Napoleonische Kriege in Norddeutschland – Mecklenburger Militär

Mecklenburg wurde aufgrund von Erbstreitigkeiten durch den sogenannten Hamburger Vergleich vom 8. März 1701 in die zwei Herzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz geteilt. Mecklenburg-Schwerin mit seinen Residenzstädten Schwerin und Ludwigslust und vor allem den Ostsee-Hafenstädten Wismar und Rostock dienten den Alliierten im Kampf gegen die Franzosen in den Jahren 1813-14 als Rückzugsraum und Versorgungsbasis. Weniger bedeutend war das deutlich kleiner Herzogtum Mecklenburg-Strelitz mit seiner Residenzstadt Neustrelitz. Von 1785–1837 war Friedrich Franz I. Herzog, ab 1815 dann Großherzog von Mecklenburg-Schwerin. In Mecklenburg-Strelitz regierte Herzog Karl II. von 1794–1816. Politisch war Mecklenburg-Schwerin eng mit Russland, Mecklenburg-Strelitz durch die Heirat der Prinzessin Luise mit dem preußischen Thronfolger und späterem König Friedrich Wilhelm III. mit Preußen verbunden.

Das Schweriner Schloss um 1880

Schwerin und Ludwigslust

Das Schweriner Schloss war bis 1762 die Hauptresidenz der Mecklenburger Herzöge. Ausgangspunkt der Stadtentwicklung von Schwerin war das Schweriner Schloss und der Schlossgarten, welche sich auf einer Insel zwischen Schweriner See und Burgsee mit der Schlosskirche von 1560 befinden. Im Jahr 1747 folgte Christian Ludwig seinem Bruder Karl Leopold als regierender Herzog im Herzogtum Mecklenburg-Schwerin. Einige Jahre später (1754) erhielt der Ort Klenow auf Weisung des Herzogs Christian Ludwig den Namen Ludwigslust, da sich hier die beliebte Jagdresidenz des Herzogs befand. Kurz darauf verstarb dieser, und sein Nachfolger, Herzog Friedrich, begann, Residenz und Hofhaltung aus Schwerin hierher zu verlegen. Die endgültige Verlegung des Hofes begann 1763 und war 1765 abgeschlossen, die Regierungsbehörden waren jedoch in Schwerin verblieben. Danach setzte große Bautätigkeit in Ludwigslust ein und es entstanden die Hauptresidenz von Mecklenburg-Schwerin, das Schloss Ludwigslust, sowie nordwestlich einer der größten Landschaftsparks Norddeutschlands. Ludwigslust blieb dann Hauptresidenz, bis diese 1837 wieder nach Schwerin wechselte.

Ludwigslust zu Napoloenischen Zeiten

Vorgeschichte

Nach Napoleons Sieg über Preußen, gerieten beide mecklenburgische Landesteile trotz Neutralitätspolitik 1806 unter französischen Einfluss und wurden durch das französische 8. Armeekorps besetzt. Der regierende Herzog von Mecklenburg-Schwerin wurde abgesetzt und musste zeitweise auf dänisches Gebiet fliehen, der Strelitzer Herzog konnte zwar im Lande bleiben, verlor aber seinen politischen Einfluss. Im Jahre 1807 kehrte der Herzog von Mecklenburg-Schwerin zurück, beide mecklenburgischen Herzogtümer traten 1808 dem Rheinbund bei und waren so gezwungen Militär für die „Große Armee“ zu stellen. Das mecklenburgische Truppenkontingent umfasste etwa 2.300 Mann. Davon kamen aus Mecklenburg-Schwerin 1.900 und aus Mecklenburg-Strelitz 400 Mann. Nach der Niederlage der französischen Armee im Russland-Feldzug von 1812 kehrten nur 68 Männer der Mecklenburg-Schweriner Soldaten zurück. Als Russland und Preußen Frankreich den Krieg erklärten und langsam mit ihren Armeen auf Mecklenburg vorrückten, zogen sich die französischen Truppen aus diesem Gebiet in Richtung Westen zurück. Im März 1813 waren die beiden Herzogtümer Mecklenburg-Strelitz und Mecklenburg-Schwerin die ersten, die in das Lager der Verbündeten Preußen und Russland übergingen und aus dem Rheinbund austraten.

