martin, der 2. reitenden Batterie der RDL und der KGL-Batterie sowie den 2. Husaren der RDL den Ort Büchen attackieren. Büchen liegt in etwas erhöhter Lage am linken Ufer der Stecknitz. Ein einziger Dammweg und eine Brücke führten über die Stecknitz und durch das umliegende Sumpfgebiet in den Ort. Den Dammweg hatten die Franzosen durch zwei Schanzen gesichert und die Brücke abgebrochen, wodurch ein direkter Angriff aussichtlos war. Die Schanzen waren mit je 2 Geschützen und einer Kompanie Voltigeuren des 80. französischen Linienregiments besetzt.

Die Einheiten von General Dörnberg werden deshalb durch einen Brückentrain, bestehend aus Kähnen, Balken, Bohlen und Ketten auf Bauernwagen unterstützt. So marschieren sie über Gresse in Richtung Büchen. Die Kavallerie hatte den Ort, geschützt durch die Dunkelheit, ungesehen erreicht. Als die Artillerie vor Büchen auffährt, werden die Bewohner und die französischen Verteidiger durch den Lärm alarmiert und das Feuergefecht beginnt. Die hannoversche Brigade liefert sich ein schweres Gefecht mit den Franzosen in den Schanzen am Damm, währen die Artillerie rechts und links am höherliegenden Flussufer abprotzt und ebenfalls die Schanzen unter Feuer nimmt. Doch die Franzosen stehen zu gut gedeckt und so bleibt das Kartätschenfeuer wirkungslos. Die Artillerie, die selbst französischem Plänklerfeuer ausgesetzt ist, wird wieder abgezogen. Das Feuer der Franzosen ist nun so stark, dass an einen Brückenschlag nicht zu denken ist. General Dörnberg bricht den Angriff schließlich ab und geht auf den Ort Bröthen zurück. Die Angreifer haben 7 Offiziere und 56 Mannschaften verloren, die französischen Truppen 8 tote und 24 verwundete Voltigeure zu beklagen.

Die Alliierten marschieren schließlich zurück nach Gresse, wo sie auf das restliche Korps Wallmoden treffen. Am Abend geht das Korps weiter nach Greven und Gallin, wo ein Lager eingerichtet wird.

Jäger der RDL (Elberfelder Bilderhandschrift)

7. Oktober 1813 – Gefecht bei Ratzeburg

Wallmoden hatte als nächstes Ziel eines Angriffes den Ort Ratzeburg ausgewählt. Von Süden her ist die Anhöhe, von der man den See und Ort Ratzeburg überblicken kann durch das Salemer Moor geschützt, dass auf nur zwei Straßen passiert werden kann. An einer dieser Straßen liegt das Wirtshaus zum Weißen Hirschen. Es befindet sich an einem Waldstreifen, dem Hundebusch, der den Blick auf die Anhöhe dahinter verhindert.

General Dörnberg erhält nun den Befehl, eine Aufklärungskampagne durch den Hundebusch und dann in Richtung der dänischen Hauptstreitmacht bei Ratzeburg durchzuführen. Ihm stehen folgende Truppen zur Verfügung: Linke Kolonne unter dem Kommando von Oberstleutnant Dohna und Ausgangspunkt Segrahn: Bataillon Bremen-Verden, 2. Husarenregiment RDL, 2. Kosakenregiment Grebzow und eine halbe reitende Batterie der RDL. Rechte Kolonne unter dem Kommando von Oberleutnant Golz und mit Ausgangspunkt Klein-Zecher und Marienstädt: 3 Bataillone Infanterie des Freikorps Lützow, 1. Husarenregiment RDL und 1 reitende Batterie RDL. Neben der linken und rechten Kolonne verfügte General Dörnberg auch über eine Reservekolonne, bestehend aus der Infanterie-Brigade Wardenburg der RDL und einer Artillerie-Batterie bei Klein-Zecher. Walmoden hatte mit dem Rest seines Korps eine Stellung bei Lüttau bezogen.

Die linke Kolonne marschiert durch Gudow und erreicht Brunsmark ungehindert. Kurz nachdem die Kolonne Brunsmark erreicht hat, wird ihr der Weg von der 1. Schwadron der leichten Dragoner des Jütischen-Regiments versperrt. Nach einem kurzen Gefecht und nachdem die Dunkelheit über die beiden Einheiten hereinbricht, stoppt Oberstleutnant Dohna, der Kommandeur der Kolonne, den Vormarsch.

