Am Rande der holsteinischen Seenplatte liegt verkehrsgünstig der Ort Bornhöved, dessen Name so viel wie „Quellenhaupt“ bedeutet. Die Erinnerung an drei größere kriegerische Ereignisse auf den Feldern der Gemeinde vom frühen Mittelalter bis zu den napoleonischen Kriegen belegt die Bedeutung dieses historischen Ortes. Zu diesen Schlachten zählen die von 798, die Schlacht von 1227 und schließlich das Gefecht vom 7. Dezember 1813.

Dänisches Hilfskorps
Am 2. Dezember 1813 befand sich die Führung des dänischen Hilfskorps in Lübeck. Der französische General l’Allemand kommandierte die Avantgarde dieses Korps, bestehend aus 7 Bataillonen, 4 Schwadronen und 2 Batterien. Eines der Bataillone stand in Travemünde, wo auch eine weitere Artillerieabteilung stationiert war. L’Allemand wurde zu Beginn des Feldzuges von Marschall Davout als Verbindungsoffizier an die Dänen abgegeben und fand rasch Anklang im dänischen Korps, wo er von Jedermann hochgeschätzt wurde. Die Brigade Schulenberg stand östlich von Lübeck und bestand aus 5 Bataillonen, 2 Schwadronen und einer Batterie. Sie wurde auf der Straße zwischen Lübeck und Oldesloe positioniert. Lassons Brigade stand etwas weiter südlich beim Ort Siebenbäumen an der Straße zwischen Lübeck und Hamburg und bestand aus 2 Bataillonen, 4 Jägerkompanien, 4 Schwadronen und einer Batterie. Das gesamte dänische Korps umfasste etwa 10.000 Mann, zu denen noch die beiden Schwadronen litauischer Ulanen unter dem Kommando von l’Allemand hinzukamen, welche eine ungefähre Stärke von 230 Mann hatten. Die beiden dänischen Brigaden standen in einiger Entfernung hinter der Stecknitz-Linie, so dass die rechte Seite der vereinigten Streitkräfte bis nach Eichede reichte, dicht an die Straße heran, die Hamburg und Ratzeburg verband.
Dänische Avantgarde / Leichte Brigade
Stab :
- Kommandeur: Brigade-General Francois Antoine ”Charles” I’Allemand
- Kommandeur der Infanterie: Oberst Samuel Waldeck
- Adjutanten: Premierleutnant T. G. Høegh, Sekondeleutnant J. Unzer
Infanterie
- Holsteiner Scharfschützenkorps, I. Bataillon / Oberstleutnant J. Leschley
- Holsteiner Scharfschützenkorps, II. Bataillon / Major Carl Frederik Wilhelm Wilcken
- Leibjägerkorps Königin Louise Augusta, Gr.-Kp / Premierleutnant Johan Jürgen Jacob Wernick
- Schleswiger Jägerkorps, II. Bataillon / Oberstleutnant Lorents Jacob Wasmer
- 3. Jütländisches Infanterie-Regiment, I. Bataillon / Kapitän Carl Frederik Kirchheiner
Kavallerie
- 17. litauisches Ulanen-Regiment / Oberst Brezchffa
- Holsteiner Reiter-Regiment / Oberst B. O. Hedemann
Artillerie
- Fußbatterie / Kapitän G. A. N.
Nachdem Davout sich mit seinen französischen Truppen nach Hamburg zurückgezogen hatte, lagen etwa 40 Kilometer zwischen Eichede und Hamburg, die nicht bemannt waren und somit eine große Lücke in der Verteidigung bildeten. Lassons Brigade zog sich daraufhin in Richtung Norden, nach Oldesloe, zurück. Davout war der Meinung, dass Lübeck nicht gehalten werden könne, wenn der Feind zwischen seine Armee und die Dänen einrücken würde. General l’Allemand erklärte zudem, dass in der Stadt nur Proviant für wenige Tage vorhanden sei, und so näherte man sich einer Entscheidung. Der in Lübeck verbliebene Proviant wurde daraufhin sofort nach Segeberg transportiert. Am 4. Dezember wurde die Verbindung zwischen den Dänen und den Franzosen endgültig abgebrochen, und es wurde offensichtlich, dass Lübeck aufgegeben werden musste.

