Gettysburg – Tour / Teil 7

Nach den Kämpfen am Devils Den und am Little Round Top verlagerte sich das Kampfgeschehen am 2. Tag der Schlacht von Gettysburg weiter nach Nordosten, wo eine Pfirsichplantage und ein Weizenfeld Berühmtheit erlangen sollten.

Einleitung

Im ersten Abschnitt meines letzten Berichtes (Gettysburg Teil 6) hatten wir die konföderierte Division von McLaws, die zum I. Korps Longstreet gehörte, am nördlichen Ende des Warfield Ridge zurückgelassen. Hier befanden sich auch die Synder und die Warfield Farm und hier verlief die Millerstown Road von West nach Ost.

Die Farm von Phillip Snyder lag südlich von Gettysburg auf der Westseite der Emmitsburg Road an der Kreuzung der heutigen West Confederate Avenue. Bei dem Wohnhaus handelte es sich um ein zweistöckiges Blockhaus auf einem Steinfundament. Es war mit einer Bretter- und Lattenverkleidung ummantelt. Das Gebäude wurde in den frühen 1830er Jahren erbaut und in den Jahren 1991 bis 1992 restauriert.

Warfield Farm: Das kleine, zweistöckige Wohnhaus aus Stein mit zwei Zimmern wurde damals von James Warfield, seiner Frau Eliza und ihrer Familie bewohnt. Die Warfields, Mitglieder der afroamerikanischen Community von Gettysburg, betrieben eine erfolgreiche Schmiede in Adams County.

Die konföderierten Soldaten blicken von dieser Position auf eine Reihe von roten Scheunen, die zu den Farmen an der Emmitsburg Road gehörten, welche von Nord nach Süd verlief und von der Millerstown Road (heute Wheatfield Road) gekreuzt wurde. In der Mitte dieser Reihe von Gebäuden stand die Sherfy Farm, zu der auch eine Pfirsichplantage (The Peach Orchard) gehörte.

„The row of red barns“

Blick der konföderierten Soldaten auf den Peach Orchard.

Die Emmitsburg Road in Richtung Süden.

Diese Position hielten Unions-Einheiten des III. Korps unter dem Kommando von Daniel Sickles besetzt. Dan Sickles hatte sein Korps von rund 10.000 Mann, entgegen den Befehlen des Oberkommandierenden Meade, vom Cemetery Ridge auf diese Position vorrücken lassen, weil er einerseits verhindern wollte, dass dieses erhöht liegende Gelände vom Feind als Artillerie-Stellung genutzt werden konnte und andererseits die Anhöhe selbst für seine Truppen als Verteidigungsstellung nutzen wollte. Das Vorrücken brachte aber auch eine Reihe von Nachteilen, da diese vorgeschobene Stellung, später als „The Peach Orchard Salient“ bekannt, nun von zwei Seiten vom Feind bedroht werden konnte, die Verteidigungslinie ausgedünnt werden mussten, da eine größere Front zu besetzen war und das III. Korps nun näher am Feind stand als an den eigenen Truppen, was für Verstärkungen einen längeren Anmarschweg bedeutete. Die dünne Linie von Sickles Korps, die einer Art W-Form folgte, erstreckte sich deshalb fast zweieinhalb Kilometer von der Rogers-Farm zu seiner Rechten bis zum Devil’s Den zu seiner Linken. Das III. Korps bestand aus den beiden Divisionen Humphreys und Birney. Humphreys Brigaden gingen etwas nördlich der Rogers Farm in einer Linie entlang der Emmitsburg Road bis zur Sherfy Farm in Stellung. Birneys Brigade wurden an völlig unterschiedlichen Orten positioniert, eine Brigade im Peach Orchard, einen im Wheatfield und eine in Devils Den. Eine Kommunikation war innerhalb dieser Division also sehr erschwert und eine direkte Einflussnahme des Divisions-Kommandeurs nicht möglich.

Das Gebiet, welches dieser Bericht behandelt ist farbig markiert.

Die Farmen

Zunächst möchte ich die Farmen von Nord nach Süd entlang der Emmitsburg Road vorstellen, welche unmittelbar in den Kämpfen am Peach Orchard involviert waren. Es folgen im Anschluss die Farmen östlich davon, die in den letzten Gefechten am Abend und bei den Kämpfen im Wheatfield eine Rolle spielten.

Rogers Farm

Peter Rogers, geboren im Jahr 1802, soll während der Schlacht in seinem Haus geblieben sein. Seine Frau Susan, geboren 1797, flüchtete in die Gegend östlich der Round Tops. Susans 23-jährige Adoptivtochter Josephine Miller blieb bei ihrem Vater im Haus zurück. Sie backte Brot für die Männer und versorgte die vielen Verwundeten im Keller. Wie andere Farmen in der Emmitsburg Road, wurde das Haus von mehreren Granaten getroffen und nach der Schlacht bedeckten tote Soldaten den Boden im Haus und rund um den Hof. Die Rogers Farm lag südlich von Gettysburg auf der Westseite der Emmitsburg Road. Das einstöckige Blockbauernhaus wurde in den 1880er Jahren abgerissen und durch ein zweistöckiges Fachwerkgebäude ersetzt, das inzwischen wieder entfernt wurde. Der Standort ist heute lediglich durch zwei große Bäume, einen weißen Lattenzaun und ein Metallschild gekennzeichnet.

So soll die Rogers Farm einst ausgesehen haben.

Heute erinnert nur dieses Schild an die Rogers Farm.

Im Oktober 1863 heiratete Josephine William Slyder und zog nach Miami County in Ohio. Das 1. Massachusetts Volunteer Infantry Regiment weihte sein Denkmal auf der Rogers Farm im Juli 1886 ein. Sie bezahlten eine Hin- und Rückfahrkarte für Josephine, damit sie als Ehrengast nach Gettysburg zurückzukehren konnte. Der gusseiserne Ofen, auf dem Josephine das Brot gebacken hatte, stand noch immer im Haus und die Veteranen aus Massachusetts schleppten ihn neben ihr Denkmal, um dort zusammen mit Josephine Fotos machen zu können.

Josephine Miller, ihr Ofen und das Denkmal des 1. Massachusetts Regiments.

Das Denkmal des 1. Massachusetts Regiments heute.

Klingle Farm

Die fünf Hektar große Klingel Farm lag rund 300 Meter südlich der Rogers Farm an der Ostseite der Emmitsburg Road. Der Hof bestand aus einem zweistöckigen, weißen Blockhaus, einer kleinen Scheune und einigen kleinen Hütten. Auch dieser Hof befand sich im Zentrum der Angriffe der Konföderierten am 2. Juli 1863. Daniel Klingle war ein echter Einheimischer und im Adams County geboren. Er kaufte den Hof im April 1863 von Jacob Benner. Im Jahr 1862 hatte Benner den Hof von seinem ursprünglichen Besitzer, dem betagten Ludwig Esick, zur Tilgung von Schulden übernommen. Daniel Kingle lebte mit seiner Frau Hannah und zwei sehr kleinen Kindern, Samuel und Catherine, auf der Farm. Er war sowohl Schuhmacher als auch Bauer.