Die rechte Kolonne rückt über zwei Straßen vor, die nach Kogel führten. In Sterley treffen sie auf eine kleine Gruppe der Jägerkompanie des Schleswiger Infanterieregiments. Die Jäger ziehen sich schnell in Richtung Kogel zurück, wo der Kommandeur der Avantgarde, Major Späth, mit der 6. Husarenschwadron und der Jägerkompanie des 2. Bataillons Oldenburg stationiert ist. Um 17.30 Uhr zieht sich Major Späth mit der Avantgarde von Kogel zurück, um so der Übermacht des Feindes zu entgehen. Er schickt dem Prinzen von Hessen eine Depesche über die feindlichen Bewegungen. Durch das 1. Schleswiger Bataillon und zwei Kanonen wird am Weißen Hirsch eine starke Verteidigungsstellung geschaffen. Die 2. Schwadron der Husaren und das 2. Schleswiger-Jägerkorps befiehlt man von Salem zum Gasthaus Weißer Hirsch, um die dort befindlichen dänischen Verteidigungsanlagen zu verstärken. Alle derzeit am Weißen Hirsch stationierten Einheiten verschanzen sich und bereiten sich auf den bevorstehenden Angriff vor. Schützengräben werden ausgehoben und mit Jägern besetzt, die Häuser befestigt man und positioniert dort Musketiere. Der Prinz von Hessen ist mit der Position der Dänen immer noch nicht zufrieden und befiehlt daher das 2. Schleswiger Bataillon als Verstärkung heranzuziehen. Der Prinz folgt dem Bataillon mit seinem Stab und schickt Divisionsquartiermeister Scholten zum Weißen Hirsch mit dem Befehl, Offensivmanöver zur Rückeroberung von Kogel zu starten und Salem wieder zu besetzen.

Dieser Befehl veranlasst Major Späth, zwei Kompanien und eine halbe Schwadron Husaren vorzurücken zu lassen, um Salem wieder zu besetzen, während das 2. Schleswiger Bataillon die durch den Vormarsch entstanden Lücken in den Schützengräben füllen soll. Schaumberg, Kommandeur der dänischen Truppe, die vom Weißen Hirsch aus vorrückte, erreichte Salem mit seinen Einheiten und besetzt den Ort. Anschließend errichtet er eine Verteidigungsstellung rund um den kleinen Weiler. Dann kehrt er zum Weißen Hirsch zurück und lässt die beiden Kompanien und die halbe Schwadron in der Verteidigungsposition bei Salem zurück.

Major Späth hat inzwischen den Kompanien Lincht und Rambush befohlen, den Kiefernwald vor der dänischen Stellung zu besetzen. Die beiden dänischen Kompanien treffen im Wald auf die Tiroler Jäger der Lützower und nach einem kurzen Gefecht werden die Jäger zurückgedrängt. Die sich zurückziehende feindliche Kompanie schließt sich ihrem Stammbataillon an und dringt zusammen mit dem 2. Bataillon Lützow, unterstützt von einer Gruppe Kosaken, wieder in den Wald ein. Die beiden dänischen Kompanien werden angesichts dieser zahlenmäßigen Überlegenheit zurückgedrängt. Die Dänen lassen sich langsam zurückfallen und deckten den vorrückenden Feind mit stetigem Musketenfeuer ein. Als die Dunkelheit hereinbricht, stürmen die Bataillone und Kosaken des Korps Wallmoden aus dem Wald auf die dänischen Stellungen um den Weißen Hirsch zu. Ein heftiges Musketenfeuer der Dänen aus den Häusern und Schützengräben bringt die Angreifer aber bald durcheinander. Das Durcheinander wird von Oberleutnant J. Ewald bemerkt, der eine halbe Eskadron Husaren und einen Trupp der 6. Eskadron in einen Angriff gegen den ungeordneten Feind führt. Die Kosaken und die 1. Husaren der RDL werden vom plötzlichen dänischen Gegenangriff überrascht und fliehen, sodass die Infanterie die angreifende dänische Kavallerie zurückschlagen muss. Die vorrückenden Infanteriebataillone, denen plötzlich die Unterstützung durch die Kavallerie fehlt, lösen sich auf. Die meisten alliierten Truppen können sich im Schutz der Dunkelheit in Sicherheit bringen. Die Alliierten erleiden schwere Verluste und verlieren zahlreiche Männer durch Gefangenschaft. Unter den Toten befindet sich auch der Kommandeur des 1. Bataillons Lützow, der von der angreifenden dänischen Kavallerie getötet worden war. Unter den Gefangenen befinden sich 2 Offiziere, 18 Verwundete und 34 Unverwundete aus anderen Dienstgraden. Die dänischen Verluste betragen 6 Verwundete (1 Unteroffizier, 2 Jäger, 2 Musketiere und 1 Husar).

Nach diesem entmutigenden Ergebnis der zweitägigen Kämpfe bei Ratzeburg gibt Walmoden alle seine Pläne für einen Angriff auf die befestigte Stellung der dänischen Truppen auf.

9. Oktober 1813 – Das Korps Wallmoden marschiert ins Biwak südlich des Schaalsees.

Die beiden Husaren-Regimenter sind in den nächsten Wochen als Vorposten tätig, wobei es häufig zu kleinen Schusswechseln kommt.

12. Oktober 1813 – Am Morgen bei Tagesanbruch greifen zwei Schwadronen dänischer Dragoner die bei Rosengarten aufgestellte Feldwache an, wirft diese zurück und geht weiter in Richtung des Ortes Vallhun vor. Der Boizebach, der unmittelbar vor dem Ort liegt, kann aufgrund von sumpfigem Ufer nur auf einer Brücke überquert werden, die durch Infanterie in einer kleinen Schanze gesichert ist. Als die dänische Kavallerie die Brücke erreicht, trifft zeitgleich die 4. Schwadron der 2. Husaren RDL zur Wachablösung ein. Unvorsichtigerweise lässt der Kommandeur die jetzt abziehenden Dänen verfolgen und trifft dabei unvermittelt auf zwei weitere Schwadronen des jütischen leichten Dragoner-Regiments. Bei dem anschließenden kurzen Gefecht erleiden die Husaren der RDL 30 Mann an Verlusten, während von den Dänen nur 5 getötet oder gefangengenommen werden.

