Bei der „Bonnie Blue Flag“ handelte es sich um eine der frühen inoffiziellen Fahne der Konföderierten Union und auch ein bekanntes Marschlied trug diesen Namen. Der Text des Liedes wurde am 9. Januar 1861 von Harry McCarthy gedichtet, nachdem der Bundesstaat Mississippi an diesem Tag aus der Union ausgetreten war. An diesem Datum hisste Mississippi eine blaue Flagge mit dem einzelnen weißen Stern, als Zeichen der Trennung von der Union.
In meinem zweiten Bericht, welcher den Aufbau einer 1/72 Konföderierten Armee zu Thema hat, möchte ich meine nächsten bemalten Truppen vorstellen. Es handelt sich um zwei weitere Infanterie-Einheiten, eine Militär-Kapelle und einige Tote und Verwundete. Mit diesen Einheiten ist schon einmal die erste Phase, also die Bemalung einer kompletten Division bzw. Brigade (je nach Level, der gespielt wird) abgeschlossen.

Infanterie
Die erste Einheit Infanterie besteht komplett das der Strelets-Box „Confederate Infantry Standing“. Erst hatte ich wenig bedenken, was die Qualität der Modellierung angeht, aber die Figuren sind besser als gedacht und ließen sich gut bemalen.


Die zweite Infanterie-Einheit habe ich aus dem Inhalt der Strelets-Box „Confederate Infantry in Defence“ gebildet. Dieses Set beinhaltet eine Feuerline mit einer sehr großen Anzahl an verschiedenen Posen (allein 14 Posen bei den Mannschaften).


Die Strelets Boxen bestehen immer aus rund 50 Figuren, davon rund 40 die Mannschaften darstellen sowie einem Kommando-Set, also einem Offizier, Fahnenträger und Musiker. Hinzu kommen noch Sonderfiguren, wie Persönlichkeiten oder Tote und Verwundete. Mit je einer Box lassen sich also komplette Einheiten (meine Infanterie-Einheiten bestehen aus je 40 Figuren), Marker für Verwundete und Basen mit einem Generalstab darstellen.

Tote und Verwundete
In fast allen Spielsystemen werden Marker mit Toten und Verwundeten für die Kennzeichnung von Verlusten und den Zustand der Moral verwendet. Ich habe mir vorgenommen pro Einheit mindestens einen solchen Marker anzufertigen bzw. zu bemalen.

Militärkapelle
Meine Militärkapelle stammt aus der alten ACW-Serie von Ulf Debbeler, die ich auch schon in meinem ersten Bericht genannt habe. Großartige Figuren und jammerschade, dass diese nicht mehr erhältlich sind.

Im Mai 1861 genehmigte das Kriegsministerium der Vereinigten Staaten offiziell, dass jedes Infanterie- und Artillerieregiment eine Blaskapelle, die sogenannte „Brass Band“, mit 24 Mitgliedern aufstellen konnte, während ein Kavallerieregiment eines von 16 Mitgliedern verzeichnen durfte. Die Kapelle wurde von einem „Principal Musican“ geleitet. Auch die konföderierte Armee folgte diesem Reglement. Darauf folgte eine Verordnung der Unionsarmee vom Juli 1861, die vorschrieb, dass jede Kompanie mit zwei Spielleuten und jedes Regiment mit einer 24-köpfigen Kapelle ausgestattet werden sollte. Das waren dann im Dezember 1861 immerhin rund 28.000 Musiker / Spielleute und 618 Kapelle in die Unionsarmee. Im Juli 1862 folgte dann die Reduzierung der Kapellen auf 16 Mitglieder und nur noch eine Kapelle pro Brigade. Natürlich folgten nicht alle Regimenter dieser unpopulären Maßnahme und tarnten in den Listen ihre Musiker als Kombattanten.

Während die Musiker der Kapellen für die Moral der Truppe verantwortlich waren, war es die Aufgabe der Kompanie-Spielleute Befehle der Offiziere an die Truppe weiterzugeben. Im Wesentlichen wurden als Spielleute Trommler und Hornisten, gelegentlich auch Pfeifer eingesetzt. Zusammen bildeten die Spielleute eines Regiments das „Drum Corps“, welche auch zusammen mit der „Brass Band“ eingesetzt werden konnte. Geführt wurde das „Drum Korps“ von einem Tambourmajor. Spielten Drum Corps und Brass Band zusammen, so wurden sie vom Drum Major geleitet. Hornisten mussten 49 separate Signale nur für die Infanterie lernen, wobei für die Kavallerie noch deutlich mehr erforderlich waren. Ähnlich wie Hornisten mussten Trommler 39 verschiedene Takte lernen. Davon 14 für den allgemeinen Gebrauch und 24 für den Marsch. In Ausnahmefällen wurden auch von den Kapellen während der Schlacht manchmal ganze Lieder gespielt. So zogen sich die Überlebenden des katastrophalen Pickett’s Charge in der Schlacht von Gettysburg unter der Melodie „Nearer My God to Thee“ zurück.

Natürlich liegt der Nachschub schon parat und es wir weitere Figuren und Geschichten zu diesem Thema geben.
Was Du alles aus eher suboptimalen Sets rausholst, ist schon großartig.👍
Bin aktuell ja auch wieder auf dem ACW Tripp. Klasse Thema.
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Klasse Bemalung…
Falls Du noch tote und verwundete Figuren benötigst –
SPEIRA hat viel Auswahl für den Amerikanischen Bürgerkrieg.
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Vielen Dank Jungs. Freut mich sehr, dass euch die Sachen gefallen.
@Koppi: Ja, ich habe deine ACW Epic Battle – Geschichten schon gesehen und natürlich habe ich auch von Sven gehört, dass ihr das Ganze in 28 mm plant. Bin sehr gespannt! Dann können wir irgendwann ein schönen ACW Wochenende machen 🙂
@Thomas: Danke für den Hinweis! Noch bin ich durch die Strelets Sachen gut versorgt, aber ich habe mir den Hersteller für später notiert.
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