Die Familie Klingle verließ den Hof am 2. Juli nach wiederholten Warnungen von Offizieren der Union. Sie gingen über die Trostle-Farm zum Fuß des Little Round Top. Daniel Kingle wurde zur Union-Signalstation auf Little Round Top gebracht, wo er half, Straßen und Geländemerkmale zu identifizieren. Er machte sich aber schon bald aus dem Staub und kehrte zu seiner Familie zurück, als der Hügel von einem konföderierten Geschütz vom Warfield Ridge aus beschossen wurde. Die Klingles machten sich auf den Weg zum Haus eines Freundes in der Nähe von Rock Creek, wo sie auf das Ende der Schlacht warteten.

Bei seiner Rückkehr zur Farm stellte Daniel Klingle fest, dass fast alle seine Besitztümer verschwunden oder zerstört waren, einschließlich seiner Schuhmacherwerkzeuge und Leder. Es gab Einschusslöcher im Haus und Pulverspuren dort, wo Soldaten von innen aus dem Haus geschossen hatten. Auch ein Großteil seiner Ernte war vernichtet worden und alle seine Zäune fehlten. Die Farm wurde zudem von Toten bedeckt und überall im Haus lagen Leichen. Das Bauernhaus Klingel wurde mittlerweile in seinem Originalzustand wiederhergestellt. Ein nach dem Krieg errichteter Anbau auf der Rückseite des Hauses wurde dabei entfernt.

Sherfy Farm

Joseph Sherfy kaufte im Jahr 1842 die 50 Hektar große Farm und lebte hier mit seiner Frau Mary sowie den drei Töchtern Otelia, Mary und Anna sowie drei Söhnen. Joseph Sherfy hatte einen Großteil seines Landes mit Obstbäumen bepflanzt, deren Früchte er getrocknet und in Dosen verkaufte. Zum Zeitpunkt der Schlacht umfasste das Farmgelände den berühmten „Peach Orchard“ südlich der Wheatfield Road, eine weitere Pfirsich-Plantage nördlich der Wheatfield Road, den Big und Little Round sowie Devil’s Dan.

Am Morgen des 1. Juli 1863 trieben Joseph Sherfy und seine Söhne ihr Vieh zur Südostseite des Big und Little Round Tops und versteckten ihre Tiere dort vor den anrückenden Truppen. Joseph und Mary Sherfy schickten ihre Kinder dann auf eine Farm hinter den Linien der Union, blieben aber selbst am 1. Tag der Schlacht auf der Farm, wo die beiden die Unionstruppen mit Wasser und Brot versorgten. Gegen Mittag des 2. Tages der Schlacht, befahl ein Unions-Offizier den Sherfys, ihre Farm zu ihrer eigenen Sicherheit zu verlassen. Sie folgten der Aufforderung und trafen sich mit ihren Kindern ein paar Kilometer hinter den Linien der Union. Als Joseph Sherfy und sein Sohn Rafael am 6. Juli auf ihre Farm zurückkehrten, war das Haus vom Kampf gezeichnet. Besonders die Backsteinmauern an der Süd- und Westseite war von Kugeln und Splittern durchlöchert und auch im Dach hatten Granaten schwere Schäden hinterlassen. Eine Kanonenkugel hatte eine Ecke des Hauses beschädigt, eine andere Kugel blieb in einem alten Kirschbaum im Hof stecken. Blutflecken und Einschusslöcher übersäten das Innere des Hauses, welches fast komplett geplündert war. Die Konföderierten zündeten später die Scheune an, und ungefähr ein Dutzend Männer waren zu verletzt, um zu entkommen, und verbrannten in dem Gebäude.

Wentz Farm

Das Gelände der Wentz-Farm in Gettysburg liegt nördlich der Wheatfield Road auf der Ostseite der Emmitsburg Road. John und Mary Wentz und ihre Tochter Susan lebten hier in einem Blockhaus.

Die älteren Mitglieder der Familie Wentz waren zum Zeitpunkt der Schlacht in den Siebzigern. Der Sohn Henry war vor dem Krieg nach Martinsburg in Virginia gezogen. Er kehrte während der Schlacht mit der konföderierten Artillerie-Batterie von Lieutenant Osmand B. Taylor nach Gettysburg zurück. Es gab lange die Legende, dass Henry eine Batterie kommandierte, welche die Farm beschoss und dass er dort getötet und begraben wurde. Die Taylor-Batterie feuerte jedoch auf den nahe gelegenen Peach Orchard und Henry überlebte die Schlacht. Nachdem die Kämpfe abgeklungen waren, fand Henry seinen Vater schlafend im Keller des relativ unversehrten Hauses.

John Wentz verkaufte die Farm 1869 und starb 1870, gefolgt von seiner Frau und seiner Tochter. John Beecher übernahm die Farm und riss die alte Blockhütten-Konstruktion ab und errichtete auf dem Fundament ein neues Holzhaus. Das Kriegsministerium kaufte die Farm 1908, um sie in den Park aufzunehmen. 1960 entfernte der Nationalpark Service das nicht historische Haus, da die Mittel für eine Sanierung nicht verfügbar waren. Heute ist der Standort der John and Mary Wentz Farm auf dem Schlachtfeld von Gettysburg durch ein Metallschild mit Aufschrift gekennzeichnet. Dahinter liegt aber noch das Steinfundament des Wohnhauses.

Rose Farm

Die Farm von George und Dorothy Rose liegt etwa zwei Meilen südlich von Gettysburg auf der östlichen Seite der Emmitsburg Road. Das Bauernhaus stammt aus dem Jahr 1811 und wurde 1824 in seiner heutigen Form fertiggestellt. Die Scheune wurde 1812 gebaut. George Rose war ein Metzger und stammte ursprünglich aus Germantown. Es gibt jedoch hinweise, dass George Rose zum Zeitpunkt der Schlacht nicht auf der Farm lebte und erst irgendwann im Jahr 1868 einzog. Stattdessen lebte dort sein Bruder John mit seiner Frau Elizabeth und sieben Kindern. Neben der Familie Rose lebten auch eine Reihe von Angestellten und Arbeiter auf der Farm.

Die Rose Farm war am zweiten Tag der Schlacht im Zentrum einiger der heftigsten Kämpfe des Krieges. Die Gefechte rund um die Farm umfasste den Stony Hill, den Rose Woods sowie das berühmte Wheatfield. Die dicken Steinmauern des Bauernhauses und der Scheune boten den Konföderierten Schutz, und die Wirtschaftsgebäude wurden als Feldlazarett genutzt. Es wird geschätzt, dass zwischen 500 und 1.000 Soldaten auf dem Grundstück begraben wurden. Berühmt wurden auch die Bilder von Alexander Gardner, der die Toten nach der Schlacht rund um den Hof fotografierte.

Das steinerne Bauernhaus steht noch heute, aber die Scheune ist nach dem Brand im Jahr 1910 eine Ruine, die jedoch jetzt wieder nach und nach restauriert wird.