14. Oktober 1813 – Erneuter Angriff auf die Feldwache bei Rosengarten und Segrahn.

18. Oktober 1813 – Mit zwei starken Kolonnen rücken die Franzosen und Dänen in Richtung Zarrentin vor. In der Nähe der Vallhuner Brücke kommt es mit der ersten Kolonne erneut zum Gefecht. Die zweite Kolonne wird zufällig bei der Kogeler Mühle abgefangen, als man hier einer französischen Patrouille auflauert. Am Abend ziehen sich die Angreifer wieder zurück.

20. Oktober 1813 – Das 2. Husaren-Regiment und die 2. Reitende Batterie der RDL werden nach Goldenbow verlegt. Das 6. und 7. Bataillon der RDL marschieren in Richtung Dömitz.

24. Oktober 1813 – Die Fußbatterie der RDL trifft aus Greifswald kommend beim Korps ein und gemeinsam marschieren sie weiter nach Dömitz. Nur die Vorposten-Einheiten verbleiben am Schaalsee.

25. Oktober 1813 – 2 Schwadronen der Husaren der RDL gehen die Bleckede über die Elbe. Das 6. Bataillon marschiert von Dömitz und das 7. von Boizenburg nach Dahlenburg

26. Oktober 1813 – Das Korps Wallmoden begibt sich in die Gegend von Dömitz, um hier die Elbe zu überqueren, was aber durch den Anmarsch der Nordarmee überflüssig wird. Das Korps geht zurück in ihr Lager am Schaalsee und verbleibt dort (mit Ausnahmen, s.u.) bis Anfang Dezember.

1. November 1813 – Das 6. und 7. Bataillon der RDL marschiert nach Lüneburg, wo sie sich mit den beiden Husaren-Schwadronen vereinen. In Lüneburg wird das 6. Bataillon (welches aus Sachsen bestand, die hier im April auf gegnerischer Seite gekämpft hatten) vorgewarnt, dass es zu Übergriffen von Seiten der Bevölkerung kommen könnte.

2. November 1813 – Langsam tastet sich die Truppen der RDL von Lüneburg nach Winsen, dem Zollenspieker und schließlich bis Harburg vor. Nach kurzen Gefechten rückten die Franzosen aus Winsen ab, zerstörten die Brücke über die Luhe und ziehen sich in eine Schanze vor dem Tor in Richtung Zollenspieker zurück. Hier liefern sie sich mit den Angreifern ein stundenlanges Feuergefecht, erhalten schließlich Verstärkung und vertreiben die RDL wieder aus Winsen nach Lüneburg zurück. Am Stadtrand von Harburg, im Dorf Rönneburg ergeht es der Legion nicht besser. Auch hier wird die kleine Truppe aus Husaren und Infanterie wieder zurückgeworfen.

10. November 1813 – Da man vermutete, dass die Kogeler Mühle und die dahinterliegende Hirschschanze nicht mehr von den Franzosen besetzt ist, soll eine Husaren-Schwadron unter dem Kommando von Rittmeister Horst vorrücken und bis zur Schanze vordringen. Die Reiter gelangen nachts unentdeckt bis an die Mühle und treffen dort überraschend auf 160 dänische Husaren und Dragoner. Die Husaren der RDL können den Dänen zunächst zurückwerfen, aber bald trifft weitere Kavallerie und schließlich auch Infanterie ein und die Husaren lassen sich zurückfallen. Es gibt auf beiden Seiten nur leichte Verluste.

11. November 1813 – Das 6. und 7. Bataillon sowie die beiden Husaren Schwadronen der RDL verlassen Lüneburg und werden wieder dem Korps Wallmoden angeschlossen.

12. November 1813 – Beim Ort Gudow taucht eine Kolonne der 50. Division mit 3 Bataillonen Infanterie, 6 Schwadronen Kavallerie und 1 Geschütz unter dem Kommando von General Vichery auf. Die Truppen wird aber durch Karabiner-Feuer der 1. Husaren an der Boize aufgehalten. Schließlich ziehen sich die französischen Truppen wieder auf Mölln zurück.

13. November 1813 – Marschall Davout verlässt mit seinen Truppen das große Lager in Ratzeburg und zieht sich in Richtung Mölln zurück. Die Brücke zur Inselstadt sowie die Lagerhütten werden von den Franzosen in Brand gesetzt. Nun kann das 1. Husaren-Regiment der RDL über Gudow auf Mölln vorrücken. Bis Schwanenheide marschieren das 2. Husaren-Regiment, die 1. reitende Batterie, während das 6. und 7. Bataillon bis Lüttenmark an der Boize vorrückt.

14. November 1813 – Das 1. Husaren-Regiment und eine halbe Batterie der 2. reitenden Batterie wagen einen Vorstoß auf Mölln, wobei es nur zu leichten Gefechten kommt. Da die Franzosen weiterhin die Stecknitzline halten, errichten die Truppen der RDL Biwaks entlang der Boize.

28. November 1813 – Bei einem Patrouillen-Gefecht bei Boizenburg werden 7 Mann des 4. Bataillons der RDL getötet oder verwundet.

