Österreichische Armee 1813 (Teil 1)

Für den Aufbau einer kleinen Tabletop-Armee der Österreicher für das Jahr 1813 im Maßstab 1/72, musste ich wie üblich ein wenig Recherche betreiben. Wie immer, trage ich dafür zunächst alle mir vorliegenden Quellen zusammen und baue daraus einen Bericht, denn ich als Referenz für meine Bemalung und die Zusammenstellung der Armeelisten und Szenarien verwende.

EINLEITUNG

Österreich spielte eine zentrale Rolle in den Napoleonischen Kriegen, sowohl als Gegner als auch zeitweise als Verbündeter Napoleons. Dieser Krieg zwischen Österreich und Frankreich dauerte die nächsten 24 Jahre an. Er endete 1815, wobei Österreich – meist besiegt, aber unendlich stur – schließlich zu den Siegern gehörte. Reichliche britische Subventionen hatten geholfen diesen Sieg zu erringen, aber es wird zu oft übersehen, dass Napoleon ohne Österreichs kalkulierte Intervention im Jahr 1813 wahrscheinlich sowohl Preußen als auch Russland erneut unter Kontrolle gebracht hätte.

Zunächst war Österreich Teil verschiedener Koalitionen gegen Frankreich, erlitt aber auch schwere Niederlagen, die zur Auflösung des Heiligen Römischen Reiches und zur Gründung des Kaisertums Österreich führten. Kaiser Franz I. war zuvor Kaiser Franz II. des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, nicht aber von Österreich-Ungarn gewesen. Während es sich bei Frankreich und England um homogene Staaten handelte und Spanien eine Art traditioneller Einheit besaß, fehlte dem österreichisch-ungarischen Kaiserreich beides. In seinen Grenzen lebten Deutsche, Ungarn, Tschechen, Slowaken, Kroaten, Ukrainer, Polen, Russen, Rumänen, Italiener und Belgier, die außer einem gemeinsamen Kaiser keine Bindung zueinander hatten. Das österreichisch-ungarische Kaiserreich war also ein sehr fragiles Gebilde. Seine Armee war die stärkste einigende Kraft, und so wagte kein österreichischer Befehlshaber, die vollständige Zerstörung der Armee zu riskieren, man akzeptierte eher eine Niederlage und wartete auf eine bessere Gelegenheit.

BÖHMISCHE ARMEE

Österreich war gezwungen, sich im Russlandfeldzug von 1812 auf die Seite Napoleons zu stellen. Im Jahr 1813, dem Beginn der im deutschsprachigen Raum sogenannten Befreiungskriege, bildeten die alliierten Armeen erneut eine Koalition gegen Napoleon. Mit den Reichenbacher Konventionen vom Juni 1813 schlossen sich Österreich und Großbritannien der zwischen Russland, Preußen und Schweden bereits vereinbarten Koalition an. Die Alliierten dieser Koalition verfügten über mehrere Feldarmeen, darunter die Hauptarmee bzw. die Böhmische Armee unter dem österreichischen General Fürst Karl Philipp zu Schwarzenberg, die Schlesische Armee unter Blücher, die Nordarmee unter dem schwedischen Kronprinzen Karl Johann sowie die Polnische Armee unter Bennigsen.

Während Preußen und Russland ihre Einheiten auf die unterschiedlichen Armeen verteilt hatten, waren die Truppen des Kaiserreichs Österreich komplett in der Haupt- bzw. Böhmischen Armee integriert worden. Das österreichische Kontingent bestand aus dem I. Korps unter Feldmarschall von Colloredo-Mansfeld, dem II. Korps unter General von Merveldt, dem III. Korps unter Graf General Gyulay, dem IV. Korps unter General von Klenau sowie einem Reserveinfanteriekorps unter General von Hessen-Homburg und dem Kürassierkorps des Feldmarschalls von Nostiz. Das russische Kontingent der Hauptarmee wurde gebildet von einer Teilarmee unter Generalfeldmarschall de Tolly und General von Wittgenstein, dem das I. Korps unter General Gortschakow und das II. Korps unter General von Württemberg unterstanden. Die zweite Teilarmee führte Großfürst Konstantin mit dem 3. Grenadierkorps unter General Rajewski, dem Gardekorps unter General Jermolow und der Reservekavallerie unter Generalleutnant Fürst Golitzyn. Das preußische Kontingent unter dem Oberbefehl von Generalleutnant von Kleist bestand aus dem von ihm befehligten II. Korps und den Kavalleriekorps der Generäle von Röder und von Thielmann sowie der Reserveartillerie von Braun. Insgesamt brachte die Hauptarmee es so auf 225.000 Mann.