Herzog Friedrich Franz I.

Militär

Nach der Besetzung Mecklenburgs durch die französischen Truppen im Jahr 1806 und der Flucht der Herzöge nach Altona wurde das Land einem französischen Gouverneur unterstellt und das gesamte mecklenburgische Militär aufgelöst. Die mecklenburgischen Truppen wurden entlassen und zur Abgabe ihrer Waffen gezwungen, nur die Offiziere und Unteroffiziere konnten ihre Blankwaffen behalten. Nach dem Beitritt in den Rheinbund im Jahre 1808, musste die Herzogtümer nun ein Truppenkontingent von rund 2.300 Mann aufstellen (Mecklenburg-Schwerin 1.900 / Mecklenburg-Strelitz 400 Mann), welches 1812 im Feldzug gegen Russland als Teil der Großen Armee Napoleons kämpfte. Die Strelitzer stellten ein Bataillon, welches in das 127. französische Linien-Infanterieregiment eingegliedert wurde. Mit diesem nahmen sie an der Schlacht bei Walutina Gora teil, wo das Regiment von Napoleon mit einem Adler ausgezeichnet wurde. Sie waren auch an den Kämpfen um Moskau beteiligt, dann verlieren sich ihre Spuren. Nach dem Austritt von Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz aus dem Rheinbund wird die Kontinentalsperre aufgehoben und es wird beschlossen neue Truppen aufzustellen.

Bis zu diesem Zeitpunkt war das Garde Grenadier Bataillon die einzige militärische Einheit des Mecklenburger Landes. Das Grenadier-Garde-Bataillon wurde 1810 in Ludwigslust aus dem Mannschaftsbestand der ehemaligen Reuter-Garde, aus der Leib-Grenadier und der Voltigeur-Kompagnie und aus einer Abgabe des aus Pommern zurückgekehrten Rheinbunds-Kontingents aufgestellt. Das Bataillon gliederte sich bis 1813 in drei Kompanien. Der ersten Kompagnie stand in Ludwigslust, die zweiten und dritten Kompagnie diente in der Schweriner Garnison.

Uniformen des Garde Grenadier Bataillons

Am 25. März 1813 ruft Herzog Friedrich Franz von Mecklenburg-Schwerin zur Bildung eines Infanterie-Korps, eines Jäger-Korps zu Fuß und eines Jäger-Korps zu Pferd auf. Jedes dieser drei Einheiten soll eine Stärke von 500 Mann haben. Die freiwilligen Jäger sollen sich, wie bei dieser Truppe üblich, selbst ausrüsten. Die Jäger-Einheiten haben die Stadt Güstrow als Sammelpunkt. Die Jäger zu Fuß werden unter dem Kommando des Grafen von Osten-Sacken, die Jäger zu Pferd unter dem Kommando des Rittmeisters von Müller aufgestellt. Die Bildung des Infanterie-Korps (2 Regimenter Linieninfanterie) soll in Rostock und Schwerin erfolgen, wobei die Leibgarde des Herzogs den Stamm der Truppe bildet. Kommandeur der Infanterie ist der General-Major von Fallois.

Uniformdarstellung der beiden Jäger-Regimenter 1813

Am 9. April 1813 ergeht von Herzog Friedrich Franz I. der Befehl einer Volksbewaffung in Form einer Landwehr und eines Landsturmes. In den nachfolgenden Monaten stehen so mehr als 10.000 Mann in Mecklenburg-Schwerin unter Waffen. Die Landwehr beinhaltet Männer von 18 bis 35 Jahren, der Landsturm alle Männer bis zu einem Alter von 60 Jahren. Die Landwehr bildet im August 1813 eine Brigade von 4.000 Mann, welche aus den 6 Bataillonen Parchim, Schwerin, Wismar, Waren, Rostock und Güstrow gebildet wird. Auch in Mecklenburg-Strelitz wird ein Landsturm in Bataillons-Stärke gebildet. Zum Einsatz kommt der Landsturm jedoch nicht und auch die Landwehr in Mecklenburg-Schwerin wird nur als Vorposten, aber nicht als kämpfende Einheiten eingesetzt.