29. November 1813 – Die Nordarmee trifft ein und geht bei Boizenburg über die Elbe. Die RDL und das Korps Wallmoden ziehen sich wieder bis zum Schaalsee zurück.

1. Dezember 1813 – Endlich geben die Franzosen die Stecknitzlinie auf und ziehen sich auf Hamburg und Harburg zurück. Das dänische Hilfskorps ist schon früher nach Norden abgerückt, um dort Holstein zu verteidigen. Damit ist der Feldzug von Mecklenburg beendet.

Jäger (Karabiner) der RDL (Elberfelder Bilderhandschrift)

Feldzug in Holstein

3. Dezember 1813 – Auf Befehl des Kronprinzen von Schweden wird die Nordarmee nun gegen das dänische Hilfskorps vorgehen. Das Korps Wallmoden soll die Stecknitz überschreiten und auf Oldesloe vorrücken, um dort die rechte Flanke der Dänen zu attackieren, währen das schwedische Korps Lübeck einnehmen soll.

Die Avantgarde des Korps Wallmoden bildet bei diesem Unternehmen das 1. Husaren-Regiment der RDL, die 3. KGL-Husaren, die Bremen-Verden Husaren, die 2. Reitenden Batterie der RDL und die leichte Brigade Martin (Bataillone Lüneburg, Bremen-Verden, Dessau). Die Einheiten standen zwischen der Stecknitz und dem Ratzeburger See.

Das Korps Wallmoden wartet 1 bis 2 Meilen vor den dänischen Linien auf die schwedische Brigade Vegesack. Das 1. Husaren-Regiment der RDL sowie die Bremen-Verden Husaren bilden dabei die Vorposten an der Trave. Das 2. Husaren-Regiment der RDL befand sich bei KLempau. Die 2. Reitenden Batterie der RDL in Rondeshagen, die Infanterie der RDL war entlang der Stecknitz zwischen Berkenthin und Anker positioniert.

General Dörnberg beabsichtigte sein Quartier im Amtshaus bei Steinhorst an der Straße nach Oldesloe zu beziehen, aber als er dort mit der 4. Schwadron des 1. Husaren-Regiments der RDL eintrifft, stoßen sie auf einen Trupp dänische Dragoner, die hinter einer Brücke Aufstellung genommen haben. Die Dänen weichen zurück und so überquert ein Zug der Husaren die Brücke über den kleinen Bach. Plötzlich werden die Reiter durch verborgende dänische Infanterie unter Feuer genommen. Ein Husar wird getötet und ein Pferd verwundet. Die Husaren sitzen ab und rücken mit dem Karabiner in der Hand vor, bis der Feind sich zurückgezogen hat.

4. Dezember 1813 – Gefecht bei Groß-Boden

Am Morgen rücken dänische Jäger gegen den Ort Steinhorst vor und die Husaren der RDL müssen sich zurückziehen. Die Jäger gehörten zur Avantgarde einer größeren Truppe von rund 3.000 Mann, die einen Vorstoß von Oldesloe aus unternommen hatten und mittlerweile schon bis Groß-Boden vorgestoßen waren. Eine weiter Vorausabteilung hat unterdessen Siebenbäumen erreicht. Nachdem die Husaren der RDL abgezogen waren, gingen die Dänen weiter auf Kasdorf und Klinkrade vor. Bei Klinkrade hat sich gerade die Avantgarde unter dem Kommando von General Dörnberg gesammelt. Die Bremen-Verden und die 1. Husaren der RDL werden nun über Steinhorst nach Boden vorgeschickt.

Es war ein kalter Tag und es herrschte dichter Nebel. Die Gegend war von vielen Knicks (hohen Erdwällen, auf denen Hecken und Büsche waschen) durchzogen, wodurch das Gelände sehr unübersichtlich war. Auf der rechten Seite rückte die Brigade Wardenberg mit den Infanterie-Bataillonen der RDL über Siebenbäumen vor, um so den Feind bei Boden in der Flanke angreifen zu können. Das KGL-Husaren Regiment blieb auf der Straße und ritt auf ihr von Klinkrade an Steinhorst vorbei und über Mühlenbrook in Richtung Boden. Als gegen Mittag das Bataillon Lüneburg den Ort Steinhorst erreicht, wird es dort mit Musketenbeschuss empfangen. Der Kommandeur der Lüneburger befiehlt sofort den Angriff auf das Ort und wirft so die Dänen zurück durch die engen Dorfstraßen. Am Ortausgang kommt es zu einem kurzen Feuergefecht, bis die Dänen schließlich auf Boden zurückgehen.