Neben den Militärs der Österreicher, Preußen und Russen begleiteten auch die drei Monarchen dieser Staaten die Hauptarmee. Dies waren der russische Zar Alexander I., der österreichische Kaiser Franz I. sowie König Friedrich Wilhelm III. von Preußen. Hinzu kamen zahllose Diener, Kuriere, Beamte und Feldwachen. Problematisch war die Einmischung der Monarchen in die militärischen Belange, wodurch die Entscheidungen des Oberbefehlshabers Schwarzenberg häufig verzögern oder sogar vollständig verhinderten.

Kaiser Franz I.

Österreichische Truppen im Feldzug 1813

Das österreichische Korps unter Fürst Schwarzenberg, das 1812 nach Russland ging, kehrte relativ unversehrt zurück. Im Januar 1813 bestand dieses Korps aus vier Divisionen mit 25 Bataillonen und 44 Eskadronen, etwa 29.000 Mann und 7.000 Reitern. Hinzu kam das 1812 aufgestellte Reservekorps unter Fürst Reuß. Dieses war in Galizien, an der Grenze zwischen dem österreichischen Kaiserreich und dem Großherzogtum Warschau als Reserve für Schwarzenberg eingesetzt worden. Es bestand aus vier Divisionen mit 28 Bataillonen und 42 Eskadronen, etwa 30.807 Mann und 5.129 Reiter. Die österreichische Armee bestand zu diesem Zeitpunkt also aus etwa 60.000 Mann und 12.000 Reitern. Weitere Streitkräfte wurden in der ersten Hälfte des Jahres 1813 aufgestellt, sodass die österreichische Armee zu Beginn der Feindseligkeiten mit Frankreich im August 1813 aus rund 225.000 Mann bestand. Darüber hinaus wurde unter Herzog Ferdinand von Württemberg in Wien und Pressburg eine Reservearmee aufgestellt.

Im September wurde die Armee nach dem Vorbild ihrer Verbündeten in Korps umorganisiert und die Feldarmee der Österreicher bestand aus 107 Bataillonen, 117 Eskadronen, 290 Geschützen, insgesamt 127.345 Mann. Zwei Drittel dieser Armee bestanden aus Rekruten mit dreimonatiger Dienstzeit. Sie waren schlecht ausgebildet, zumal es an jungen Offizieren mangelte. Es waren zwar genügend Schusswaffen vorhanden, aber es herrschte ein Mangel an Mänteln und Schuhwerk, der sich besonders während der Regenzeit im August bemerkbar machte.

Den Österreichern fehlte der Enthusiasmus der Preußen und die Entschlossenheit der Russen, was verständlich ist, da sie erst kurz vor Beginn der Feindseligkeiten wussten, auf wessen Seite sie kämpfen würden. Die Preußen kämpften für die Befreiung ihres Heimatlandes und betrachteten diesen Feldzug als Teil ihres Befreiungskrieges. Für die Russen war der Feldzug eine Fortsetzung des Vaterländischen Krieges von 1812. Die Österreicher betrieben lediglich Machtpolitik. Obwohl sie die Zeit der französischen Dominanz über ihre Angelegenheiten beenden wollten, wollten sie auch verhindern, dass ein Machtvakuum entstand, das die Russen und ihr Partner, die Preußen, füllen würden. Für die Preußen und Russen war der Sturz der Bonaparte-Dynastie von größter Bedeutung, während für die Österreicher eine Einschränkung ausreichend, sein Sturz aber unerwünscht war. Ihre Beteiligung an dem Feldzug von 1813 war deshalb halbherzig, und im Allgemeinen spiegelte ihre Leistung diese Tatsache wider.

Fürst zu Schwarzenberg

AUFSTELLUNG – LEIPZIG 1813

Oberbefehlshaber: Feldmarschall Karl-Phillip, Fürst zu Schwarzenberg

Stabschef: Feldmarschallleutnant Johann Graf Radetzky

Kommandeur der Artillerie: Feldmarschallleutnant Anton Freiherr von Reissner

Eskorte des Monarchen:

  • Sommariva Kürassiere (2 Eskadronen)

Eskorte des Armeehauptquartiers:

  • Stabs-Infanterie (1 Kompanie / 139 Mann)
  • Stabs-Dragoner (3 Schwadronen / 270 Mann)
  • Grenadiere (1 Bataillon / 600 Mann)
  • Rosenberg Chevaulegers (1 Eskadron)

1. Einteilung / Avantgarde

(7.832 Mann, 4.409 Reiter, 30 Geschütze)

1. leichte Division – Feldmarschalleutnant Moritz von Liechtenstein

Brigade Hessen-Homburg – Generalmajor von Hessen-Homburg

  • Jäger-Bataillon Nr. 1 (1 Bataillon / 850 Mann)
  • Jäger-Bataillon Nr. 2 (1 Bataillon / 527 Mann)
  • 1. Chevaulegers-Regiment „Kaiser Franz“ (6 Eskadronen / 705 Reiter)
  • 3-pf. Brigade-Batterie (6 Geschütze)