Mecklenburger Landwehr 1813

In Mecklenburg-Strelitz wird nur ein Husaren-Regiment ins Leben gerufen. Das Mecklenburg-Strelitzische Husaren-Regiment, die C-Husaren, eine aus Freiwilligen aufgestellte Einheit unter dem Kommando von Ernst Friedrich Wilhelm von Warburg. Das Regiment wird zusammen mit der Preußischen Armee eingesetzt und kämpft u.a. in der Schlacht von Wartenburg, nimmt also nicht an den Kämpfen in Norddeutschland teil.

Mecklenburg-Strelitzische Husaren 1813

Da das Mecklenburg-Strelitzische Husaren-Regiment und die Landwehr / Landsturm nicht in Norddeutschland im Kampfeinsatz waren, werden diese Truppenteile im weiteren Verlauf dieses Berichtes nicht weiter erläutert.

Voltiguer der Infanterie 1812 (noch mit dem alten Tschakoblech)

Organisation

Grenadier-Garde-Bataillon

  • Chef und Kommandeur – Major von Both
  • Adjutant – Premierlt. von Klein
  • Auditeur – Ober-Auditeur Hahn
  • Chirurg – Bataillons-Chirurg Hühn
  • 1. Kompanie – Kapitain von Pressentin
  • 2. Kompanie – Kapitain von Pogwisch
  • 3. Kompanie – Kapitain von Tarnow
  • 4. (Voltigeur) Kompanie – Kapitain von Bilguer
Major von Both

Infanterie-Regiment

  • Chef und Kommandeur – Generalmajor von Fallois
  • Quartiermeister – Kapitain von Sprewitz
  • Chirurg – Dr. Klooss
  • Auditeur – Noelly
  • Prediger – Pastor Bölcke

– 1. Bataillon

  • Kommandeur – Major von Engel
  • 1. Kompanie – Kapitain von Lützow
  • 2. Kompanie – Kapitain von Wickede
  • 3. Kompanie – Kapitain von Storch
  • 4. Kompanie – Kapitain von Holstein

– 2. Bataillon

  • Kommandeur – Major von Kamptz
  • 1. Kompanie – Kapitain von Vietinghoff
  • 2. Kompanie – Kapitain von Sittmann
  • 3. Kompanie – Kapitain von Bastian
  • 4. Kompanie – Kapitain von Restorff

Jäger-Korps zu Fuß

  • Chef und Kommandeur – Oberst Graf von der Osten-Sacken
  • Adjutant – Stabkapitain Karl-Heinrich von Stein
  • Regimentsarzt – Dr. Franz Georg Friedrich Crull
  • Auditeur – Sekondelt. Friedrich Franz von Bülow
  • Quartiermeister – Friedrich Engel
  • Feldprediger – Riemann
  • Stabshornisten
  • 1. Kompanie – Major von Müller
  • 2. Kompanie – Kapitain von Brandt
  • 3. Kompanie – Kaptain von Plessen
  • 4. Kompanie – Kaptain von Suckow

Jäger-Korps zu Pferd

  • Chef und Kommandeur – Oberst von Müller
  • Adjutant – Rittmeister von Forstner, Stabsrittmeister von Behr
  • Regimentsarzt – Dr. Wolfram
  • Auditeur – ?
  • Quartiermeister – Oberjäger Prange
  • Feldprediger – Riemmann (s. Jäger zu Fuß)
  • Stabshornisten
  • 1. Eskadron – Rittmeister Both
  • 2. Eskadron – Major Herzog Gustav zu Mecklenburg
  • 3. Eskadron – Rittmeister Barner
  • 4. Eskadron – Major von Moltke

Artillerie-Kompanie

  • Kommandeur – Kapitain von Martius
Diese Ausstellung in Schwerin von 1913 zeigt Uniformen und Fahnen der Mecklenburger von 1813.