Trostle Farm

Die Trostle Farm liegt an der heutigen United States Avenue und ca. 400 Meter südöstlich der Emmitsburg Road. Der Hof gehörte zur Zeit der Schlacht Peter Trostle. Sein Sohn Abraham, dessen Frau Katharina und ihre neun Kinder wohnten ebenfalls hier.

Die 134 Hektar große Farm umfasste ein zweistöckiges Holzhaus, eine große gemauerte Scheune, ein Maislager, ein Wagenschuppen, eine überdachte Wasser-Quelle und eine gemauerte Räucherei. Während des zweiten Tages der Schlacht nutzte Generalmajor Daniel Sickles die Farm als sein Hauptquartier, nachdem er sein III. Armeekorps am 2. Juli bis zur Linie der Emmitsburg Road hatte vorgerückten lassen. Die Trostle-Erben verkauften die Farm 1899 an den Park Service.

General Sickles, dessen Hauptquartier an der Trostle Farm lag, wurde auf dem Feld westlich der Scheune verwundet.

Man kann heute noch immer Kampfschäden sehen, einschließlich des berühmten Granatenloches im Mauerwerk der Scheune.

Die Ostseite der Trostle-Scheune mit einer Reihe von Einschusslöchern

Auch gegenüber der Trostle Farm steht ein „Witness-Tree“.

John T. Weikert Farm

An der Wheatfield Road, gegenüber der Stelle, wo die Crawford Avenue abzweigt, führt eine Schotterweg zur John T. Weikert Farm. John T. Weikert wurde um 1838 in Maryland geboren. Die Volkszählung von 1860 belegt, dass John Weikert ein Zimmermannsgeselle war und dass er mit Sarah Weikert, geboren 1842 in Pennsylvania, zusammenlebte. Die Farm war jedoch nicht in ihrem Besitz. John T. Weikert trat im August 1862 in die Kompanie B des 138. Pennsylvania-Infanterie Regiments ein, aber diese Einheit kämpfte nicht bei Gettysburg. Während der Gettysburg-Kampagne bewachten sie Eisenbahnstrecken nördlich von Baltimore. Er wurde am 27. November in Mine Run, Virginia, verwundet und am 3. Juli 1865 aus dem Dienst entlassen.

Die Gebäude, die man heute hier sieht, sind nicht die Farm-Gebäude, die zum Zeitpunkt der Schlacht hier standen. Diese neuen Gebäude wurden zwischen 1870-1880 errichtet. Die Gettysburg Battlefield Memorial Association erwarb dieses Anwesen von Francis A. Althoff und übergab es 1896 dem Kriegsministerium.

Am Eingang zur Farm stehen zwei Kanonen und ein Denkmal, welche den Standort der 3. Massachusetts-Batterie markieren. An dem Weg zur Farm stehen außerdem die Monumente des 102. Pennsylvania und des 98. Pennsylvania Regiments. Beide Einheiten waren Teil der Brigade von Brigadegeneral Frank Wheaton (kommandiert von Colonel David Nevin). Sie besetzten dieses Gebiet am 2. Juli 1863. Diesen Weg soll auch Strong Vincent mit seiner Brigade genommen haben, als er von hier aus zum Little Round Top eilte.

George Weikert Farm

Die George Weikert Farm liegt an der Ecke, wo die United States Avenue, die Sedgwick Avenue und die Hancock Avenue zusammenlaufen. Es ist eine von mehreren Weickert-Farmen in der Gegend, von denen drei zur Zeit der Schlacht George Weikerts Söhnen gehörten und eine einem entfernten Cousin. George Weikert wurde um 1801 geboren und zog 1838 von Maryland in die Gegend von Gettysburg. Er kaufte im Jahr 1852 die 78 Morgen große Farm nördlich von Little Round Top.

George und seine Familie verließen die Farm während der Kämpfe. Nach der Schlacht bot sich ihnen bei ihrer Rückkehr ein Bild der Verwüstung. Das Haus wurde als ein Feldlazarett genutzt, mit Verwundeten im Wohnzimmer und amputierten Armen und Beinen vor den Fenstern. Laut Familiengeschichte starben sechs Männer allein im Salon, und der Hof war voller Gräber. Als die Bestatteten exhumiert wurden, um sie auf dem Nationalfriedhof zu platzieren, wurde der fehlende Salonteppich gefunden, der als obere und untere Schicht des Grabens in Streifen geschnitten worden war.

Nach der Schlacht wurde die Farm von Überlebenden der New Jersey Brigade gekauft, um das Land zu erhalten, welches die Brigade während der Schlacht hielt. Das Denkmal der New Jersey Brigade befindet sich etwa 200 Meter östlich des Bauernhauses Weickert. Die Farm gehört heute dem Nationalpark Service.

Das Gelände

The Peach Orchard

Im Jahr 1863 gab es sicherlich viele Pfirsichplantagen in Amerika, aber die Truppen von General Daniel Sickles verteidigten diese Felder so tapfer, dass sie für immer als „The Peach Orchard“ bekannt werden sollte. Die berühmte Pfirsichplantage befindet sich auf einer Anhöhe an Emmitsburg Road, rund 4 Kilometer südlich vom Zentrum des Stadt Gettysburg an der heutigen Kreuzung Wheatfield Road und Millerstown Road. Die Bäume waren bis 1858 an der südöstlichen Ecke der Kreuzung von Reverend Joseph Sherfy gepflanzt worden, der die gleichnamige Farm im Norden auf der gegenüberliegenden Seite der Emmitsburg Road besaß. Am zweiten Tag der Schlacht von Gettysburg wurde diese Position zur sogenannten „Peach Orchard Salient“. Der Obstgarten ist heute viel kleiner als im Jahr 1863, in welchem er sich noch nach Norden bis zu den Sherfy-Farmgebäuden erstreckte. Es wurde bei den Kämpfen schwer beschädigt, aber der Farmer Sherfy setzte die Plantage instand, pflanzte neue Bäume und verkaufte Pfirsiche in Dosen, welche dann natürlich prominent mit dem Hinweis beworben wurden, dass sie vom Schlachtfeld von Gettysburg stammten. Heute stehen hier wieder Pfirsichbäume, die durch eine große Spendenaktion durch die Parkverwaltung gekauft werden konnten.

Blick auf die östliche „Rückseite“ des Peach Orchard.

An der Nordwestecke des Peach Orchard stehen gleich vier Hauptquartier-Denkmäler des III.Korps.

An der heutigen Nationalpark Straße, der Birney Avenue, welche die Plantage im Süden und Osten umgibt, stehen die Denkmäler der Unions-Regimenter, die als Verstärkung in dieses Gebiet geschickt wurden und es verteidigten.

Das 68. Pennsylvania Regiment (1. Brigade, 1. Division, III. Korps) wurde in der Schlacht von Gettysburg von Colonel Andrew H. Tippin kommandiert. Er übernahm am 2. Juli als überlebender Oberst das Kommando über die Brigade, nachdem Brigadegeneral Graham verwundet und gefangen genommen worden war. Captain Milton S. Davis übernahm dann das Regiment. Es gibt noch ein 2. Monument dieses Regiments nördlich des Peach Orchard an der Wheatfield Road.