Lübeck
Am 4. Dezember bezog die schwedische Armee, die zwischen Mölln und Ratzeburg vorrückte, zwischen den Flüssen Wakenitz und Stecknitz Stellung und dehnte ihre Vorposten auf die andere Seite des letztgenannten Flusses aus, während General Vegesack, der mit seinen Truppen bisher Mecklenburg besetzt hatte, zuerst links von der schwedischen Armee Stellung nahm, dann aber die Stecknitz passierte und sich mit General Wallmoden vereinigte. Am Vormittag des 5. Dezember rückte die schwedische Hauptarmee unter Führung der Brigade Schulzenheim in Richtung Lübeck vor. Unter dem Kommando von Oberst Graf Ridderstolpe griffen am Morgen des 5. Dezember die Jäger der 1. schwedischen Brigade, die Grenadiere des Leibregiments und die Östgöta Leibgrenadiere zusammen mit etwas Artillerie und Kavallerie die bei Grönauerbaum südlich von Lübeck stehenden Dänen an und nahmen deren Vorposten ein. Nach diesem Angriff zogen sich die Dänen innerhalb der Mauern von Lübeck zurück, woraufhin die Schweden bis auf etwa 5 Kilometer an die Stadt heranrückten. Die Absicht war, die Stadt im Sturm zu erobern, sollte Lübeck nicht unter anderen Bedingungen kapitulieren. Um Verluste zu vermeiden, die ein Sturmangriff mit sich bringen würde, schickte Karl Johan den Oberst Björnstjerne in die Stadt, um ein Abkommen über die Übergabe von Lübeck auszuhandeln. Am 5. Dezember wurde eine solche Vereinbarung geschlossen. General L’Allemand erklärte sich bereit, die Stadt kampflos zu verlassen. Die Abmachung sah vor, dass das Mühlentor sofort zu übergeben sei und die dänischen Truppen bis gegen 10 Uhr abends die Stadt verlassen sollten. Eine Verfolgung war nach dem Abkommen aber frühestens um 6 Uhr am nächsten Morgen gestattet. So marschierte L’Allemand am späten Abend mit zwei holsteinischen Schwadronen (zwei andere standen zwischen Lübeck und Oldesloe), den zwei litauischen Schwadronen, einer Batterie und einer Matrosenkompanie nach Segeberg. Die dänische Stellung hinter der Trave-Linie bei Oldesloe war somit unhaltbar geworden, da sie im besetzten Lübeck von der schwedischen Armee bedroht wurde, während Wallmodens Korps auf der linken Flanke vorrückte. Der Prinz von Hessen befahl daher den Rückzug in Richtung Kiel über Segeberg und Bornhöved. Am 6. Dezember verlegte der schwedische Kronprinz sein Hauptquartier nach Lübeck, während Hamburg von den russischen Truppen Bennigsen blockiert wurde, der sich der Stadt über die Elbe aufwärts näherte.

Rückzug
Der dänische Rückzug verlief von Segeberg in Richtung Kiel hauptsächlich über völlig zertrampelte und durch Regen und Schnee schlammige und größtenteils bodenlose Straßen. Die schwedische Hauptstreitmacht in Lübeck konnte die Straße von Lübeck über Plön nach Kiel nutzen, da sich auf dieser nur wenige zurückziehende dänische Truppen befanden. So hatten die Schweden die Möglichkeit, eine parallel zum dänischen Korps laufende Verfolgung zu starten. Die vorderen Abteilungen des gemischten Korps Wallomoden sowie die Truppen des Korps Vegesack sollten den dänischen Kolonnen unmittelbar auf den Fersen bleiben. Der Plan sah vor, die schwedische Kavallerie auf der Straße über Plön vorauszuschicken und ihr so zu ermöglichen, die Flanke der Dänen zu bedrohen, wodurch sich die Dänen in einer äußerst schwierigen Lage befinden würden. Man muss außerdem anmerken, dass der dänische Befehlshaber keinen wirksamen Schutz vor Bedrohungen aus Richtung Osten abgestellt hatte. Der schwedische Kronprinz hatte als französischer Marschall an solchen parallelen Verfolgungen im Feldzug von 1806 teilgenommen und wollte nun offenbar ebenso verfahren. In Übereinstimmung mit dieser modernen Strategie der Napoleonischen Kriege befahl er Vegesack, mit Wallmoden zusammen vorzurücken, und schickte den größten Teil der schwedischen Kavallerie über Plön in die Flanke der dänischen Kolonnen.

Verfolgung
Am 6. Dezember um 6 Uhr morgens erhielt Generalleutnant Skjöldebrand, Kommandeur einer Kavalleriedivision des schwedischen Korps, den Befehl, die Dänen zu verfolgen. Der Befehl des schwedischen Kronprinzen an Skjöldebrand lautete, er solle die Straße nach Plön einschlagen und mit seiner Kavallerie vorrücken, um die Dänen auf der Straße zwischen Plön und Kiel zu blockieren. Die strategische Idee des Kronprinzen war es, die Dänen so aus zwei Richtungen gleichzeitig zu bedrohen. Jedoch befolgte Skjöldebrand diesen Befehl nicht. Wahrscheinlich war er in alten Vorstellungen von Taktik und Strategie verfangen und hatte die Tragweite von Karl Johans Plan nicht verstanden. Er mochte geglaubt haben, dass das dänische Korps, das er verfolgen sollte, schwächer sei, als es tatsächlich war. Außerdem enthielt der Befehl des Kronprinzen die Worte: „Der General trifft seine Entscheidungen jedoch nach Maßgabe der Umstände“, und Skjöldebrand interpretierte diese Worte vermutlich auf seine Weise. Er glaubte, er müsse die Dänen verfolgen und die Nachhut angreifen. Skjöldebrand hatte 20 Schwadronen Kavallerie unter seinem Kommando, bestehend aus 6 Schwadronen småländischer Dragoner, 4 Schwadronen Schonische Husaren, 6 Schwadronen Mörner-Husaren, 4 Schwadronen des Schonischen Karabiners-Regiment sowie einem Infanteriebataillon und einer Batterie. Während des Marsches schlossen sich außerdem 2 Schwadronen der Schill-Husaren an, so dass die Stärke der Kavallerie etwa 2.000 Reiter betrug.
Schwedische Kavalleriedivision
Kommandeur: Generalleutnant Anders Fredrik Skjöldebrand
- Smålandisches Dragoner-Regiment / Oberst Greve A Mörner / 6 Schwadronen
- Schonisches Husaren-Regiment / Oberst Friherre Thott / 4 Schwadronen
- Schonisches Karabiners-Regiment / 4 Schwadronen
- Mörner Husaren-Regiment / Oberst Friherre Cederström / 6 Schwadronen
- Reitende Batterie vom Wendes Regiment / Kapitän Mühlenfels / 6 x 6pf. Kanonen