Uniform und Ausrüstung

Grenadier-Garde-Bataillon

Die Uniform des Mecklenburger Militärs bestand grundsätzlich aus einem schlichten blauen, frackartigen Uniformrock mit zwei Reihen weißmetallener Knöpfe und runden Ärmelaufschlägen. Das Grenadier-Garde-Bataillon besaß einen Rock mit rotem Kragen, Ärmelaufschlägen und Rockschößen sowie einer roten Paspel am unteren Rand und rund um die Rabatten. Am Kragen befanden sich 2 silberne Litzen, welche bei den Offizieren deutlich aufwendiger gestickt waren. Die senkrechten, blauen Patten mit roter Einfassung an den Ärmelaufschlägen hatten 3 Knöpfe. Die 1. Kompanie trug hohe Bärenfellmützen (ohne Mützenblech) mit weißem Behang und rotem Federbusch, die 2. und 3. Kompanie Tschakos mit rotem Federbusch und weißen Fangschnüren, die 4. Kompanie (Voltigeure) Tschakos mit grünem Federbusch, und grünen Fangschnüren. Am Tschako war ein Messingschild in Rautenform und eine Kokarde in Landesfarben (rot, blau und goldgelb) befestigt. Die 1. Kompanie verwendete rote, die 4. Kompanie grüne Epauletten auf den Schultern der Uniform. Im Feld wurden wohl weder die silbernen Litzen noch die Bärenfellmützen (stattdessen Tschako) getragen. Statt den Federbüschen verwendet man im Feld außerdem einen Pompon mit Stutz auf dem Tschako. Zum Uniformrock wurden im Sommer weiße und im Winter graue Hosen mit roten Seitenstreifen getragen. Dazu im Sommer weiße und im Winter schwarze Gamaschen und schwarze Lederschuhe. Das Lederzeug, also das Säbel- und Patronentaschen-Bandelier, war weiß. Auf dem Rücken wurde ein Kalbfelltornister mit weißem Lederzeug und aufgeschnallten grauen Mantel getragen. An den Bandeliers waren eine schwarze Patronentasche mit einem Wappenstern aus Messing und ein Seitengewehr befestigt.

Offiziere trugen am Tschako einen goldenen Behang und eine goldene Einfassung am oberen Tschakorand sowie am vorderen Schirm und ein Messing-Tschakoblech in Form eines Sterns, der stilisiert die aufgehende Sonne darstellte, mit dem herzoglichen Wappen aus Zinn in der Mitte. Dazu war am Tschako eine Kokarde in Landesfarben angebracht und ein goldener Stutz befestigt. Die Offiziere trugen goldene Epauletten als Rangabzeichen (mit Fransen bei Stabsoffizieren), einen Säbel mit goldenem Portepee in schwarzer Scheide am weißen Bandelier sowie eine seidene goldgelbe Schärpe mit blauroten Fäden durchzogen (die Landesfarben) um die Hüfte. Zu den weißen bzw. grauen Hosen wurden kurze schwarze Schuhe verwendet.

Uniformen des Grenadier-Garde-Bataillons 1812

Infanterie

Die Infanterie war mit nahezu der identischen Uniform, wie der des Grenadier-Garde-Bataillons ausgestattet. Die Ärmelaufschläge hatten allerdings keinen Patten, sondern nur 2 Knöpfe auf den runden Aufschlägen und der Kragen keinen Litzen. Die Grenadiere waren zwar mit roten Epauletten ausgerüstet, diese wurde aber nur zur Parade getragen. Im Feld wurde, wie bei allen Waffengattungen, ein schwarzer Wachstuchüberzug über dem Tschako getragen. Die Sappeure trugen nach französischem Vorbild immer noch die Bärenfellmütze, Axt, gelbe Schurzfelle, Stulpenhandschuhe und Vollbärte als Erkennungszeichen. Die Offiziere trugen am Tschako eine silberne Nationale, Silberstickerei am Kragen und an den Ärmelaufschlägen sowie silberne Epauletten. Der Tschako der Offiziere besaß eine silberne Einfassung am oberen Tschakorand und am vorderen Schirm sowie das sternförmige Messing-Tschakoblech und die Kokarde in Landesfarben. Die Grenadier-Offiziere trugen einen roten, die Voltigeure einen grünen Federbusch. Neben den silbernen Epauletten war die goldgelbe Schärpe mit blauroten Fäden durchzogen das Rangabzeichen der Offiziere. Zur Offiziers-Uniform wurden weiße Handschuhe und weiße bzw. graue Hosen sowie schwarze Schuhe getragen.