Oberst Edward L. Bailey, ein Postangestellter aus Manchester, befehligte das 2. New Hampshire Regiment (3. Brigade, 2. Division, III. Korps) in der Schlacht von Gettysburg. Bailey wurde am 2. Juli leicht verwundet. Das Regiment marschierte mit 354 Mann auf das Schlachtfeld. Die offiziellen Verluste unterscheiden sich geringfügig von denen, die auf dem Denkmal aufgeführt sind. Es sollen 20 Tote, 137 Verwundete und 36 Vermisste gewesen sein.

Das 3. Maine (2. Brigade, 1. Division, III. Korps) wurde in der Schlacht von Gettysburg von Colonel Moses B. Lakeman kommandiert. Lakeman übernahm die Brigade am 3. Juli und Kapitän William C. Morgan übernahm das Kommando über das Regiment. Dem Denkmal zufolge brachte das 3. Maine Regiment am 2. Juli 14 Offiziere und 196 Mann auf das Schlachtfeld. Von diesen Männern wurden 1 Offizier und 17 Mann getötet, 2 Offiziere und 57 Mann verwundet und 45 Männer vermisst.

Das 3. Michigan Regiment ((3. Brigade, 1. Division, III. Korps) wurde in der Schlacht von Gettysburg von Colonel Byron Root Pierce kommandiert. Er wurde am 2. Juli verwundet und sein Bruder, Lieutenant Colonel Edwin S. Pierce, übernahm dann das Kommando.

The Wheatfield

Das Weizenfeld östlich des Rose Wood und unterhalb des Cemetery Ridge ist die Kampfstätte mit den meisten Toten und Verwundeten des gesamten Schlachtfeldes von Gettysburg und wird deshalb auch oft als „Bloody Wheatfield“ oder „Whirlpool of Death“ bezeichnet. Als am Ende des 2. Schlachttages die Division von McLaws das Feld behauptete, hatte es vorher in einem Hin und Her ganze sechs Mal den Besitzer gewechselt. Aufgrund der enge des Raumes fanden die Feuergefechte hier auf kürzester Distanz statt und häufig entschied sogar der Nahkampf mit dem Bajonett. Das rechteckige Feld mit einer Kantenlänge von rund 300 bis 400 Metern lag unmittelbar an der Millerstown Road, welche die Emmitsburg Road mit der Taneytwon Road verband. Die anderen drei Seiten des Feldes waren von Wald begrenzt. Im Westen lag die kleine Erhebung, die Stony Hill genannt wurde und im Süden und Südosten grenzte der Rose Wood an das Wheatfield.

Die Kämpfe

Artillerie-Duell

Bei den ersten Gefechten am Peach Orchard handelte es sich um ein schweres Artillerieduell, bei dem bis zu 80 Geschütze aus nächster Nähe feuerten, während sich die Infanterie der Konförderierten auf ihren Einsatz vorbereitete. Eine Batterie aus New Jersey feuerte bei dieser Kanonade 1.342 Schüsse ab, ein Rekord für den Amerikanischen Bürgerkrieg. Der konföderierte Oberst E. Porter Alexander nannte es den heißesten und härtesten Artilleriekampf des gesamten Krieges.

Konföderierte Artillerie

Von Nord nach Süd waren folgende Batterien der Konföderierten im Einsatz:

Pattersons Georgia Batterie. Die Batterie war Teil der Sumter Artillery, drei Batterien, die in Sumter County im Staat Georgia rekrutiert wurden. Kommandeur war Kapitän George M. Patterson.

Jordons Batterie. Die Batterie unter dem Kommando von Captain Tyler C. Jordan, bestand aus vier 3-Zoll-Rifle Geschützen und hatte am Ende der Schlacht 9 Mann an Verlusten zu beklagen.

Woolfolks Batterie. Kapitän Woolfolk, Kommandeur dieser Batterie, hatte mit Kapitän Moody von der leichten Artillerie eine Auseinandersetzung über einen Vorfall, bei dem eine Batterie die andere in der Marschlinie unangemessen ersetzt hatte. Die beiden Männer sollten am Morgen des 2. Juli ein Duell mit Gewehren auf zehn Schritte austragen, aber dies musste aufgrund der Schlacht verschoben werden. Woolfolk wurde während der Kämpfe am 2. Juli verwundet und das Duell wurde nie ausgetragen.

Brooks South Carolina Batterie. Die Batterie wurde von Lieutenant Stephen Capers Gilbert kommandiert, bis dieser verwundet wurde.

Madisosn Louisiana Light Artillery oder Moodys Batterie. Die Batterie wurde in Gettysburg von Captain George V. Moody kommandiert und bestand aus vier 24-Pfünder-Haubitzen, die große Messingrohre mit einer Bohrung von 5,82 Zoll besaßen.

Taylors Virginia Batterie. Die Batterie, bestehend aus vier 12-Pfünder Napoleon-Geschützen, wurde in der Schlacht von Gettysburg von Captain Osmond B. Taylor kommandiert. Henry Wentz, Ordnance Sergeant der Batterie, stammte aus Gettysburg, dessen Eltern nördlich des Peach Orchard lebten. Die Batterie kämpfte am 2. Juli nicht weit von seinem Elternhaus entfernt.

Parkers Virginia Batterie. Die Batterie wurde von Captain Parker kommandiert und war mit einem 10-Pfünder-Parrott-Rifle und drei 3-Zoll-Rifle Geschützen ausgestattet. Von den 90 Männer wurden 18 verwundet oder getötet.

Carltons Batterie. Die Batterie wurde von Captain Henry H. Carlton kommandiert, der am 3. Juli verwundet wurde. First Lieutenant C.W. Motes übernahm daraufhin das Kommando.

Artillerie der Union

An der Millerstwon Road (heute Wheatfield Road) standen von West nach Ost folgenden Batterien der Unions-Armee, die alle mehr oder weniger nach Süden ausgerichtet waren. Um die Front nach Süden zu verlängern und die Lücke zwischen Prach Orchard und Wheatfield zu schließen hatte man Teile der Artillerie-Reserve herangezogen.

“Ames Batterie”, Battery G, 1st New York Light Artillery. Kapitän Nelson Ames befehligte die Batterie, die aus sechs 12-Pfünder-Napoleon Geschützen bestand. Die Batterie G war Teil der Artillerie-Reserve. Das Denkmal wurde am Jahrestag der Schlacht 1893 informell eingeweiht. Laut Ames „waren dreizehn der Überlebenden der Batterie anwesend, und wir weihten das edle Denkmal in Stille und unter Tränen. Niemand wollte eine Rede halten, und es wurde auch keine gehalten. Unser Treffen war wie das Treffen einer Familie, und Formalitäten schienen fehl am Platz. Wir haben das Denkmal mit unseren Tränen eingeweiht…“

Pennsylvania Independent Battery C und F waren im Juni 1863 aufgrund von Opfern aus der Schlacht von Chancellorsville zusammengelegt worden. Sie wurden im März 1964 erneut getrennt, aber bei Gettysburg kämpften sie als eine einzige Batterie. Die Batterien wurden von Captain James Thompson kommandiert und waren mit sechs 3-Zoll-Rifle Geschützen ausgestattet.