Segeberg
Am frühen Morgen des 6. Dezembers marschierte der Prinz von Hessen mit der 1. und 2. dänischen Brigade von Oldesloe aus und erreichte gegen Mittag Segeberg. Alle, sowohl Menschen als auch Pferde, waren erschöpft. Die 2. Brigade hatte eine Woche lang fast keine Ruhezeiten zwischen Märschen und Gefechten einlegen können. Die Leichte Brigade erreichte Segeberg fast gleichzeitig mit der Hauptstreitmacht, nachdem sie aus Erschöpfung an der Straße von Lübeck aus in Geschendorf übernachten musste. Spät abends am 6. Dezember befahl der Prinz von Hessen dem General l’Allemand mit seiner leichten Brigade, so bald wie möglich nach Nordwesten in Richtung Neumünster vorzurücken, aber l’Allemand erklärte, seine Truppen bräuchten einige Stunden Ruhe und müssten daher in Segeberg bleiben. Der Prinz von Hessen änderte daraufhin den Plan, sodass l’Allemand mit der leichten Brigade die Nachhut der dänischen Hauptstreitmacht bilden sollte. Einige Einheiten wurden außerdem auf beiden Flanken der Haupttruppe zu Sicherungsdiensten eingeteilt, da der Prinz wohl eine Vermutung hatte, dass von den Flanken Gefahr ausgehen könnte. Noch ehe es hell wurde, verließ l’Allemand Segeberg und ließ seine Brigade über Rönnau und Hamdorf in Richtung Bornhöved vorrücken.
Skjöldebrand erreichte mit seinen Reitern ebenfalls, gerade, als es dunkel wurde, am 6. Dezember Segeberg. Als die Dänen am 7. Dezember noch vor Tagesanbruch aufbrachen, wurden sie von den Schweden verfolgt. Karl Johan war mit der Art und Weise, wie Skjöldebrand die Verfolgung initiiert hatte, nicht sonderlich glücklich. Während des Marsches erhielt Skjöldebrand deshalb den Befehl, die småländischen Dragoner nach Plön und Eutin zu schicken und das Infanteriebataillon und die Geschütz-Batterie abzugeben. Seine gesamte Streitmacht bestand jetzt nur noch aus etwa 1.300 Kavalleristen.
Die Dänen hatten unterdessen alle Brücken auf dem Weg über die kleinen Bäche zerstört. Diese wurden zwar alle wieder repariert, was jedoch zu einem gewissen Zeitverlust führte. In der Nähe eines Baches, dort wo eine der Brücken zuvor zerstört worden war, waren die Schweden kurz davor, den Feind einzuholen. An diesem Ort griffen sie einen Deutschen auf, der aus den Reihen der dänischen Truppen stammte. Er wurde verhört und er warnte Skjöldebrand, vor einem Vorstoß in Richtung Bornhöved. Doch er ließ sich dadurch nicht beirren und sobald die Brücke repariert worden war, ging Skjöldebrand mit zwei Schwadronen Mörnersker Husaren, die als erste den Übergang passiert hatten, im Trab vorwärts und befahl den restlichen Einheiten, sich zu beeilen und ihm zu folgen.

Bornhöved
Ehemals stiegen die Heideflächen rund um Segeberg nördlich der Stadt allmählich an, und etwa 2,5 Kilometer hinter Daldorf erreichte man den höchsten Punkt. Etwa 3 Kilometer weiter konnte man dann schon den Ort Bornhöved erblicken. Bornhöved war ein Knotenpunkt unterschiedlicher Verbindungsstraßen, der aufgrund seiner Lage schon immer eine gewisse militärstrategische Bedeutung hatte. Die Stadt selbst hatte eine Ausdehnung von rund 800 Metern in südwestlicher und nordöstlicher Richtung. Die Kirche lag zentral auf einem Hügel, umgeben von einem eingezäunten Friedhof. Vom Kirch-Hügel aus konnte man alle drei Zufahrtsstraßen überblicken. Unmittelbar nördlich der Stadt erhob sich die Landschaft, und von diesen höher gelegenen Gebieten aus konnte man die Straße, die von Norden nach Bornhöved führte, vollständig einsehen. Das Gelände war hier außerdem von Erdwällen durchzogen. Östlich der Stadt lag ein großes Sumpfgebiet mit vielen kleinen Wasserlöchern, das in den Bornhöved-See mündete. Entlang der gesamten südöstlichen Seite der Stadt befand sich ein langer, unpassierbarer Mühlenteich, der in die erwähnten sumpfigen Gebiete überging. Bornhöved war somit gut gegen einen Angriff aus dem Osten geschützt. Etwa 1.600 Meter südlich der Stadt wurde die Straße von Segeberg durch eine Kreuzung durchschnitten. Nördlich dieser Kreuzung war das Gelände zu beiden Seiten der Straße von einer Vielzahl an Erdwällen und Deichen durchschnitten. Ein Wall verlief parallel zur Kreuzung und bildete so eine Art Verteidigungslinie vor der Stadt. Die Segeberger-Straße selbst nahm an der Kreuzung den Charakter einer Hohlstraße an und wurde von Wällen eingerahmt. Bornhöved war mit seiner Lage und den landschaftlichen Gegebenheiten eine gute Verteidigungsstellung, und das vor allem gegen feindliche Kavallerie.