Brigade Schreither – Generalmajor von Schreither

  • 1. Bat. / Broder Grenzregiment Nr. 7 – (1 Bataillon / 1.043 Mann)
  • Jäger-Bataillon Nr. 7 (1 Bataillon / 532 Mann)
  • 4. Dragoner-Regiment „Levennehr“ (4 Eskadronen / 613 Reiter)
  • 4. Chevaulegers-Regiment „St. Vincent“ (4 Eskadronen / 718 Reiter)
  • 6-pf. Kavallerie-Batterie (6 Geschütze)

2. leichte Division – Feldmarschalleutnant Ferdinand von Bubna und Littitz

Brigade Zechmeister – Generalmajor Zechmeister von Rheinau

  • 1. Bat / Peterswardeiner Grenzregiment (1 Bataillon / 1.229 Mann)
  • Jäger-Bataillon Nr. 6 (1 Bataillon / 848 Mann)
  • 7. Husaren-Regiment „Lichtenstein“ (6 Eskadronen / 825 Reiter)
  • 6-pf. Kavallerie-Batterie (6 Geschütze)

Brigade Wieland – Oberst Wieland

  • 3. Bat. / Rainer Infanterieregiment (1 Bataillon / 857 Mann)
  • 4. Bat. / Würzburg Landwehr-Regiment (1 Bataillon / 1.109 Mann)
  • 6. Husaren-Regiment „Blankenstein“ (6 Eskadronen / 710 Reiter)
  • 3-pf. Brigade-Batterie (6 Geschütze)

Brigade Neipperg – Generalmajor Graf Adam Albert von Neipperg

  • Jäger-Bataillon Nr. 5 (1 Bataillon / 846 Mann)
  • 1. Husaren-Regiment „Kaiser Franz“ (6 Eskadronen / 838 Reiter)
  • 6-pf. Kavallerie-Batterie (6 Geschütze)

1. Armeeabteilung

(18.009 Mann / 1.591 Reiter / 56 Geschütze)

Kommandeur: Feldzeugmeister Hieronymus von Colloredo-Mansfeld

1. Division – Feldmarschalleutnant Ignaz zu Hardegg

Brigade Raigencourt – Generalmajor Karl von Raigencourt

  • 12. Deutsch-Banater Grenzregiment (2 Bataillone / 1.714 Mann)
  • 4. Husaren-Regiment „Hessen-Homburg“ (6 Eskadronen / 723 Reiter)
  • 6. Dragoner-Regiment „Riesch“ (6 Eskadronen / 868 Reiter)
  • 6-pf. Brigade-Batterie (8 Geschütze)

2. Division – Feldmarschalleutnant Maximilian von Wimpffen

Brigade Giffing – Generalmajor Samuel von Giffing

  • 54. Infanterieregiment „Froon“ (3 Bataillone / 2.457 Mann)
  • 25. Infanterieregiment „de Vaux“ (3 Bataillone / 2.469 Mann)
  • 6-pf. Brigade-Batterie (8 Geschütze)

Brigade Czerwenka – Generalmajor Joseph Czerwenka

  • 35. Infanterieregiment „Argentau“ (3 Bataillone / 2.601 Mann)
  • 4. Bat. / Argentau Infanterie (Landwehr) Regiment (?)
  • 42. Infanterieregiment „Erbach“ (2 Bataillone / 1.762 Mann)
  • 6-pf. Brigade-Batterie (8 Geschütze)

3. Division – Feldmarschalleutnant Carl von Greth

Brigade Mumb – Generalmajor Franz Mumb von Mühlheim

  • 30. Infanterieregiment „Prinz de Ligne“ (3 Bataillone – 2.445 Mann)
  • 9. Infanterieregiment „Czartorski“ (2 Bataillone / 1.816 Mann)
  • 6-pf. Brigade-Batterie (8 Geschütze)

Brigade Quosdanovich – Generalmajor Karl Paul von Quosdanovich

  • 21. Infanterieregiment „Albert Giulay“ (2 Bataillone / 1.825 Mann)
  • 17. Infanterieregiment „Reuß-Plauen“ (3 Bataillone / 2.631 Mann)
  • 6-pf. Brigade-Batterie (6 Geschütze)

Reserveartillerie

  • 12-pf. Positionsbatterie (6 Geschütze)
  • 6-pf. Brigade-Batterie (6 Geschütze)
  • 6-pf. Brigade-Batterie (6 Geschütze)

2. Armeeabteilung

(13.037 Mann / 1.092 Reiter / 50 Geschütze)