3rd United States Artillery, Batterien F und K. Leutnant John C. Trunbull befehligte die Batterie in Gettysburg. Trunbull war 1863 gerade zwanzig Jahre alt, blieb nach dem Bürgerkrieg in der regulären Armee und ging als Major in den Ruhestand. Die Batterie brachte 145 Mann und sechs 12-Pfünder auf das Schlachtfeld.

15th New York Independent Battery. Die Batterie wurde in der Schlacht von Gettysburg von Captian Patrick Hart kommandiert. Er wurde am 3. Juli verwundet und Leutnant Edward M. Knox übernahm dann das Kommando über die Batterie. Knox wurde die Medal of Honor verliehen, weil er sich mit der Batterie behauptete, nachdem die anderen Batterien zurückgefallen waren, bis er gezwungen war, sein Geschütz von Hand zurückzuziehen, wobei er schwer verwundet wurde.

Battery E, 1st Rhode Island Light Artillery. Die Batterie wurde in der Schlacht von Gettysburg von Leutnant John K. Bucklyn kommandiert. Er wurde mit der Medal of Honor für seine Aktionen in der Schlacht von Chancellorsville im Vormonat ausgezeichnet. Bucklyn wurde am 2. Juli verwundet und Leutnant Benjamin Freeborn übernahm das Kommando, obwohl er selbst leicht verwundet war. Batterie E bestand vor der Schlacht aus 116 Männer, die sechs 12-Pfünder-Napoleons bedienten.

10th New York Independent Battery. Die Batterie wurde während der Gettysburg-Kampagne nach schweren Verlusten in der Schlacht von Chancellorsville vorübergehend an die 5. Massachusetts-Batterie angeschlossen. Sie stand unter dem Kommando des Captains dieser Batterie, Charles Philips. Die 10. New York Batterie wurde kurz nach Gettysburg als unabhängiges Kommando wiederhergestellt.

5th Massachusetts Battery. Die Batterie wurde in der Schlacht von Gettysburg von Captian Charles A. Philips kommandiert. Sie bestand aus 104 Männer, die sechs 3-Zoll-Ordnanz Rifles bedienten. Die Batterie wurde während der Gettysburg-Kampagne aufgrund von Opfern in der Schlacht von Chancellorsville vorübergehend mit der 10. New York Independent Battery zusammengeschlossen.

9th Massachusetts Battery. Kapitän John Bigelow befehligte die Batterie in Gettysburg. Er wurde am 2. Juli verwundet. Leutnant Richard S. Milton übernahm daraufhin das Kommando. Die 9. Batterie kam mit 110 Mann und sechs 12-Pfünder Napoleons auf das Schlachtfeld. Die Batterie war Teil der Artillerie-Reserve, 1. Freiwilligenbrigade.

4th United States Artillery, Batterie K. Die Batterie erreichte mit 134 Mann und sechs 12-Pfünder das Schlachtfeld. Leutnant Francis Seely kommandierte die Batterie in Gettysburg. Er wurde in Gettysburg zweimal verwundet und für seine Taten zum Major ernannt. Leutnant Robert James übernahm die Batterie, als Seely verwundet wurde.

Vormarsch

Als schließlich General James Longstreet den Infanterie-Angriff befehlen ließ, stießen Joseph Kershaws Männer nach Osten über die Rose Farm auf den Rose Wood und den Stony Hill vor. Der Brigade Kershaw folgte dicht auf die Brigade Semmes. Nach dem Beginn des Angriffs von Hoods Division auf Devils Den und den Little Round Top war es mittlerweile 17.30 Uhr und eine Stunde vergangen. Im südlichen Teil des Rose Wood verteidigte die Unions-Brigade des französischen Kommandeurs De Trobriand vom III. Korps die Frontlinie und war hier bereits in Kämpfe mit der Konföderierten-Brigade Anderson verwickelt, die im Rahmen des Angriffes auf Devils Den eingesetzt worden war. Nördlich davon waren Verstärkungen des V. Unions-Korps, die Brigaden Tilton und Sweitzer der Division Barnes eingetroffen, um die großen Lücken in der Verteidigungslinie des III. Korps zu füllen. Zudem hatte man fünf zusätzliche Batterien aus der Artillerie-Reserve herangezogen, um die offene Flanke am Peach Orchard und der Millerstown Road zu sichern.

Nachdem Kershaws Männer das offene Gelände östlich des Warfield Ridge überquert hatten, passierten sie die Rose Farm und näherten sich nun dem Rand des Rose Woods. Die Brigade Kershaw bestand aus sechs Regimentern aus South Carolina und war mehr als 2.000 Mann stark. Als Kershaws Männer die an der Millerstown Road platzierten sechs Union-Batterien passierten und sich vor der Front der Geschützmündungen bewegten, feuerten diese verheerende Salven in die linke Flanke der Konföderierten und rissen so große Lücken in die Linie der Einheiten. Kershaw war daraufhin gezwungen, seine Brigade zu teilen und so der Infanterie und Artillerie der Union im Peach Orchard an ihrer linken Flanke sowie den Regimentern, die auf einem mit Felsbrocken bedeckten Hügel, dem sogenannten Stony Hill, in ihrer Front postiert waren, gleichermaßen Aufmerksamkeit zu schenken. So schwenkten drei Einheiten nach links, um dort die Batterien angreifen zu können, während auf der rechten Flanke drei Regimenter weiter auf den Stony Hill vorrückten. Obwohl 20 Geschütze der Union ohne Unterbrechung feuerten, rückten das 2., 3. und 8. South Carolina unbeirrt weiter vor. Gerade als sich die Artilleristen, die ohne Infanterie-Unterstützung waren, zurückziehen wollten, beendete die feindliche Infanterie ihren Angriff und schwenkte nach rechts. Auch später konnte nicht ermittelt werden, wer diesen unsinnigen Befehl gegeben hatte. Die Unions-Batterien feuerten nun erneut in die Reihen der drei Konföderierten Einheiten und diese mussten schließlich zurückweichen. Die rechte Flanke der Brigade Kershaw, das 3., 7., und 15. South Carolina, drangen zu diesem Zeitpunkt in den Wald ein, wo sie von den Unions-Brigaden Tilton und Sweitzer mit einer heftigen Salve empfangen wurden. Auf der rechten Flanke dieses Angriffes tobte weiterhin der Kampf zwischen der konföderierten Brigade Anderson und der Unions-Brigade De Trobriand. In diesem Augenblick traf nun auch die Unionstruppen das Schicksal eines falschen Kommandos. Brigade-General Barnes befahl unvermittelt seinen Brigaden Tilton und Sweitzer sich bis zur Millerstown Road zurückfallen zu lassen. Durch diesen Rückzug war auch De Trobriand gezwungen, seine Männer zurückfallen zu lassen. So war es den Konföderierten möglich, Stony Hill, den Rose Wood und das Wheatfield einzunehmen.