In Bornhöved versammelte der Prinz von Hessen am Morgen des 7. Dezember seinen Stab, und es wurden Maßnahmen besprochen, wie die Nachhut den Abmarsch der Hauptstreitkräfte decken sollte. Gegen 10 Uhr am Vormittag war die dänische Hauptstreitmacht in und durch Bornhöved marschiert und machte nördlich davon Halt. Die Truppen waren immer noch todmüde. Die 1. Brigade nahm eine Reserve-Stellung ein, wobei das 3. und 4. Bataillon des Holsteiner-Infanterieregiments und zwei Geschütze der Batterie Gönner auf den Hügeln nördlich der Stadt und westlich der Kieler Straße Stellung bezogen, während die Jäger-Kompanie des 4. Bataillons des Oldenburger-Regiments und die 1. Kompanie des 2. Bataillons des Schleswiger-Jägerkorps in den Engpass südlich der Stadt geschickt wurden, wo man die Kompanien auf beiden Seiten der Segeberger-Straße postierte. Die 6. Husaren-Schwadron der 1. Brigade schickte man an den südöstlichen Rand der Stadt. Der Rest der 1. Brigade stand als Reserve hinter den beiden Holstein-Bataillonen nördlich der Stadt. Die 2. Brigade stand in Marschkolonne hinter den holsteinischen Bataillonen und hatte in Ruhwinkel nördlich von Bornhöved eine Batterie von sechs Geschützen aufgestellt. Von der 1. Brigade wurden ein Bataillon, eine Husarenschwadron und zwei Geschütze nach Norden in Richtung Preetz geschickt. Die 2. Brigade hatte außerdem drei Schwadronen des Dragoner-Regiments Fünen in Richtung Plön beordert. L’Allemands Brigade war mit dem 1. Bataillon des 3. Jütländischen Infanterieregiments an der Spitze durch den Ort Segebergheden marschiert. Dahinter folgten der Train und die sechs Geschütze der Batterie Gerstensberg. Die beiden holsteinischen Scharfschützenbataillone verteilten sich zu beiden Seiten der Straße als Plänklerschirm. Das Ende der Kolonne bestand aus den vier Hosteiner Schwadronen, gefolgt von den litauischen Ulanen, welche die Nachhut bildeten.

Als der Deutsche sich dem eingeschnittenen Gelände südlich von Bornhöved näherte, dachte er, dass die Gefahr eines Angriffs vorüber sei. Er ließ seine Brigade den Eingang zur Stadt und den angrenzenden Erdwall besetzen. Hier ließ er zwei Geschütze der Batterie Gerstenberg unter dem Kommando von Leutnant Schütz (ein 6-Pfund-Geschütz und eine 10-Pfund-Haubitze) in Stellung gehen. Östlich der Engstelle war das 1. Bataillon des Holsteiner-Scharfschützenkorps in Marschkolonne aufgestellt, während das 2. Bataillon westlich der Straße im Begriff war, ein Karree zu bilden. Beide Bataillone waren erschöpft und zahlenmäßig schwach, wobei das 2. Bataillon über 483 Mann und das 1. Bataillon nur über 253 Mann verfügte. Wie bereits erwähnt, hatte die 1. Brigade zwei Jägerkompanien entsandt, wobei die Schleswiger östlich der Straße und die Oldenburger westlich der Straße positioniert wurden. Beide Kompanien, jetzt getrennt von ihren Einheiten, wurden nun dem Holsteiner Scharfschützenkorps unterstellt. Mit dieser Deckung rückten die verbliebenen Teile der Brigade in Richtung Stadt vor. Eine Schwadron der Holsteiner Reiter und des jütländischen Infanteriebataillons war in einiger Entfernung voraus und erreichte Bornhöved, wo sie den südwestlichen Teil der Stadt und den Friedhof besetzten. Die schon erwähnte Husaren-Schwadron hatte die Brücke über den Mühlenteich am östlichen Ende der Stadt besetzt. Vier Geschütze der Batterie Gerstenberg sowie vier holsteinische Schwadronen und die 2 litauischen Ulanen-Schwadronen waren im Begriff, die schmale Zufahrtsstraße der Stadt zu passieren.