Nun rücken das Bataillon Lüneburg zusammen mit einer Schwadron Husaren auf der linken Flanke auf Richtung Stubben vor, während die Bataillone Bremen-Verden und Dessau im Zentrum auf Boden zumarschieren. Vor allem das Bataillon Bremen-Verden muss sich den Weg Stück für Stück durch den dichten Nebel, Hecken und feindliche Plänkler freikämpfen, bis sie die ersten Gebäude von Groß-Boden erreichen. In diesem Augenblick greifen die mit dem Fünischen Dragoner-Regiment auf der Hauptstraße an und treffen auf das unvorbereitet in Kolonne stehende Bataillon Dessau. Die Dessauer lösten sich auf und auch das Bataillon Bremen-Verden muss sich zurückfallen lassen. Glücklicherweise treffen nun das 3. und 4. Bataillon der Brigade Wardenberg ein und gehen über den Ort Schürensöhlen gegen die linke Flanke der Dänen vor. Die dänischen Truppen müssen sich daraufhin nach Klein-Boden zurückziehen. Während die Plänkler des 3. Bataillons der RDL die Verfolgung aufnehmen, wartet das restliche Bataillon in Kolonne. Die 1. Kompanie hatte man zur Sicherung der rechten Flanke abkommandiert. Im dichten Nebel treffen die Männer der 1. Kompanie auf eine Gefechtslinie von Infanterie, die mit dem Rücken zu ihnen aufgestellt ist. Sie schießen eine Salve in die Formation, bevor sie feststellen, dass es sich um das 4. Bataillon der RDL handelt. Es folgt noch ein kurzer Schusswechsel mit etlichen Verlusten, bis der Irrtum bemerkt wird.

So langsam setzte die Dunkelheit ein und General Dörnberg beschränke sich jetzt darauf das Dorf Groß-Boden mit Infanterie zu besetzten, währen die Dänen Klein-Boden in Besitz hielten. In der Nacht zogen sich die Dänen jedoch vollständig durch den Schulenburger Wald in Richtung Oldesloe zurück. Die Infanterie der hannoverschen Brigade hatte starke Verluste zu verzeichnen, was vor allem daran lag, dass durch den Nebel und das unwegsame Gelände keine Artillerie und Kavallerie eingesetzt werden konnte. Insgesamt hatte die Avantgarde des Korps Wallmoden rund 100 Mann an Verlusten zu beklagen.

Das Armeekorps Wallmoden ging zeitgleich über die Stecknitz und lagerte bei Siebenbäumen.

5. Dezember 1813 – Das Korps verbleibt in Siebenbäumen und wartet hier auf die Division Vegesack. Die Avantgarde unter Dörnberg unternimmt einen Vorstoß nach Oldesloe.

6. Dezember 1813 – Von der Division Vegesack trifft nur die Hanseatische Legion in Siebenbäumen ein. Wallmoden kann nicht länger warten und bricht ohne die schwedischen Truppen der Division Vegesack auf. Durch den Zeitverlust kann sich das dänische Korps absetzen und in Richtung Kiel zurückziehen.

Die Avantgarde marschiert von Oldesloe nach Segeberg, wobei es ständig zu kleinen Plänkeleien zwischen ihnen und den Dänen kommt. Unterdessen rückt das Korps in Richtung Neumünster vor. In Blumendorf, Sülfeld und Niendorf wird Quartier bezogen.

In den nächsten vier Tagen marschiert das Korps bei schlechter Verpflegung, auf schlammigen Wegen und bei Schnee und Regen bis zum Eiderkanal. Erst nach Tagen kann sich das völlig in Unordnung geratene Korps wieder halbwegs an der Eider sammeln. Die Moral der Truppe ist auf einem Tiefpunkt und die Männer sind völlig erschöpft.

7. Dezember 1813 – Das von den Dänen verlassene Oldesloe wird von schwedischen Truppen erreicht, die den Ort besetzen.

Die Avantgarde ändern und die Richtung und geht in Richtung Neumünster vor, wo am Abend vor dem Ort gelagert wird.

8. Dezember 1813 – Die Avantgarde marschiert nach Nortorf und Bossee am Westensee. Dabei wendet sich das 1. Husaren-Regiment der RDL von Nortorf über Mühlendorf, Bossee nach Felde, während sich das 2. Husaren-Regiment der RDL über Mühlendorf, Klein Vollstedt und Höbel nach Ostenfeld begibt.

9. Dezember 1813 – In der Nacht zum 9. Dezember soll eine kleine Truppe der Avantgarde die Brücke bei Kluvensiek einnehmen, was trotz einer starken dänischen Brückenwache gelingt. Auf dem Weg nach Rendsburg konnten einige Husaren der RDL einen Geschütztrain abfangen und 7 Kanonen erbeuten sowie 2 Offiziere und 157 Mannschaften gefangen nehmen. Und auch auf der Straße von Kiel nach Eckernförde fällt ein dänischer Wagenpark samt Kriegskasse in die Händen des Korps Wallmoden.

Die Avantgarde geht über die Eider und marschiert über Sehestedt nach Bunge, stellt dort Vorposten in Richtung Rendsburg und Eckernförde auf und sichert mit einigen Einheiten Sehestedt und Osterrade. Die Avantgarde der Division Vegesack erreicht Groß-Vollstedt und Westensee. Der größte Teil des Korps Wallmoden rückt bis an die Eider, wo der Stab sein Hauptquartier in Kluvensick einrichtet. Sämtliche Haubitzen der Artillerie werden zusammenzogen und mit der Hanseatischen Batterie nach Rendsburg beordert.

10. Dezember 1813Schlacht bei Sehestedt.

An diesem Tag kam es zu einer Schlacht bei Sehestedt, bei der es den Dänen gelang, sich durch die alliierten Linien zu kämpfen und sich in den Festungen Glückburg und Rendsburg in Sicherheit zu bringen.