State of South Carolina Monument. Fast 5.000 Männer aus South Carolina dienten in der Armee von Nord-Virginia und in der Schlacht von Gettysburg. Das Denkmal wurde von J.D. Hill von der Bruns Monumental Company of Columbia entworfen.

In der Gegend des Stony Hill, des Wheatfields und im Rose Wood stehen dermaßen viele Monumente der Union, dass ich hier nur eine Auswahl vorstellen möchte:

Rose Wood (Brooke Avenue)

Die 4. Brigade, 1. Division, II. Korps wurde von Colonel John Rutter Brooke kommandiert und gehörte zur Division Caldwell.

Das 64. New Yorker (4. Brigade, 1. Division, II. Korps) wurde von Colonel David G. Bingham kommandiert. Er wurde am 2. Juli verwundet und Major Leman W. Bradley übernahm das Kommando über das Regiment.

Das 53. Pennsylvania Regiment (4. Brigade, 1. Division, II. Korps) wurde von Oberstleutnant Richards McMichael kommandiert, einem Zimmermann aus Reading, der ein Veteran des mexikanischen Krieges war. Die Einheit bestand aus 15 Offiziere und 120 Mannschaften und war mit nur sieben Kompanien ins Feld gerückt. Die Kompanien A, B und K wurden als Divisionswache abkommandiert.

Das 145. Pennsylvania (4. Brigade, 1. Division, II. Korps) wurde von Colonel Hiram L. Brown kommandiert. Er wurde während der Kämpfe am 2. Juli verwundet und Captain John W. Reynolds übernahm das Kommando, bis auch er verwundet wurde. Captain Moses Oliver übernahm schließlich die Befehlsgewalt.

Wheatfield (DeTrobriand Avenue)

Oberst Philippe Régis Denis de Keredern de Trobriand kommandierte die 3. Brigade, 1. Division, III. Korps in der Schlacht von Gettysburg. De Trobriand war ein französischer Aristokrat, der Sohn eines der Generäle Napoleons und ein erfahrener Schwertkämpfer. Im Alter von 25 Jahren zog er waghalsig nach New York City und heiratete eine amerikanische Erbin. De Trobriand war Schriftsteller, Verleger und rundum Lebemann in der New Yorker Gesellschaft. Als der Krieg ausbrach, wurde er eingebürgerter Staatsbürger. De Trobriand rekrutierte und war Oberst des 55. New York Volunteer Infantry Regiment, einer überwiegend französischsprachigen Einheit, die als Garde de Lafayette bekannt wurde. Nach Chancellorsville übernahm er das Kommando über die Brigade.

Das 110. Pennsylvania (3. Brigade, 1. Division, III. Korps) wurde von Lieutenant Colonel David M. Jones kommandiert. Er wurde am 2. Juli verwundet, verlor sein linkes Bein und Major Isaac Rodgers übernahm daraufhin das Kommando. Der Soldat auf dem Denkmal blickt von der Vorderseite der Statue weg und in Richtung der Position, an der das Regiment am Nachmittag des 2. Juli zwei Stunden lang Longstreets vorrückende Konföderierte festhielt. Das Diamantsymbol des Dritten Korps befindet sich auf jeder Seite der Spitze des Sockels und des Siegels des Bundesstaates Pennsylvania ist auf der vorderen Basis angebracht.

Oberstleutnant Charles Benjamin Merrill befehligte das 17. Maine Regiment (3. Brigade, 1. Division, III. Korps). Auf dem Denkmal ist dargestellt, wie ein Soldat hinter der Steinmauer am Rand des Rose Wood in Stellung gegangen ist.

Das 4. Freiwilliges Infanterieregiment aus Michigan (2. Brigade, 1. Division, V. Korps) wurde von Colonel Harrison H. Jeffords, einem Anwalt aus Dexter, kommandiert. Jeffords wurde am 2. Juli tödlich verwundet. In das Weizenfeld vorgerückt, wurde das 4. Regiment sowohl von vorne als auch in der Flanke angegriffen. Bei ihrem plötzlichen Rückzug wurde die Regiments-Fahne fallen gelassen. Col. Jeffords sah sie auf dem Boden liegen und kurz davor, von vorrückenden Konföderierten beansprucht zu werden. Er stürzte sich mit einer Handvoll Männern in den Nahkampf. Es gibt widersprüchliche Berichte, die vom Chaos des verzweifelten Nahkampfs erzählen, und bis heute ist nicht bekannt, ob die Fahne im Kampf erbeutet, gerettet oder in Stücke gerissen wurden. Colonel Jeffords wurde bei diesem Handgemenge tödlich verwundet. Er war damit einer der wenigen Männer im Bürgerkrieg und der ranghöchste Offizier, der durch das Bajonett starb.

Stony Hill (Sickles Avenue)

Major St. Clair A. Mulholland kommandierte das 116. Pennsylvania (2. Brigade, 1. Division, II. Korps) in Gettysburg. Er war ein in der Grafschaft Antrim, Irland, geborener Maler aus Philadelphia. Mulholland wurde die Medal of Honor für seine Taten in der Schlacht von Chancellorsville im Mai 1863 verliehen. Das Denkmal ist ein neun Fuß breites Granitgrab, das die Skulptur eines gefallenen Soldaten trägt, der neben einer Steinmauer liegt. Der Soldat wurde wahrscheinlich nach Sergeant Charles Gardner von der 110. Pennsylvania-Infanterie modelliert. Der Adjutant von Major Mulholland zeichnete ihn, nachdem er den Sergeanten mit einem friedlichen Lächeln im Gesicht tot auf dem Feld liegend gefunden hatte. Das Denkmal wurde 1888 errichtet und am 11. September 1889 vom Staat Pennsylvania eingeweiht.

Das 140. Pennsylvania (3. Brigade, 1. Division, II. Korps) wurde in der Schlacht von Gettysburg von Colonel Richard P. Roberts, einem Anwalt aus Beaver, Pennsylvania, kommandiert. Er wurde am 2. Juli getötet und Lieutenant Colonel John Fraser übernahm das Kommando. Das Regiment brachte 589 Männer auf das Schlachtfeld und verlor 235 von ihnen.

Das 1. Michigan (1. Brigade, 1. Division. V. Korps) wurde von Colonel Ira C. Abbott, einem Kaufmann aus Burr Oak, Michigan, kommandiert. Er wurde am 2. Juli verwundet und Oberstleutnant William A. Throop übernahm das Kommando, obwohl er ebenfalls verwundet war.