Skjöldebrand
Skjöldebrand verlangsamte den Marsch und sandte Späher aus, um so dänische Nachzügler aufgreifen zu können. Der Vormarsch verzögerte sich erneut, da die dänische Matrosenkompanie die Brücke über die Trave bei Groß Rönnau nördlich von Segeberg abgerissen hatte, so dass die Pferde nur einzeln über die hastig errichtete Notbrücke geführt werden konnten. Als der Vormarsch weiterging, standen Skjöldebrand nur noch 4 Schwadronen Mörner Husaren, 1 Schwadron Schonische Husaren, 2 Schwadronen Schonische Karabiners sowie 2 Schwadronen Schill-Husaren zur Verfügung. Der Rest war weit zurück. Drei Schonische Husaren-Schwadronen irrten durch die Heide und zwei Schwadronen Karabiniers befanden sich noch immer südlich der Trave. Es gab weder Artillerie noch Infanterie. Um 3 Uhr nachmittags wurde die Streitmacht von 700 bis 900 Reitern in Stellung gebracht. Die Truppe ritt in leichtem Trab auf der offenen, trockenen und sandigen Fläche vorwärts, die sich bis zum Stadtrand von Bornhöved erstreckte.
Vor der Stadt waren die Felder in kleine Flächen unterteilt, die von Wällen und Gräben mit Büschen umgeben waren. Auf der Sandfläche vor der Stadt waren die Wälle allerdings verfallen und die Büsche verschwunden, wodurch sich das Gelände hier relativ offen präsentierte. In der Stadt hingegen gab es hohe Deiche und tiefe Gräben, die mit Wasser gefüllt waren. Hinter diesen Erdwällen hatten sich die Dänen verschanzt und ihre Front mit Jägern und einigen Geschützen gesichert. In der breiten Öffnung, die durch den Schlagbaum verlief, standen 2 Geschütze und 1 Haubitze mit Infanterieunterstützung, die auf beiden Seiten der Straße verteilt waren. Anfangs dachte daher niemand auf dänischer Seite daran, dass die Schweden den Einfall haben könnten, einen Angriff zu wagen. Doch trotz der offensichtlichen Unterlegenheit wagte es Skjöldebrand mit seinen 700 bis 900 Reitern anzugreifen.

Angriff
Die schwedische Angriffslinie wurde so aufgeteilt, dass die rechte Flanke und das Zentrum aus 6 Schwadronen Mörner-Husaren bestand, die linke Flanke hingegen aus 1 Schwadron Schonischer-Husaren und 2 Schwadronen Schill-Husaren. In Reserve wurden 2 Schwadronen Karabiners gehalten. Insgesamt wurden also 11 Schwadronen eingesetzt. Einige Schwadronen Mecklenburger, die zu Wallmodens Korps gehörten, konnten zwar zur schwedischen Kavallerie aufschließen, wurden aber durch einen tiefen Bach mit sumpfigen Ufern daran gehindert, sich mit ihnen zu vereinen. Dadurch konnten die Mecklenburger das Geschehen stattdessen nur von einem Hügel aus beobachten. Skjöldebrand begab sich, begleitet von seinem Stab, dem Regimentskommandeur Baron Cederström, dem Adjutanten des Kronprinzen Baron Stjerncrona, Stedingks Adjutanten Major Stjernskans, Major von der Lancken und dem Kornett von Rosen von den Karabiners an die Spitze der Mörner-Husaren. Diese bildeten zusammen mit dem Vortrab eine kleine Gruppe vor der Angriffslinie.

Als die Schweden bis auf einen Kilometer herangekommen waren, begannen die Dänen mit dem Abfeuern ihrer Geschütze, aber ohne größere Schäden anzurichten, da sie nur über Vollkugeln verfügten. Vor lauter Panik waren die Kutscher zu Beginn der schwedischen Attacke in großer Eile nach Norden gefahren und hatten die Munitionswagen mit den Kartätschen mitgenommen. Eine deutlich größere Wirkung hatte das Feuer der Jäger von der anderen Seite der Linie. Ein schwedischer Oberst und sein Adjutant wurden durch den Beschuss verwundet und mehrere Husaren und eine Anzahl Pferde teils getötet, teils verwundet. Trotz der Verluste drangen die Schweden unaufhörlich weiter vor und begannen, die dänische Nachhut der litauischen Ulanen einzuholen. Die Ulanen konnten den schmalen Weg nicht umgehen und versuchten sich nun zu retten, indem sie die holsteinischen Reiter durchbrachen, die langsam hinter den vier Geschützen der Batterie Gerstensbergs her trabten und ihnen so den Weg versperrten, während die Deiche ein Ausweichen zu den Seiten unmöglich machten. Als dicht gedrängte Masse stürzten so Freund und Feind durch den Eingang der Stadt und weiter nördlich durch die engen Gassen.