Kommandeur: General der Kavallerie Maximilian Friedrich von Merveldt

1. Division – Generalmajor Ignaz von Lederer

Brigade Sorenberg – Generalmajor Sorenberg

  • 8. Gradiskaner Grenzregiment (1 Bataillon / 997 Mann)
  • 8. Husaren-Regiment „Kienmayer“ (6 Eskadronen / 568 Reiter)
  • Dragonerregiment „Erzherzog Johann“ (4 Eskadronen / 524 Reiter)
  • 6-pf. Brigade-Batterie (8 Geschütze)

Brigade Longueville– Generalmajor Johann Baptist von Longueville

  • 24. Infanterieregiment „Strauch“ (2 Bataillone / 1.085 Mann)
  • 44. Infanterieregiment „Bellegarde“ (2 Bataillone – 1.592 Mann)
  • 6-pf. Brigade-Batterie (8 Geschütze)

2. Division Generalmajor Prinz Alois Liechtenstein

Brigade von Klopstein – Generalmajor Joseph Klopstein von Ennsbruck

  • 20. Infanterieregiment „Kaunitz“ (3 Bataillone / 2.137 Mann)
  • 56. Infanterieregiment „Wenzel Colloredo“ (3 Bataillone / 1.924 Mann)
  • 6-pf. Brigade-Batterie (8 Geschütze)

Brigade Mecsery – Generalmajor Karl Johann Mecséry de Tsoor

  • 18. Infanterieregiment „Reuss-Greiz“ (2 Bataillone / 1.651 Mann)
  • 47. Infanterieregiment „Vogelsang“ (2 Bataillone / 2.492 Mann)
  • 4/Landwehr-Regiment “Vogelsang” (1 Bataillon)
  • 11. Landwehr-Regiment „Erzherzog Rainer“ (2 Bataillone / 1.159 Mann)
  • 6-pf. Brigade-Batterie (8 Geschütze)

Reserveartillerie

  • 12-pf. Positionsbatterie (6 Geschütze)
  • 6-pf. Brigade-Batterie (6 Geschütze)
  • 6-pf. Brigade-Batterie (6 Geschütze)

3. Armeeabteilung

(18.809 Mann / 1.707 Reiter / 56 Geschütze)

Kommandeur: Feldzeugmeister Graf Ignaz Gyulay

1. Division Feldmarschalleutnant Louis Folliot de Crenneville

Brigade Hecht – Generalmajor Hecht

  • 5. Warasdin-Kreuzer Grenzregiment (1 Bataillon / 899 Mann)
  • 6. St Georg Grenzregiment (1 Bataillon / 1.004 Mann)
  • 5. Chevaulegers-Regiment „Klenau“ (7 Eskadronen / 903 Reiter)
  • 6. Chevaulegers-Regiment « Rosenberg » (6 Eskadronen / 804 Reiter)
  • 6-pf. Brigade-Batterie (6 Geschütze)

2. Division – Feldmarschalleutnant Albrecht Murray de Melgum

Brigade Lamezan-Salins– Generalmajor Anton von Lamezan-Salins

  • 8. Infanterieregiment „Erzherzog Ludwig“ (3 Bataillone / 2.845 Mann)
  • 7. Infanterieregiment „Würzburg“ (3 Bataillone – 2.722 Mann)
  • 6-pf. Brigade-Batterie (8 Geschütze)

Brigade Weigel – Generalmajor Joseph Weigl von Löwenwarth

  • 37. Infanterieregiment (Ungarn) „Mariassy“ (2 Bataillone / 1.503 Mann)
  • 60. Infanterieregiment (Ungarn) „Ignaz Gyulay“ (2 Bataillone / 1.652 Mann)
  • 6-pf. Brigade-Batterie (8 Geschütze)

3. Division – Feldmarschalleutnant Philipp von Hessen-Homburg

Brigade Czollich – Generalmajor Markus Czollich

  • 41. Infanterieregiment „Kottulinsky“ (3 Bataillone / 2.214 Mann)
  • 1. Infanterieregiment „Kaiser Franz“ (2 Bataillone / 1.588 Mann)
  • 6-pf. Brigade-Batterie (8 Geschütze)

Brigade Grimmer – Oberst Grimmer von Riesenburg

  • 36. Infanterieregiment „Kolowrath“ (2 Bataillone / 1.602 Mann)
  • 28. Infanterieregiment „Fröhlich“ (3 Bataillone / 2.790 Mann)
  • 6-pf. Brigade-Batterie (8 Geschütze)

Reserveartillerie

  • 12-pf. Positionsbatterie (6 Geschütze)
  • 6-pf. Brigade-Batterie (6 Geschütze)
  • 6-pf. Brigade-Batterie (6 Geschütze)

4. Armeeabteilung

(21.269 Mann / 3.285 Reiter / 56 Geschütze)