2nd Massachusetts Sharp Shooters. Ursprünglich für die Scharfschützen-Regimenter von Colonel Hiram Berdan gegründet, entschieden sich die beiden Kompanien der Scharfschützen von Massachusetts, Staatstruppen zu bleiben, als ihnen mitgeteilt wurde, dass sie die staatliche Einberufungsprämie verlieren würden, wenn sie sich Berdans Bundesregimentern anschließen würden. Die beiden Kompanien Scharfschützen waren nominell unabhängig, obwohl jede mit einem Massachusetts-Regiment operierte. Die 2. Kompanie kämpfte mit dem 22. Massachusetts Regiment zusammen

Irish Brigade (63., 69. und 88. New Yorker Infanterie Regiment, 14. New Yorker Batterie / 2. Brigade, 1. Division, II. Korps). Am Fuß des Keltischen-Kreuzes liegt ein lebensgroßer irischer Wolfshund, Symbol für Ehre und Treue. Die Irish Brigade war eine der legendären Einheiten des Bürgerkriegs. Drei seiner Regimenter stammten aus New York. Die anderen beiden waren das 28. Massachusetts und das 116. Pennsylvania. Da ihre Zahl bei Antietam und Fredericksburg schrecklich ausgedünnt worden war, konnten die drei New Yorker Regimenter kaum zwei schwache Kompanien aufbieten. Aber die irische Brigade war immer noch eine Kraft, mit der man rechnen musste, als sie am Nachmittag des 2. Juli zur Unterstützung der zusammenbrechenden Linie von Sickles eingesetzt wurde.

Einer der denkwürdigen Momente der Schlacht ereignete sich, als die Männer der irischen Brigade niederknieten, während der Brigadekaplan, Pater William Corby, auf einem Felsbrocken stand und den Männern die Absolution erteilte.

Oberstleutnant John Pulford befehligte das 5. Michigan (3. Brigade, 1. Division, III Korps) in der Schlacht von Gettysburg. Er wurde am 2. Juli verwundet, das dritte von fünf Mal während des Krieges. Direkt hinter dem Denkmal befindet sich eine Bronzetafel, die darauf hinweist, dass das Gebiet während der Schlacht als ein Feldlazarett für die 32. Massachusetts-Infanterie diente.

Angriff

Nach dem Verlust des Stony Hill, dem Rose Wood und dem Wheatfield, gelang es der Unions-Armee rechtzeitig Verstärkungen heranzuführen. In dichter Kolonne rückte die Division Caldwell des II. Korps von Norden kommend heran. Diese Division, zu der auch die berühmte Irische Brigade gehörte, formierte sich in Linie und drängte Kershaws erschöpfte Männer vom Wheatfield und durch den Rose Wood bis zur Rose Farm zurück.

Nun, um 18 Uhr, also eine halbe Stunde nach dem Vormarsch von Kershaw, gab Longstreet endlich den schon ungeduldig wartenden Barksdale und Wofford den Befehl zum Angriff. Mit den Worten: „diese feindlichen Geschütze nehme ich in 5 Minuten“, stürmte Barksdale mit seinen Männern in Richtung Peach Orchard. Seine Brigade bestand aus dem 13., 17., 18. und 21 Mississippi Regiment. Am Peach Orchard erwarteten die Unions-Brigade Graham zusammen mit der Batterie E, 1. Rhode Island Light Artillerie sowie zwei Geschützen der Thompson-Batterie den Angriff. Die Regimenter hatte man teilweise weiter nach Süden verlegt. Die Frontline der Brigade Graham begann jetzt etwas nördlich der Sherfy Farm, wo das 105. Pennsylvania stand. Südlich davon folgte das 57., das 114. und das 68. Pennsylvania, dann knickte die Frontlinie um 90 Grad ab und an der Südflanke standen das 3. Maine aus Hobard Wards Brigade sowie das 2. New Hampshire aus Burlings Brigade, die als Verstärkung herangezogen worden waren. Am Ende der Kampflinie war das 141. Pennsylvania platziert. Die Wentz und die Sherfy Farm wurden ebenfalls mit Soldaten besetzt, die dort in den Scheunen und Wohnhäusern Feuerstellungen einrichteten. Das letzte Regiment der Brigade Graham, das 63. Pennsylvania fungierte als Plänklerschirm vor der Front. Doch Barskdale und seine Männer aus Mississippi waren unaufhaltsam. Während der Feuerkämpfe aus nächster Nähe, verloren das 68. Pennsylvania der Brigade Graham sofort die Hälfte ihrer Männer.

Die Unionslinie brach an dieser Stelle zusammen, was verheerende Folgen für den Rest dieser Position hatte. Die nun im Rücken bedrohten Artillerie-Batterien an der Millerstown Road mussten eilig aufprotzen und abfahren. Die Stellung am Peach Orchard war gefallen und die Unionstruppen begannen sich nach Nordosten zum Cemetery Ridge zurückzuziehen. Bei diesen Kämpfen wurde Graham selbst verwundet und schließlich von Barskdales Männern gefangen genommen. Zusammen mit den Brigaden Barksdale und Wofford (16., 18., 24. Georgia Regiment sowie Cobbs and Phillips Legion Georgia Infantry), der wieder gesammelten Brigade Kershaw sowie der Brigade Semmes konnte nun ein Gegenstoß der Konföderierten erfolgen, der auch Caldwells Division aus dem Rose Wood und dem Wheatfield zurückdrängte. Nun war die komplette linke Flanke von Sickles Position endgültig zusammengebrochen.

Obwohl Barksdale seinen untergeordneten Kommandanten befahl, während des Angriffs zu Fuß zu gehen, ritt er selbst zu Pferd voran, den Hut in der Hand schwenkend, so dass sein strähniges, graues Haar in der Sonne wehte.

Barksdale wurde während des Angriffs am linken Knie verletzt, gefolgt von einer Kanonenkugelverletzung am linken Fuß. Schließlich traf ihn eine Kugel in die Brust, die ihn von seinem Pferd warf. Er sagte zu seinem Adjutanten: „Ich bin getötet! Sagen Sie meiner Frau und meinen Kindern, dass ich im Kampf auf meinem Posten gestorben bin.“

State of Mississippi Monument. Die Statue wurde von Donald DeLue entworfen, der auch das nahe gelegene State of Louisiana Monument und das Confederate Soldiers and Sailors Monument geschaffen hatte. Es wurde am 19. Oktober 1973 eingeweiht. Mississippi schickte über 4.900 Männer nach Gettysburg, von denen fast 1.500 getötet oder verwundet wurden.

Last Stand

Die letzte Unions-Batterie an der Millerstown Road, die den Rückzug antrat, war die von Captain John Bigelow. Es war die 9. Massachusetts Batterie bestehend aus sechs 12-Pfünder Napoleon Geschützen. Die Batterie hatte ihre Position auf der linken Flanke der Artillerie-Stellung gehabt und sollte nun das Aufprotzen der anderen Unions-Batterien decken. Der Rückzug der Bigelow-Batterie erfolgte mit Hilfe von Zugseilen (Prolonge), die am Geschütz befestigt worden waren und durch Protzen gezogen wurden. So könnten die Geschütze auf den Feind ausgerichtet bleiben, während des Rückzuges geladen werden und feuern, sobald dafür kurz angehalten wurde. Der Abstand zwischen Geschütz und Protze war durch das Seil groß genug, um ein Zurückrollen durch den Rückstoß beim Feuern zu ermöglichen, ohne dass die Protze oder die Zugpferde gefährdet waren. So ließ sich die Batterie nach und nach zurückfallen, bis sie die Trostle Farm erreichte, wo sie mit dem Rücken zum Wohnhaus an einer Steinmauer zum Stehen kam. Diese Position erwies sich als äußerst ungünstig, da die Batterie durch die Steinmauer nicht weiter zurückfallen konnte, der Feuerbereich durch das vor ihnen ansteigende Gelände sehr eingeschränkt war und die Batterie mit ihren sechs Geschützen, 60 Männer, Protzen, Munitionswagen und 88 Pferden aufgrund von Platzmangel sehr eng zusammengedrängt wurden und so ein leichtes Ziel bot.