Die schweren Kämpfe vor dem südlichen Zugang zu Bornhöved dauerten an. Zusammen mit seinen Husarenschwadronen ritt Skjöldebrand auf die feindlichen Geschütze zu und haute dort die Artilleristen nieder, die sich noch nicht hinter die Wälle geflüchtet hatten. Auf dem linken Flügel der Schweden stand das 2. Bataillon des Holsteiner Scharfschützenkorps, das im Begriff war, ein Karree zu bilden. Die Oldenburger Jäger lagen hinter einem niedrigen Wall und schossen auf die Schweden. Sie wurden jedoch überrannt und konnten nur einige wenige Schüsse abfeuern, bevor sie die Flucht ergriffen. Die feindlichen Reiter, die durch das Feuer der Jäger in Unordnung geraten waren, galoppierten weiter in den Ort hinein und vergrößerten so die Verwirrung, die dort bereits herrschte.
Auf der Ostseite des Ortseinganges stand das 1. Bataillon des Holsteiner Scharfschützenkorps in Marschkolonne aufgestellt und beschloss, den Angriff in dieser Formation anzunehmen. Die Einheit wurde zudem durch die Schleswiger Jägerkompanie und eine der Korpskompanien, die in Plänkerlinie hinter einem Deich lagen, gedeckt. Als sich eine der Schwadronen der Mörner-Husaren den Jägern näherte, gab diese den Pferden die Sporen und stürzten sich auf die dichte Kolonne der Scharfschützen, welche die Reiter mit gut gezieltem Feuer empfingen. Der Kommandant der schwedischen Husaren stürzte und die Schwadron löste sich auf. Fast das gleiche Schicksal ereilte eine der schwedischen Karabinier-Schwadronen, die mit hohen Verlusten zurückgeworfen wurde. Um weiteren Angriffen zu entgehen, ehe sie ihre Musketen geladen hatten, ließen sich die Scharfschützen hinter die Straßenränder zurückfallen und schlossen sich den Scharfschützen des 2. Bataillons und den dort stehenden Jäger an.

Am anderen Ende der Stadt stürzten sich schwedische Husaren auf das jütländische Bataillon, dem einer von l’Allemands Adjutanten soeben befohlen hatte, den Friedhof zu verlassen und nach Norden zu marschieren. Die Jüten leisteten, wie auch einige der holsteinischen Reiter, Widerstand, und überall auf den Straßen des Dorfes brachen kleine Kämpfe aus. Allmählich erreichte die dicht gedrängte Masse den nördlichen Stadtrand, wo die Dänen zu den Flanken auswichen und auf einem Hügel 4 Geschütze in Stellung brachten und so die Straße unter Feuer nehmen konnten. In diesem Augenblick strömte das Knäuel aus litauischen Ulanen, holsteinischen Reitern und schwedischen Husaren aus der Stadt und war im Begriff, den Prinzen von Hessen, l’Allemand und ihre Stäbe zu überwältigen. Doch die Dänen waren vorbereitet. Zwei Geschütze und die beiden Holsteiner Infanteriebataillone der 1. Brigade begegneten der bunt zusammengewürfelten Kolonne mit einem heftigen Abwehrfeuer. Die ersten Kugeln trafen zwar noch Freund und Feind, aber bald gelang es den Dänen, zur Seite auszuweichen. Die Schweden ergriffen die Flucht und jagten im wilden Galopp durch Bornhöved und um den Ort herum, wobei sie unablässig vom 1. Bataillon des Jütländischen Regiments, das sich noch in der Stadt befand, beschossen wurden.

Südlich der Stadt standen jetzt die Holsteiner Scharfschützen bereit, die nach der zunächst entstandenen Unordnung inzwischen wieder gesammelt werden konnten. Als sie die Husaren zurückfluten sahen, rannten sie in Richtung Straße, warfen sich ohne Befehl auf die Wälle und eröffneten das Feuer. Auf so kurze Distanz traf fast jeder Schuss, und so war schon bald der ganze Zugang zur Stadt mit toten und verwundeten Husaren und Pferden übersät. Damit war der Kampf beendet.
Die schwedischen Husaren verschwanden im Süden auf der Heide. Die Dänen hatten die Stellung gehalten, und ihre Verluste an Toten und Verwundeten waren bedeutend geringer als die der Schweden, welche 22 Tote und 55 Verwundete betrugen. Der Verlust an Pferden wurde auf 128 geschätzt. Die Verluste des dänischen Korps beliefen sich auf 11 Gefallene und 45 Verwundete sowie etwa 70 Gefangene. Aus einigen deutschen Quellen geht hervor, dass die schwedischen Verluste in Wirklichkeit weitaus größer waren. Paradoxerweise betrachten die schwedischen Quellen das Gefecht als schwedischen Sieg.