Kommandeur: General der Kavallerie Graf von Klenau

1. Division (Avantgarde) – Feldmarschalleutnant Freiherr Johann von Mohr

Brigade Baumgarten – Generalmajor Maximilian von Baumgarten

  • 16. Walachisches Grenzregiment (1 Bataillon / 986 Mann)
  • 13. Walachisch-Illyrisches Grenzregiment (2 Bataillone /1.628 Mann)
  • 2. Chevauleger-Regiment „Hohenzollern“ (6 Eskadronen / 690 Reiter)
  • 12. Husaren-Regiment „Palatin“ (6 Eskadronen / 778 Reiter)
  • 3. Husaren-Regiment „Erzherzog Ferdinand“ (6 Eskadronen / 626 Reiter)
  • 6-pf. Kavallerie-Batterie (5 Geschütze)
  • 6-pf. Kavallerie-Batterie (5 Geschütze)

2. Division – Feldmarschalleutnant Fürst von Hohenlohe-Bartenstein

Brigade Schäffer – Generalmajor Josef von Schäffer

  • 57. Infanterieregiment „Josef Colloredo“ (2 Bataillone / 2.014 Mann)
  • 15. Infanterieregiment „Zach“ (3 Bataillone / 2.721 Mann)
  • 6-pf. Brigade-Batterie (8 Geschütze)

Brigade Splenyi – Generalmajor Franz Splenyi

  • 40. Infanterieregiment „Württemberg“ (3 Bataillone / 2.631 Mann)
  • 29. Infanterieregiment „Lindenau“ (3 Bataillone / 2.512 Mann)
  • 6-pf. Brigade-Batterie (8 Geschütze)

3. Division – Feldmarschalleutnant Anton Mayer von Heldensfeld

Brigade Abele – Generalmajor Franz Abele von Lilienberg

  • 12. Infanterieregiment „Alois Liechtenstein“ (3 Bataillone / 2.725 Mann)
  • 22. Infanterieregiment „Koburg“ (3 Bataillone / 2.681 Mann)
  • 6-pf. Brigade-Batterie (8 Geschütze)

Brigade de Best – Generalmajor Adalbert de Best

  • 3. Infanterieregiment „Erzherzog Karl“ (2 Bataillone / 1.805 Mann)
  • 49. Infanterieregiment „Kerpen“ (2 Bataillone / 1.566 Mann)
  • 6-pf. Brigade-Batterie (6 Geschütze)

Kavallerie

Brigade Desfours – Generalmajor Franz Maximilian Joseph Des Fours

  • 1. Kürassier-Regiment „Kaiser Franz“ (6 Eskadronen / 614 Reiter)
  • 3. Chevauleger-Regiment „O’Reilly“ (6 Eskadronen / 577 Reiter)

Reserveartillerie

  • 12-pf. Positionsbatterie (6 Geschütze)
  • 3-pf. Brigade-Batterie (8 Geschütze)

Kürassier-Korps

(3.417 Reiter)

Kommandeur: Feldmarschallleutnant Johann Nepomuk von Nostitz-Rieneck

1. Division – Generalmajor Johann Nepomuk von Klebelsberg

Brigade Rothkirch – Generalmajor Leonhard von Rothkirch

  • 2. Kürassierregiment „Erzherzog Franz“ (4 Eskadronen / 497 Reiter)
  • 4. Kürassierregiment „Kronprinz Ferdinand“ (4 Eskadronen / 443 Reiter)

Brigade Auersperg Generalmajor Maximilian von Aürsberg

  • 8. Kürassierregiment „Hohenzollern“ (6 Eskadronen / 626 Reiter)
  • 5. Kürassierregiment „Sommariva“ (6 Eskadronen / 752 Reiter)

2. Division – Feldmarschallleutnant Karl Civalart von Happancourt

Brigade Kuttalek – Oberst Kuttalek von Ehrengreif

  • 3. Kürassierregiment „Herzog Albert“ (4 Eskadronen / 537 Reiter)
  • 7. Kürassierregiment „Lothringen“ (4 Eskadronen / 562 Reiter)

Reserve-Infanterie

(16.297 Mann / 40 Geschütze)

Kommandeur: General der Kavallerie Prinz Friedrich von Hessen-Homburg

1. Division – Feldmarschallleutnant Nikolaus Ungnad von Weißenwolff

Brigade Fürstenwerther – Generalmajor Karl Friedrich von Fürstenwerther

  • „Czarnotzky“ Grenadiere (1 Bataillon / 779 Mann)
  • „Obermayer“ Grenadiere (1 Bataillon / 792 Mann)
  • „Berger“ Grenadiere (1 Bataillon / 762 Mann)
  • „Oklopsia“ Grenadiere (1 Bataillon / 736 Mann)
  • 6-pf. Brigade-Batterie (8 Geschütze)