Am Abend war das Korps immer noch von der Avantgarde, die nicht an der Schlacht teilnehmen konnte, getrennt. Dörnberg hatte sich auf den Ort Kropp zurückgezogen, um hier notfalls über die Eider wechseln zu können.

2. Husaren der RDL (Dömitzer Bilderhandschrift)

11. Dezember 1813 – Die 3. Schwadron der 2. Husaren der RDL wird als Kundschafter in Richtung Schleswig geschickt, wo dänische Verstärkungen eingetroffen waren. Das 1. Husaren-Regiment der RDL und die Bremen-Verden Husaren sind für Vorposten bei Bruchs eingeteilt. Das 5. Bataillon der RDL wird wg. Feigheit vor dem Feind aufgelöst und 200 Offiziere und Mannschaften auf die anderen Bataillone verteilt. Statt des 5. Bataillons wird das 7. Bataillon in die 1. Brigade eingebettet. Das Korps wird in den Orten Groß-Schierensee, Westensee, Nienhof und Nortorf einquartiert.

12. Dezember 1813 – Die Avantgarde wird von Marienthal in die Gegend zwischen Eckernförde und Wittensee verlegt.  Das 2. Husaren-Regiment der RDL steht als Vorposten in Goosefeld. Das 3. und 4. Bataillon RDL werden nach Sehestedt verlegt.

16. Dezember 1813 – Es kommt in dieser Gegend zu keinen weiteren Kampfhandlungen und am 16. Dezember wird den Truppen der Waffenstillstand verkündet.

Das Korps wird südlich von Rendsburg zwischen Jevenstedt und Itzehoe einquartiert.

Belagerung von Glückstadt

Vom Waffenstillstand war die Festung Glückstadt an der Elbe ausgeschlossen worden. Zur Unterstützung des schwedischen Belagerungs-Korps wurden von der RDL das 1. und 2. Bataillon abgestellt.

30. Dezember 1813 – Das 1. und 2. Bataillon lösen zwei hannoversche Bataillone an der rechten Flanke unterhalb von Glückstadt ab. Sie werden am Neuen Deich postiert, wo sie eine Batterie aus englischen Seegeschützen decken, die zum Beschuss der Stadt eingesetzt sind. Der Dienst ist beschwerlich, da sie die Position nicht verlassen und keine Feuer entzünden dürfen.

5. Januar 1814 – Die Stadt kapituliert und übergibt die Stadt an die Belagerer. Das 1. und 2. Bataillon der RDL kehren zu ihrem Korps zurück.

15. Januar 1814 – Der Kieler Frieden wird abgeschlossen und der Feldzug in Holstein beendet.

Belagerung von Harburg

Nach dem Frieden von Kiel erhielt das Korps Wallmoden den Auftrag an der Blockade von Harburg südlich von Hamburg teilzunehmen und dort das russische Korps Stroganov abzulösen.

18. Januar 1814 – Das Korps Wallmoden setzt sich in Richtung Elbe in Marsch. Bei Bramstedt trennt sich das Korps in zwei Kolonnen. Die gesamte RDL marschierte über Ulzburg, Bergstedt, Siek, Grande, Bergedorf bis zum Zollenspieker, wo die Elbe überquert wird.

23. bis 25. Januar 1814 – Die Russisch-Deutsche Legion erreicht die Gegend von Hittfeld und Winsen zwischen den Flüssen Seeve und Luhe. Hier stößt auch wieder die Jäger-Kompanie zur RDL und wird in Over, unmittelbar an der Elbe postiert.

26. Januar 1814 – Das Korps Wallmoden übernimmt die Blocke-Linie vor Harburg. Von der Russisch-Deutsche Legion werden 4 Infanterie-Bataillone, die Jäger-Kompanie, 4 Schwadronen Husaren und eine Batterie als Vorposten eingesetzt. Aufgrund des starken Winters mit niedrigen Temperaturen und hohem Schnee wird die Vorposten-Linie nur schwach besetzt. Das Gros der Truppen steht in Reserve dahinter. Der rechte Flügel, mit seinen durch viele Gräben zerschnittenem Gelände, stand unter dem Kommando von Major Natzmer. Seine Einheiten waren in Bullenhausen, Over, Bruchdamm, Remendamm und an einigen Dörfer an der Seeve eingesetzt. Major Natzmer selbst hatte sein Quartier in Fliegenberg. Der linke Flügel unter dem Befehl von Oberstleutnant Goltz war in Sinstorf, Rönneburg, Meckelfeld, Jehrden und Hittfeld postiert. Das Quartier des Oberstleutnant Goltz befand sich in Hittfeld.  Die beiden restlichen Bataillone, zwei Batterien und ein Husaren-Regiment der RDL sind bei Elbstorf und Rottorf als Reserve einquartiert.

Am Elbdeich stand die Feldwache in einer Schanze bei Bullenhausen, unmittelbar gegenüber der Stellung der Franzosen in Fünfhausen. In Wilstorf stand eine Feldwache der Husaren, die durch die Nähe an Harburg sowie den Beschuss vom Schwarzen Berg aus sehr litten und ihnen deshalb noch 10 Jäger zugeteilt wurden. Trotzdem wurden eines Nachts 1 Unteroffizier und 6 Mann des 1. Husaren-Regiments gefangengenommen.

31. Januar 1814 – Da General Wallmoden nach Hannover reist, übernimmt General Arentschildt das Kommando und das Hauptquartier wird von Buxtehude nach Winsen verlegt.