Weitere Verfolgung
Noch vor Tagesanbruch des 8. Dezember rückte Skjöldebrand mit seinem Trupp von etwa 1.100 Mann bei Nebel und Nieselregen, einer Fortsetzung der heftigen Regenschauer, die in der Nacht niedergegangen waren, weiter vor. Prinz Friedrich, der sich nach Kiel zurückgezogen hatte, schickte ihm eine Botschaft und bat darum, sich zu treffen und einen Waffenstillstand zu verhandeln. Skjöldebrand verwies den Prinzen jedoch an Karl Johan und gelangte unterdessen in der Dunkelheit an den Ort, an dem die Straße von Preetz auf die Straße von Kiel traf. In Preetz standen zu dieser Zeit 1.500 Dänen, in Kiel weitere 8 bis 9.000 Mann. Skjöldebrand verschanzte sich deshalb in der Ortschaft Postfeld, und in der Nacht kamen die schwedischen Patrouillen so nahe an Preetz heran, dass es zu einem Schusswechsel mit den dänischen Vorposten kam. In der Nacht zogen sich die Dänen weiter nach Kiel zurück, wo sie nun ihre ganze Streitmacht versammelt hatten. Skjöldebrand schickte 2 Schwadronen zur Erkundung auf der Straße in Richtung Kiel und setzte dann seinen Marsch mit seiner verbliebenen Streitmacht fort. Die Dänen hatten bei Dorfgarten eine starke Verteidigungslinie aller Waffengattungen aufgestellt und sich so geschützt über die Eider zurückgezogen, über die alle Brücken zerstört wurden. Am späten Abend des 9. Dezember marschierte Skjöldebrand mit seinen Reitern in Kiel ein. Er wurde von einer Delegation der Bürger empfangen, die darum bat, die Stadt zu verschonen, was er auch sofort bewilligte. Die Schweden begannen nun an Stelle der zerstörten Eiderbrücken eine neue Brücke zu bauen, die bereits um 11 Uhr des folgenden Tages fertiggestellt war und in Betrieb genommen werden konnte. Skjöldebrand hatte unterdessen den Befehl erhalten, vorläufig in Kiel zu bleiben, wo er am 10. Dezember durch Oberst Clairfelt mit einiger Artillerie und einer weiteren Division schwedischer Infanterie verstärkt wurde. Skjöldebrand ritt dann mit der Kavallerie in Richtung Eckernförde und erwog, sich nach Schleswig zu bewegen, wo die Dänen stehen sollten.



Korps Wallmoden
Die Avantgarde des Korps Wallmoden änderte nun die Richtung und ging auf Neumünster vor, wo am Abend vor dem Ort gelagert wurde. Am folgenden Tag marschierte die Avantgarde nach Nortorf und Bossee am Westensee. Dabei wendete sich das 1. Husaren-Regiment der RDL von Nortorf über Mühlendorf und Bossee nach Felde, während sich das 2. Husaren-Regiment der RDL über Mühlendorf, Klein Vollstedt und Höbel nach Ostenfeld begab. In der Nacht zum 9. Dezember sollte eine kleine Truppe der Avantgarde die Brücke bei Kluvensiek einnehmen, was trotz einer starken dänischen Brückenwache gelang. Auf dem Weg nach Rendsburg konnten einige Husaren der RDL einen Geschütztrain abfangen und 7 Kanonen erbeuten sowie 2 Offiziere und 157 Mannschaften gefangen nehmen. Und auch auf der Straße von Kiel nach Eckernförde fällt ein dänischer Wagenpark samt Kriegskasse in die Hände des Korps Wallmoden. Die Avantgarde ging über die Eider und marschierte über Sehestedt nach Bunge, stellte dort Vorposten in Richtung Rendsburg und Eckernförde auf und sichert mit einigen Einheiten Sehestedt und Osterrade. Die Avantgarde der Division Vegesack erreichte Groß-Vollstedt und Westensee. Der größte Teil des Korps Wallmoden rückte bis an die Eider, wo der Stab sein Hauptquartier in Kluvensick einrichtete. Sämtliche Haubitzen der Artillerie wurden zusammengezogen und mit der Hanseatischen Batterie nach Rendsburg beordert.
Pastor Oertling
Interessant in sind in diesem Zusammenhang auch die Schriften des damaligen Pastors Oertling. Von 1794 bis 1811 arbeitete Oertling als Pastor in Eichede. Er verfasste die erste Chronik des Dorfes, wofür ihm die Gemeindemitglieder einen Gedenkstein auf dem Friedhof setzten. 1811 wechselte er als Pastor nach Bornhöved, wo er bis 1837 wirkte. Er kartierte das Kirchspiel und erstellte eine Chronik und ein Pastorenbuch. Oertling porträtierte viele Einwohner des Umlandes, insbesondere die Angehörigen seiner Familie. Während der Befreiungskriege erlebte er am 7. Dezember 1813 das Rückzugsgefecht mit und hielt dieses Ereignis schriftlich fest.