Brigade Weissenwolff – Generalmajor Weissenwolff

  • „Habinay“ Grenadiere (1 Bataillon / 558 Mann)
  • „Fischer“ Grenadiere (1 Bataillon / 705 Mann)
  • „Fortner“ Grenadiere (1 Bataillon / 752 Mann)
  • „Rüber“ Grenadiere (1 Bataillon / 710 Mann)
  • 6-pf. Brigade-Batterie (8 Geschütze)

2. Division – Feldmarschallleutnant Vinzenz Ferrerius von Bianchi

Brigade Beck – Generalmajor August von Beck

  • 2. Infanterieregiment (Ungarn) „Hiller“ – 2 Bataillone – 1904 Mann
  • 33. Infanterieregiment (Ungarn) „Hieronymus Colloredo“ – 2 Bataillone – 1824 Mann
  • 6-pf. Brigade-Batterie (8 Geschütze)

Brigade Haugwitz – Generalmajor Eugen Wilhelm Graf Haugwitz

  • 19. Infanterieregiment (Ungarn) „Hessen-Homburg“ (2 Bataillone / 1.626 Mann)
  • 43. Infanterieregiment „Simbischen“ (2 Bataillone / 1.475 Mann)
  • 6-pf. Brigade-Batterie (8 Geschütze)

Brigade Quallenberg – Generalmajor Quallenberg

  • 32. Infanterieregiment (Ungarn) „Esterhazy“ – 2 Bataillone – 1596 Mann
  • 34. Infanterieregiment (Ungarn) „Davidovich“ – 2 Bataillone – 2078 Mann
  • 6-pf. Brigade-Batterie (8 Geschütze)

Reserve-Artillerie

(112 Geschütze / 5.122 Mann)

  • 3-pf. Leichte-Batterie (8 Geschütze)
  • 3-pf. Leichte-Batterie (8 Geschütze)
  • 6-pf. Positionsbatterie -Batterie (6 Geschütze)
  • 6-pf. Positionsbatterie -Batterie (6 Geschütze)
  • 12-pf. Positionsbatterie (6 Geschütze)
  • 12-pf. Positionsbatterie (6 Geschütze)
  • 12-pf. Positionsbatterie (6 Geschütze)
  • 12-pf. Positionsbatterie (6 Geschütze)
  • 12-pf. Positionsbatterie (6 Geschütze)
  • 12-pf. Positionsbatterie (6 Geschütze)
  • 12-pf. Positionsbatterie (6 Geschütze)
  • 12-pf. Positionsbatterie (6 Geschütze)
  • 18-pf. Mörser-Positionsbatterie (6 Geschütze)
  • 18-pf. Mörser-Positionsbatterie (6 Geschütze)
  • 6-pf. Kavallerie-Batterie (6 Geschütze)
  • 6-pf. Kavallerie-Batterie (6 Geschütze)
  • 6-pf. Kavallerie-Batterie (6 Geschütze)
  • 6-pf. Kavallerie-Batterie (6 Geschütze)
  • 21 Artillerie-Handlanger-Kompanien (3.331 Mann)
  • 3 ½ Pionier-Kompanien (762 Mann)
  • Pontonier-Kompanien (340 Mann)
  • 1 Sanitäts-Abteilung (1 Bataillon / 689 Mann)

Armeekommando

Kommandeur: Feldmarschallleutnant von Prohaska

  • Landwehr-Bataillon „Vaux“ (1 Bataillon / 790 Mann)
  • Landwehr-Bataillon « Froon » (1 Bataillon / 387 Mann)

Mobile-Kolonne

Kommandeur: Generalmajor August von Herzogenberg

  • Landwehr-Bataillon „Erbach“ (1 Bataillon / 1.152 Mann)
  • 2. Schlesisches Landwehr-Kavallerie-Regiment

ORGANISATION

Die Organisation und Taktik der osterreichen Armee der Befreiungskriege stützte sich auf das neue Dienstreglement von 1807, dessen maßgeblicher Begründer Erzherzog Carl war. Dieser Reformer hatte für die österreichische Armee die gleiche Bedeutung wie für Preußen Scharnhorst den Neubeginn symbolisierte. Als zwingende Reaktion auf die Veränderung im Kriegswesen seiner Zeit, rief er noch vor Preußen im Jahre 1808/9 die Landwehr ins Leben und bemühte sich, Organisation und Taktik der kaiserlichen Armee der französischen Herausforderung durch Modernisierung zu begegnen. Allerdings hatte er nicht wie Scharnhorst die volle Unterstützung seines Monarchen, so dass eine Reihe seiner Vorstellungen nicht zum Tragen kam.