4. Februar 1814 – Die in Reserve stehenden Truppen der RDL lösen die Einheiten in ihren Vorposten-Stellungen ab.

5. bis 8. Februar 1814 – Die Russisch-deutsche Legion tritt von englischem in hannoverschen Sold und eine Musterung unter Oberst Lowe wird abgehalten.

9. Februar 1814 – Erster Angriff auf Wilhelmsburg

Der Kommandeur der Belagerungstruppen, General Bennigsen, hat einen Plan entwickelt, um den Verbindungsweg von Harburg nach Hamburg zu unterbrechen und Harburg einzunehmen. In der Nacht vom 8. auf den 9. Februar rücken 26 russische Bataillone in 3 Kolonnen aus verschiedenen Richtungen auf Wilhelmsburg und die Verbindungsstraße vor, wo sie sich zum Angriff auf Harburg vereinigen wollen. General Arentschildt hat den Auftrag mit seinen Truppen der RDL zunächst Scheinangriffe auf die linke Flanke von Harburg unternehmen und so den Angriff der russischen Kolonnen decken, die von Ochsenwerder über die Elbe nach Wilhelmsburg vorstoßen sollen. Später war von hier aus dann der kombinierte Angriff auf Harburg geplant. Arentschildt begibt sich von seinem Hauptquartier in Winsen nach Hittfeld, um die Operation zu planen. Die 2. Brigade der RDL und die Jäger wird am Elbdeich von Bullenhausen postiert, die 1. Brigade, die Kavallerie und Artillerie bei Hittfeld und Wilstorf, von wo aus auch Arentschildt den Angriff leitet. Hinzu kommen ebenfalls die hannoverschen Truppen. Die Elbe ist noch zugefroren und es liegt Schnee, welcher die Nacht etwas aufhellt und zumindest Konturen erkenne lässt. Es gab in den letzten Tagen jedoch häufig Temperaturen über dem Gefrierpunkt, wodurch sich teilweise Tauwasser auf den Eisflächen gebildet hat.

Um 3 Uhr stehen die Truppen bereit und erwarten den Angriffsbefehl. Aber erst anderthalb Stunden später hören sie Schlachtenlärm von Wilhelmsburg herüberschallen. Sofort setzt sich das 4. Bataillon in Sektionsbreite und mit den Jägern in Plänkler-Formation davor von Bullenhausen aus in Bewegung. Das 6. Bataillon folgt in dieselbe Richtung, gedeckt durch seine Schützeneinheit. Das 3. Bataillon begibt sich nach Groß-Moor als Reserve. Erst kurz vor ihren Vorpostenstellungen eröffnen die Franzosen das Feuer. Die Jäger der RDL dringen in die ersten Gärten und Häuser von Fünfhausen ein und machen ein paar Gefangene. Die Franzosen, ein paar hundert Mann, lassen sich durch Fünfhausen und Neuland zurückfallen und gehen hinter einer Brustwehr mit 2 Geschützen in Stellung. Hier hatten man den Deich durchgraben und diese Position konnte auch von den Geschützen der Harburger Zitadelle erreicht werden. Die Jäger der RDL suchen gegenüber dieser Stellung ihre Positionen und unterhalten ein ständiges Plänklerfeuer auf die französische Infanterie und Artillerie. Die beiden Infanterie-Bataillone der RDL suchen unterdessen Deckung hinter den Häusern der beiden Dörfer. Man wartet nun auf die russische Kolonne, die von Wilhelmsburg angreifen soll.

Schließlich geht Captain Natzmer mit dem 6. Bataillon über das Eis der Elbe, um Verbindung mit den Russen aufzunehmen. Der Versuch schlägt jedoch fehl. Sie können die russische Kolonne nicht finden und werden schließlich von der Harburger Zitadelle aus beschossen, wobei Fähnrich Viehweger ein Bein abgeschossen wird. Das Bataillon zieht sich über das Eis zurück auf das südliche Elbufer, als es plötzlich aus östlicher Richtung auf Franzosen stößt. Es handelt sich um ein Bataillon, das durch die Angriffe der Russen nach Süden abgedrängt worden war. Die Franzosen wollten über das Eis nach Fünfhausen ausweichen, wo sie noch ihre Vorposten vermuteten. Am Ortsausgang von Bullenhausen trafen sie auf eine Abteilung von 50 Mann des 4. Bataillons der RDL, die hier in der Schanze zur Sicherung zurückgelassen worden waren. Angeführt wurde die kleine Einheit von Leutnant Toll aus Livland, der am Morgen eine starke Todesahnung gehabt hatte und deshalb in dieser vermeintlich sicheren Stellung zurückgelassen worden war. Als die Truppe nun den Franzosen auf dem Eis entgegenstürmt, wird er von zwei Kugel getroffen und stirbt sofort. Seine Einheit wird zurückgedrängt und die Franzosen marschieren nun auf dem Eis in Richtung Harburg, wo sie auf das schon erwähnte 6. Bataillon treffen. Die nun schon zum dritten Mal attackierte französische Einheit löst sich auf und flieht nach Wilhelmsburg zurück, wobei ein Teil vom 6. Bataillon der RDL gefangengenommen wird.