„Am 5. Dezember 1813, einem Sonntage, war die Befürchtung, dass die gegen Napoleon vereinigten Mächte auch in Holstein eindringen würden, in hiesiger Gegend so groß, dass ich es für nötig fand, die Gemeinde durch eine Predigt auch auf den schlimmsten Fall vorzubereiten. Am 6. Dezember traf der retirierende Obergeneral der dänischen Armee hier in Bornhöved ein, nämlich der Schwager unseres Königs, Prinz Friedrich von Hessen, der mit seinem Gefolge 5 Zimmer im Pastorat in Quartier nahm. Am 7. Dezember, mittags um 12 Uhr, zog der Prinz wieder fort, und etwas eine halbe Stunde später näherte sich retirierende dänische und sie verfolgende schwedische Truppen unserem Orte. Auf dem Bornhöveder Felde stellten sich die Dänen in Schlachtordnung auf, und es entstand ein Treffen, nach dem die Dänen in großer Eile durch das Dorf retirierten und die verfolgenden Schweden hier im Dorfe noh 6 Dänen töteten. Eine Kanonenkugel flog in die Bodenfenster des Bäckers Dose, die ein dänischer Offizier abgeschossen haben soll. Abends bestellten die Schweden hier im Dorfe Quartier, und um Mitternacht zogen 2 schwedische Stabsoffiziere mit ihren Adjutanten und vielen Gemeinen bei mir ein. Bis zum 12. Dezember waren 5 Zimmer meines Hauses beständig mit schwedischen Einquartierungen besetzt, deren jede nur eine Nacht hier Quartier nahm. Am 12. Dezember konnte kein Gottesdienst abgehalten werden. Vom 18. bis 21. Dezember war wieder Einquartierung im Pastorat. Die in aller dieser Zeit seit dem 7. Dezember hier durchziehenden und sich einquartierenden schwedischen Truppen hielten gute Manneszucht. Es wurde mir nichts entwendet. Die Einwohner im Dorf aber hatten hauptsächlich wegen der schweren Einquartierung und des bald daraus entstehenden Mangels an Fourage und Lebensmitteln, sonderlich in den ersten 8 Tagen, vieles auszustehen. Fast alle Pferde im Dorfe und in hiesiger Gemeinde wurden weggenommen. Auch wurde vielerwärtz gestohlen und geplündert; sonderlich beunruhigten die lübeckschen und hamburgischen Freikorps die Gemeinde mit ihren Plünderungen. Sie führten zum Teil Wagen bei sich und bepackten sie mit Betten und Möbeln, die sie aus den Häusern plünderten. Aus Daldorf holte man eine Menge Betten für die Verwundete weg. Auch Gönnebek litt nicht wenig von den Plünderern, noch mehr aber Damstorf und die Güter und die Höfe hiesiger Gemeinde von Requisitionen. Bis zum 25. Dezember waren wir frei von Einquartierung, so dass am 1. Weihnachtstage ordentlicher Gottesdienst gehalten werden konnte. Als ich aber am 2. Weihnachtstage zur Kirche ging, erhielt ich die Nachricht, dass nach einer Viertelstunde 600 Mann zur Einquartierung kommen würden. Es konnte daher nur ein Gesang zu Anfang des Gottesdienstes gesungen, einige Kinder getauft und ein Altargebet verlesen werden, worauf der Gottesdienst ohne Predigt mit Gesang und Segen geschlossen wurde. Jeder eilte nach Hause. Von den 600 Mann kamen 3 Offiziere und 5 Mann ins Pastorat. Die schwedischen Truppen sind größtenteils sehr gutmütige und religiöse Leute und die Offiziere größtenteils gebildete, artige Männer.“ Noch während des ganzen Monats Januar 1814 zogen Truppen hin und her durch Bornhöved; jetzt waren es besonders Russen, die sich in Bornhöved einquartierten, denen Pastor Oertling ebenfalls das Zeugnis ausstellt, dass sie sich in seinem Hause gut betrugen: aber die 500 Mann, die am 4. Januar 1814 im Dorf einquartiert wurden, plagten die Leute schrecklich, so dass sich viele vor Angst nicht zu lassen wussten, während andere, die später einquartiert wurden, sich nichts zu Schulden kommen ließen. Am 3. Februar kamen zum ersten Male wieder dänische Truppen zur Sicherheit und Bedeckung. Am 19. Februar wurde auf Befehl ein Dankfest für den wieder hergestellten Frieden abgehalten. Nach dem 9. März nahmen hier fast unaufhörlich dänische Stabsoffiziere mit ihrem Gefolge und ihren Mannschaften in Bornhöved und in den umliegenden Ortschaften auf Tage oder auf mehrere Wochen Quartier, und auch im Pastorat wurden Offiziere einquartiert. Am 8. Juli kam wieder eine große Menge russischer Truppen aus Eutin und Lütjenburg an. Pastor Oertling bekam einen Obristen mit Frau und Tochter, sowie weiblichen und männlichen Bedienten ins Quartier. Am 27. und 28. Dezember kamen erst die letzten russischen Truppen bei ihrem Abmarsch aus dem Lande nach Bornhöved, wo sie übernachteten. Am 29. Dezember 1814 kam hier die erste dänische Einquartierung. Die dänischen Truppen zogen nämlich durchs Land den Russen nach bis zur Grenze, um die von denselben desertierten und zurückgebliebenen Leuten aufzufangen und auszuliefern.


Hallo Frank,
sehr schöner und interessanter Artikel!
Vielen Dank!
Gruß
Thomas
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Klasse und extrem informativer Artikel – gerade weil kleinere Gefechte und/oder „Nebenschauplätze“ ja meist eher stiefmütterlich behandelt werden, wenn überhaupt.
Danke!
Gruß,
Olaf
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Vielen Dank! Ja, dass ist exakt der Grund für diese Berichte. Gruß Frank
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