Armeeabteilungen

In Divisionen und Korps gliederte sich das österreichische Heer kriegsgemäß erst ab 1808. So bestand 1808 ein Armeekorps aus 2 Linieninfanterie-Divisionen und einer leichten Division, insgesamt 30 Bataillone, 16 Eskadronen, 10 Batterien und 2 Pionierkompanien. Die Division umfasste 2 Brigaden, 1 Brigade bestand aus 2 Infanterieregimentern (6 Bataillone) und 1 Fußbatterie. Für die 2 Brigaden einer Division kamen 1806 noch 2 Reservebatterien hinzu, für das Armeekorps noch 4-8 Reservebatterien. Die leichte Division des Armeekorps hatte 2 leichte Brigaden, die leichte Brigade bestand aus 2 bis 3 leichten Infanteriebataillonen (Grenzer oder Jäger), 1 Kavallerieregiment und einer Brigadebatterie (Kavalleriebatterie mit der Bedienung auf der sogenannten „Wurst“). 1809 gab es 9 Armeekorps und 2 Reservekorps. Bei den letzteren befanden sich die schwere Kavallerie und die Grenadierbataillone, die als Eliteeinheiten in Ermangelung besonderer Gardeinfanterie betrachtet wurden. Im Feldzug von 1813/14 war nur der Divisions- bzw. Brigadeverband vorhanden, die Armeekorps wurden nur zeitweise, aber nicht ständig formiert, stattdessen gab es sogenannte Armeeabteilungen. Die Divisionen bestanden 1813 aus 3 Brigaden und 3 Brigadebatterien. Die Brigade hatte 2 Infanterieregimenter, die sich meist nur aus 2 Bataillonen zusammensetzten.

Generalstab

Vor den Reformen Erzherzog Karls war das österreichische Oberkommando stark zentralisiert und von einer ineffizienten Bürokratie geprägt. Entscheidungen wurden langsam gefällt und es fehlten klare Zuständigkeitsbereiche. Der Hofkriegsrat war die höchste militärische Verwaltungs- und Kommandobehörde der Habsburgermonarchie. Er bestand seit dem 16. Jahrhundert und hatte sowohl administrative als auch operative Funktionen. Er war ein Kollektivorgan, das aus mehreren Offizieren und Beamten bestand. Entscheidungen wurden oft in langen Sitzungen getroffen, was in der Praxis zu Verzögerungen führte. Der Hofkriegsrat kontrollierte die Organisation der Armee, den Nachschub, die Rekrutierung und die strategische Planung. Nach der Niederlage in der Schlacht von Marengo im Jahre 1800 wurde Karl 1801 zum Präsidenten des Hofkriegsrats ernannt und begann eine umfassende Reform, die sich auf die Struktur des Oberkommandos und die gesamte Armeeorganisation erstreckte. Erzherzog Karl trennte die administrative Rolle des Hofkriegsrats von der operativen Führung der Feldarmeen. Der Hofkriegsrat blieb für Organisation, Nachschub und Rekrutierung verantwortlich, während das operative Kommando dem jeweiligen Feldkommandeur übertragen wurde. Darüber hinaus reformierte er den Generalstab, indem er das Amt des Generalstabschefs einführte.

Dem Generalstab zur Seite stand der Generaladjutant, der eine Gruppe von Adjutanten leitete, die von den Armeekommandeuren ausgewählt wurden, um die Details der internen Verwaltung und die Zusammenstellung von Informationen zu regeln, und der dem Oberbefehlshaber der Armee unterstand. Der Stabschef wurde zum obersten Berater des Oberbefehlshabers, er übernahm die operative Planung und delegierte die Routinearbeit an seine ranghöheren Stabsoffiziere. Stabsoffiziere wurden aus Linieneinheiten rekrutiert und kehrten später zu ihnen zurück, um sich während ihrer Zeit im Stab als Führungspersönlichkeiten zu beweisen. Im Gefecht oder wenn die Armee Korps abkommandiert hatte, wurde dem Kolonnenkommandeur eine kleine Anzahl von Stabsoffizieren als kleineres Hauptquartier zugeteilt. Der ranghöchste Offizier, üblicherweise ein Major, war der Chef des Kolonnenstabs, und seine Hauptaufgabe bestand darin, dem Kommandeur die Absichten zu erklären.