Die Batterie wurde in dieser Position von Kershaws Plänklern und dem 21. Mississippi, zusammen rund 400 Männer, angegriffen. Die Artilleristen verschossen, nachdem die Kanister-Munition aufgebraucht war, zunächst Granaten mit verkürzten Zündern und schließlich sogar Vollkugeln. Der starke Pulverdampf nahm den Richtschützen die Sicht, so dass diese sich hinhocken und unter dem Qualm hindurch die Richtung bestimmen mussten. Nach dem Feuern blieb keine Zeit die Geschütze nach der Rückstoß-Bewegung wieder nach vorn zu rollen, so dass die Kanonen und Männer immer weiter zusammengedrängt wurden. Als der Feind immer näher rückte und die Munition knapp wurde, konnte zwei Geschütze durch eine Lücke in der Mauer entkommen. Die restlichen vier Kanonen wurden jedoch überrannt und von den Konföderierten erbeutet. Von den ursprünglich 92 Männern der Batterie Bigelow, einschließlich ihm selbst, wurden 54 getötet oder verwundet. Hornist Charles W. Reed erhielt die Ehrenmedaille dafür, dass er den verwundeten Captain Bigelow zu den eigenen Linien rettete.

Natürlich starben auch jede Menge Pferde, die man auf den Fotos sehen kann (unterer Bildrand), die hier ein paar Tage später gemacht wurden. Mindestens sechzehn tote Batteriepferde lagen nach der Schlacht im Vorgarten und über einhundert auf dem Hof der Trostle Farm.

Als Barksdales Männer zum Hauptquartier von Sickles in der Nähe der Trostle-Scheune vordrangen, begannen der General und sein Stab, sich nach hinten zu bewegen, als eine Kanonenkugel Sickles am rechten Bein traf und dieses fast vollständig abriss. Er wurde auf einer Bahre weggetragen, saß aber dabei aufrecht und paffte an seiner Zigarre, um so seine Männer zu ermutigen. Noch am selben Abend wurde sein Bein amputiert und er kehrte nach Washington, DC, zurück. General Birney übernahm das Kommando über das III. Korps, das jedoch aufgrund der Verluste bald als Kampftruppe uneffektiv wurde. Heute steht an der Trostle-Scheune ein Denkmal, welches an die Verwundung von Sickles erinnert.

Rückzug

Nachdem Barksdale den Peach Orchard und die Sherfy Farm überrannt hatte, schwenkten seine Regimenter nach links und begannen die Division Humphreys, die entlang der Emmitsburg Road aufgereiht standen, von der linken Flanke her aufzurollen. Als dann noch um 18.15 Uhr die Division Anderson des III. Korps unter dem Kommando von A.P. Hill den Angriff vom Seminary Ridge auf die Unions-Linie begann, flohen Infanterie und Artillerie in Richtung nördlichen Cemetery Ridge. Obwohl im Zentrum die konföderierte Brigade Wright fast die gegnerische Verteidigung durchbrechen konnte, verloren die vorstürmenden Konföderierten irgendwann den Schwung ihres Angriffes und trafen schließlich auf die Reservetruppen der Union. Bei diesen Reserven handelte es sich um das II. Korps unter dem Kommando von Winfield Scott Hancock.

Das Denkmal für die 13. Pennsylvania Reserves Regiment befindet sich westlich der Ayers Avenue. Es gehörte zur 1. Brigade, 3. Division, 5. Korps.

Als Hancock nach Norden ritt, um zusätzliche Verstärkung zu finden, sah er, wie sich Wilcox Brigade dem Fuß des Bergrückens näherte und auf eine Lücke in der Unionslinie zuhielt. Der Zeitpunkt war entscheidend und Hancock wählte die einzigen verfügbaren Truppen aus, die Männer des 1. Minnesota Regiments aus Harrow’s Brigade, der 2. Division des II. Korps. Sie wurden ursprünglich dort platziert, um eine Unions-Battterie zu decken. Er zeigte auf eine Fahne der Konföderierten über der vorrückenden Linie und rief dem Kommandeur Colvill zu: „Vorrücken, Colonel, und nehmen Sie diese Fahne!“ Die 262 Männer des Regiments griffen die Alabama-Brigade mit aufgepflanzten Bajonetten an und bremsten ihren Vormarsch beim Plum Run. Der Angriff kostet die Einheit jedoch 215 Verluste (82 %), darunter 40 Tote oder tödliche Verwundungen, einer der größten Regiments-Verluste des Krieges bei einer Aktion. Trotz der überwältigenden Anzahl der Konföderierten stoppte das kleine 1. Minnesota Regiment mit der Unterstützung von Willards Brigade zu seiner Linken den Vormarsch von Wilcox und die Männer aus Alabama mussten sich zurückziehen.

Im Norden hatten die Angreifer den längsten Anmarschweg und wurden deshalb schon weit vor der Unionslinie abgewiesen. Im Süden konnte die Unions-Armee hinter dem Plum Run eine starke Geschützstellung von vier Batterien, verstärkt im Rücken durch die Brigade Willard des II. Korps in der Nähe der George Weikert Farm in Position bringen und so den Übergang der Konföderierten über den Bach verhindern. Im Zentrum gelang es dem II. Korps sogar zum Gegenangriff überzugehen und Barksdale Brigade über die Emmitsburg Road zurückdrängen.

Das Ende

Die Konföderierten hatten mit sechs großen Brigaden gegen 13 kleinere Unions-Brigaden im Wheatfield gekämpft. Mehr als 20.000 Männer von beiden Seiten waren hier mit insgesamt über 6.100 Opfern im Einsatz gewesen. In den nächsten zwei Tagen blieb es auf dem verwüsteten Kornfeld zwischen den Kampflinien weitgehend ruhig. Die Kämpfe des zweiten Tages waren allerdings noch nicht vorüber, denn im Nordosten, am Culps Hill, erfolgte ein weiterer Angriff der Konföderierten, doch dazu mehr an anderer Stelle.

4 Kommentare zu „Gettysburg – Tour / Teil 7“

  1. Hi Frank.

    That is a pretty exhaustive documentation with fantastic research and pictures.

    The National Park Service and Library of Congress are superb sources of information.

    I read this and am struck with the similarity of the houses/ barns etc to my Antietam research a bit further down the road so to speak.

    Well done indeed.

    Best wishes,

    Chris

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