Den Russen gelingt es auf der Wilhelmsburg jedoch nicht, den Widerstand der Franzosen zu brechen und den Angriff auf Harburg zu unternehmen. Es werden zwar zahlreiche Gefangene und Beute an Geschützen und Munition gemacht, jedoch müssen sich die russischen Kolonnen wieder zurückziehen. So zieht auch Arentschildt am Nachmittag seine Truppen zurück, bleibt jedoch noch in Bereitschaft. Das 4. Bataillon hat 1 Offizier und 35 Mann an Verlusten, das 6. Bataillon 1 Offizier und 28 Mann, die Jäger-Kompanie 2 Tote. Die Gefangene, es handelte sich um Holländer in französischen Diensten meldeten sich freiwillig zur Russisch-Deutschen-Legion, wodurch die Verluste ausgeglichen werden konnten.

10. Februar 1814 – Die Truppen der RDL werden in ihre Quartiere zurückbeordert, jedoch bleiben Vorposten in den eroberten Orten Fünfhausen und Neuland.

16. Februar 1814 – Auf Befehl des Kronprinzen von Schweden soll die Russisch-Deutsche Legion in Richtung Rhein marschieren und dort den Kampf gegen Napoleons Truppen unterstützen. Das 2., 3., 4. und 5.  Bataillon sowie die 1. reitende Batterie rückt als erstes nach Bremen ab.

17. Februar 1814Zweiter Angriff auf Wilhelmsburg

General Benningsen befiehlt einen weiteren Angriff auf Wilhelmsburg, der nach dem gleichen Muster, wie schon am 9. Februar durchgeführt werden soll. Ziel dieser Operation ist dieses Mal jedoch nicht der Angriff auf Harburg, sondern das Abbrennen der Brückenteile des Kommunikationsweges. Auch Arentschildt soll mit seinen verbliebenen Einheiten wieder teilnehmen.

Am Abend gehen die Einheiten der Angreifer in Position. Arentschildt begibt sich nach Hittfeld und am Morgen gehen das 1. und das 6. Bataillon und die Jäger der RDL auf dem Elbdeich über Neuland und Fünfhausen vor. Das 2. Husaren-Regiment und die 2. reitende Batterie postieren sich bei Wilstorf, unmittelbar südlich von Harburg. Die Einheiten greifen Harburg nicht an, es kommt aber zu einigen Schusswechseln mit ein paar Verwundeten. Unterdessen konnten die Russen bis an die Brücke vordringen und diese an zwei Stellen in Brand setzten. Am Nachmittag ziehen sich alle Truppen zurück.

18. bis 20. Februar 1814 – Die restlichen Einheiten der RDL verlassen die Blockade-Stellungen um Harburg und marschieren in Richtung Bremen ab.

23. Februar 1814 – Die letzten Einheiten der RDL erreichen Bremen.

25. Februar 1814 – der Herzog von Cambridge und der Heruog von Oldenburg wohnen einer Parade der Russisch-Deutschen Legion in Bremen bei. Hier in Bremen wir auch die Ausrüstung der Legion vervollständig und ersetzt.

27. Februar 1814 – Es beginnt der Marsch der RDL in drei Kolonnen zum Rhein, womit die Kampagne in Norddeutschland endet.

Die Legion marschierte weiter Richtung Niederlande. Mitte März 1814 überschritt sie den Rhein und kämpfte in Flandern, um Antwerpen zu blockieren. Am 18. April 1815 wurde die Legion aufgelöst und in die Preußische Armee übernommen. Die Infanterie Bataillone der RDL bildeten die preußischen Infanterieregimenter Nr. 30 und 31., die Jäger-Kompanie den Stamm des 3. preußischen Jäger-Bataillons. Die Kavallerie wurde zum 8. Ulanen-Regiment und aus der reitenden Artillerie formierte man die reitende Batterie Nr. 18 und 19 sowie die Munitionskolonne Nr. 19 der preußischen Armee. In dieser Formation kämpften die Männer dann auch im Waterloo-Feldzug.

Die Moorjäger

Zum Thema „Russisch-Deutsche-Legion“ gibt es auch einen sehr schönen Roman mit dem Titel „Die Moorjäger“. Das Buch stammt aus der Feder von Martin Selber. Spannend schildert er das Schicksal des Gutsknechts Daniel Kolle aus der Magdeburger Börde in der Zeit der Befreiungskriege. Gegen seinen Willen muss er 1812 als Soldat der Westfälischen Armee mit Napoleons Großer Armee nach Russland ziehen. Nach der Schlacht in Smolensk gelingt es ihm zu fliehen und mit Hilfe russischer Freunde zur russisch-deutschen Legion zu gelangen. Nach diesen Ereignissen ändert sich der Ton des Romans deutlich und ich bin mir nicht sicher, ob das Thema „Patriotismus“ und „einheitliches Deutschland“ bei den Soldaten der Russisch-Deutsche-Legion wirklich so im Vordergrund standen. Trotzdem ist der Roman zu empfehlen, da er gut das Leben, die Sprache und zumindest im ersten Teil die Denkweise der damaligen Zeit gut wiedergibt. Die Kämpfe in Norddeutschland sind allerdings nur ein Randthema, welches relativ kurz abgehandelt wird, aber allein die Erzählung bis zum Eintritt in die Legion machen das Buch lesenswert.