Das Lederzeug der Soldaten war weiß und auf dem Rücken wurde der braune Kalbfelltornister mit gerolltem, aufgeschnalltem grauem Mantel und auf der Klappe das Kochgeschirr getragen. Bewaffnet war die Infanterie mit englischen Musketen und Bajonetten.

Musketier der Infanterie 1812

Jäger zu Fuß

Schwarzer Tschako mit Sturmbändern aus Messingschuppen, mit grünen wollenen Schnüren, welche bei den Feldwebeln und Oberjägern mit Gold durchwirkt und bei den Offizieren ganz aus Gold waren. Auf dem Tschako ein Pompon in Kompaniefarbe und ein eingesteckter grüner Federbusch. Das Tschakoblech war der Messingstern mit dem herzoglichen Wappen sowie darüber die Kokarde in Landesfarbe. Im Feld wurde ein schwarzer Wachstuchüberzug getragen. Außer Dienst trug man eine Feldmütze aus grünem Tuch mit einem roten, horizontalen Band. Die Uniform war hellgrün mit zwei Reihen Messingknöpfen, mit hellroten Kragen, Ärmelaufschlägen und rot eingefassten Rockschößen und einem Messingknopf in der Mitte. Kragen und Ärmelaufschläge waren mit zwei Gold-Tressen besetzt, an den Ärmelaufschlägen mit Messingknöpfen an den oberen Enden. Die roten Achselklappen wurden mit Messingknöpfen mit Kompanienummer geschlossen. Die Offiziere hatten auf beiden Seiten Gold-Tressen, bei höheren Dienstgraden waren die Achselklappe oben mit einer Gold-Tresse geschlossen. Dazu trug man eine graue Hose, schwarze Gamaschen und schwarze Schuhe. Der graue Mantel hatte einen grünen Kragen. Das Lederzeug, also Bandeliers, Leibkoppel und Patronentasche waren schwarz. Bei den Offizieren war das schwarze Lederzeug zusätzlich lackiert. Am Patronentaschenbandelier wurde eine Räumnadel mit Kette sowie eine Pulverflasche aus Messing getragen. Bei den Offizieren war die Patronentasche kleiner und das Bandelier kürzer. Bewaffnet waren die Jäger mit eigenen, gezogenen Büchsen und einem Hirschfänger. Später wurden auch englische Büchsen ausgegeben. Da die Büchsen von unterschiedlichem Kaliber waren, hatte jeder Jäger seine eigene Kugelform und Krätzer sowie alle notwendigen Werkzeuge. Die Offiziere trugen einen Säbel in schwarzer Scheide. Auf dem Rücken wurde ein Kalbfell-Tronister mit schwarzen Riemen getragen, auf den ein grauer Mantel mit grünem Kragen geschnallt war. Die Offiziere verwendeten keine Tornister, sondern Reitpferde mit Mantelrolle.

Die Jäger zu Fuß erhielten vier kleine bestickte Fahnen (vermutlich eine für jede Kompanie).

Jäger zu Pferd

Die Uniform der Jäger zu Pferd bestand aus einem schwarzen Tschako, mit Messing-Schuppenkette, grünem Behang, Tschakoblech in Form eines Sterns und einem eingestecktem schwarzen Rosshaarbusch. Der Uniform-Rock der reitenden Jäger, war mit dem der Jäger zu Fuß identisch. Dazu wurde eine graue Reithose mit rotem Seitenstreifen und mit schwarzem Lederbesatz getragen. Die Bewaffnung der Jäger zu Pferd bestand aus einem Säbel in metallener Scheide am schwarzen Lederkoppel, einem Karabiner und Pistolen. Die Pferde trugen eine schwarze Schafsfell-Schabrake mit roter Einfassung und grauer Mantelrolle.

Die Jäger zu Pferd erhielten eine Standarte und vier kleine Fahnen (vermutlich eine für jede Kompanie).