Im Jahre 1813 trat das österreichische Heer, bestehend aus acht Korps und zwei Reservekorps, in den Feldzug ein. Jeder der Korpskommandeure hatte einen eigenen Stab, der von einem General oder höheren Offizier, dem Stabschef geleitet wurde. Seine Aufgabe bestand darin, die Instruktionen für die Korpsoperationen für den folgenden Tag zu verfassen, Befehle über die Marschrouten und den geeigneten Lagerplatz zu erteilen. Neben dem Stabschef gab einen weiteren hochrangigen Offizier, der Generalquartiermeister genannt wurde. Er hatte die Autorität über die Ingenieure. Die dritte wichtige Person im Korpsstab war der Korpsadjutant. Er hatte die Kommandogewalt über den Feldkaplan, die Rechnungsprüfer, die Provostwache, das Sanitätskorps und alle disziplinarischen und persönlichen Angelegenheiten. Der Stabschef und der Generalquartiermeister hatten mehrere Offiziere aus den Reihen der Infanterie, der Kavallerie, der Artillerie und der Pioniere an ihrer Seite. Diese Offiziere besaßen allerdings wenig Erfahrung in Bezug auf ihre Funktionen. Dies lag zum Teil daran, dass es kein Arbeitshandbuch für die Stäbe gab und die Offiziere der unteren Dienstgrade aus den Reihen genommen wurden und sich durch Versuch und Irrtum mit ihrer Arbeit vertraut machen mussten. Das Korpssystem stiftete viel Verwirrung, und dem österreichischen Generalstab fehlte eine gemeinsame Doktrin und Verfahrenshandbücher.

Die Dienstgrade der Generäle und Feldmarschälle im österreichischen Heer lauteten wie folgt:

  • Generalissimus

(der höchste Rang im Jahr 1809, der eigens für Erzherzog Karl wiederbelebt wurde)

  • Feldmarschall
  • General der Kavallerie
  • General der Infanterie
  • General der Artillerie
  • Feldzeugmeister
  • Feldmarschall Leutnant
  • Major-General

Feldmarschall Karl Philipp Fürst zu Schwarzenberg

Karl Fürst zu Schwarzenberg wurde am 15. April 1771 in eine alte und angesehene fränkisch-böhmische Familie geboren, die 1670 in den Fürstenstand erhoben worden war und in der Vergangenheit mehrere hohe Generäle und Staatsmänner für den österreichischen Staat gestellt hatte. Prinz Karl trat 1786 in den Militärdienst im Kreisinfanterieregiment „Graf von Wolfegg“ ein, einem österreichischen kaiserlichen Kontingent.

1812 befehligte General der Kavallerie Fürst Schwarzenberg das österreichische Korps bei der Invasion Russlands. Dieses Korps operierte an der Südflanke der Grande Armée zusammen mit dem VII. (Sächsischen) Korps im Gebiet der Pripet-Sümpfe. Er gewann am 12. August die Schlacht bei Gorodeczna gegen Tormassow und zog sein Korps geschickt aus dem allgemeinen Debakel heraus. Am 02.10.1812 wurde er zum Feldmarschall befördert.

Am 28. März 1813 wurde der neue Feldmarschall nach Paris entsandt, um mit Napoleon Verhandlungen zu führen, die auf die Sicherung des Friedens abzielten, so, wie es der österreichische Kanzler Metternich vorsah. Am 9. April wurde er von Napoleon zu einer vierstündigen Unterredung mit großer Freundlichkeit empfangen. Die Verhandlungen scheiterten jedoch, weil Napoleon darauf bestand, dass Preußen, das Frankreich am 28. März den Krieg erklärt hatte, zerstört und geteilt werden müsse. Österreich würde dem nicht zustimmen. Napoleon verließ Paris am 14. April in Richtung Sachsen. Nach einer Audienz bei der Kaiserin am selben Tag verließ Schwarzenberg Paris und ging am 30. April nach Wien. Am 8. Mai wurde er zum Oberbefehlshaber der böhmischen Armee und wenig später zum Oberbefehlshaber der Alliierten ernannt – eine völlig undankbare Aufgabe, bei der die drei alliierten Monarchen ihm ihre Zeit raubten und sich an seinen strategischen Planungen versuchten.

Fürst Schwarzenberg kämpfte bei Dresden, wo sein Scheitern beim Angriff auf die schwache Garnison von Saint-Cyr am 25. August die vernichtende Niederlage der Alliierten in der folgenden Schlacht bedeutete. Es folgte die Schlacht bei Kulm und schließlich die Völkerschlacht bei Leipzig.

Graf Radetzky

Feldmarschallleutnant Johann Graf Radetzky

Geboren am 2. November 1766 in Trzebnitz in Böhmen als Mitglied einer alten böhmischen Familie und Sohn des Grafen Peter Eusebius, trat er am 1. August 1784 als Kadett im Kürassierregiment „Caramelli“ Nr. 2 in den Militärdienst ein.

Nach einer ereignisreichen militärischen Laufbahn wurde er im Mai 1813 zum Chef des österreichischen Generalstabs und zum Chef des Stabes des Hauptheeres unter dem Oberbefehl des Fürsten Schwarzenberg ernannt. Für die Niederlage Napoleons bei Leipzig verliehen ihm die beiden Kaiser Franz I. und Alexander I. das Großkreuz des Leopold-Ordens und den Orden des Heiligen Georg 3. Klasse.

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