Artillerie

Die Artilleristen trugen ebenfalls einen schlichten blauen Uniformrock mit zwei Reihen weißmetallener Knöpfe, mit schwarzem Kragen, Ärmelaufschlägen und Schoßumschlägen. Die Achselklappen waren rot. Dazu eine graue Hose sowie schwarze Gamaschen und schwarze Schuhe. Der schwarze Taschko besaß einen Messing-Kinnriemen, einen roten Taschakobehang und ein Messing-Tschakoblech in Form einer Raute, darauf zwei sich kreuzende Kanonenrohre. Auf dem Tschako ein roter Pompom. Im Feld wurde der Behang nicht getragen und der Taschako mit einem Wachstuchüberzug geschützt. Das Lederzeug, also das Säbelbandelier und die Tornisterriemen waren weiß. Am Bandelier wurde ein Seitengewehr (Faschinenmesser mit leicht gekrümmter Klinge) getragen, auf dem Rücken eine braunen Kalbfelltornister mit grauer Mantelrolle auf dem Tornister.

Artillerist um 1812

Offiziere trugen am Taschako einen goldenen Behang und eine silberne Einfassung am oberen Tschakorand und am vorderen Schirm sowie das sternförmigen Messing-Tschakoblech und einen schwarzen Federbusch. Die Offiziere verwendeten silberne Epauletten als Rangabzeichen, einen Säbel mit goldenem Portepee in schwarzer Scheide am silbernen Bandelier sowie eine seidene goldgelbe Schärpe mit blauroten Fäden durchzogen um die Hüfte. Zu den grauen Hosen wurden kurze schwarze Husarenstiefel mit silberner Tresse und Pommel verwendet.

In der Mitte ein Offizier der Artillerie

Landsturm / Landwehr

Eine Uniform der Mannschaften des Landsturms war nicht festgelegt, lediglich sollte am linken Arm ein Kreuz aus „Zeug“ aufgenäht sein (gelbes Tuch bei den Schwerinern, bei den Strelitzern rot) von 3 Zoll Länge und 2 Zoll Breite, bei Unteroffizieren je einen halben Zoll länger und breiter, bei den Offizieren aus goldener Tresse. Bewaffnet war der Landsturm zum größten Teil mit eigenen Waffen, zu denen nicht nur Büchsen und Musketen, sondern vor allem Piken, Sensen, Forken, Äxte und Keulen gehörten.

Die Landwehr war in die übliche blaue Uniform mit zwei Reihen weißmetallener Knöpfe eingekleidet. Die Abzeichenfarbe des Kragens, der Ärmelaufschlagen sowie der Schulterklappen war weiß. Der schwarze Tschako besaß ein Landwehrkreuz und Sturmriemen aus Messing, bei Offizieren beides aus Weißmetall. Bewaffnet war die Landwehr mit englischen Musketen, teilweise aber auch nur mit Piken.  

Offizier der Landwehr

Ereignisse

Frühjahrsfeldzug 1813

27. 03. 1813: Das Mecklenburgische Grenadier-Garde-Bataillon ist jetzt halbwegs ausgerüstet und soll zur Unterstützung der Truppen des russischen Obersts von Tettenborn nach Hamburg gehen. Die 1., 2. und 3. Kompanie des Bataillons marschieren von ihrem Sammelpunkt in Ludwigslust nach Boizenburg, wo die Einheit mit Munition ausgestattet wird. In Lauenburg stößt die neugebildete 4. Kompanie aus Grabow kommend zum Bataillon.

28. 03. 1813: Das Grenadier-Garde-Bataillon erreicht Hamburg.

22. 04. 1813: Das Bataillon erhält Verstärkung und besteht nun aus 14 Offizieren, 48 Unteroffizieren, 23 Hoboisten, 13 Spielleuten und 400 Grenadieren, eine Gesamtstärke von 478 Mann.

23. 04. 1813: Das neu gebildete Jäger-Regiment zu Fuß marschiert nach Lübz. Jede Kompanie wurde von einem Hauptmann (Kapitain), jeder der vier Züge von einem Leutnant geführt. Die Kompanie bestand aus einem Feldwebel, zehn Oberjägern und 100 Jägern. Der Kompaniestab bestand aus einem reitenden Oberjäger, einem Quartiermeister, zwei Fourierschützen, einem Kompaniechirurg, einem Stabskapitain, drei bis vier Hornisten sowie einem Büchsenmacher. Zum Tross gehörten Marketender, Wäscherinnen und angestellte Packknechte.

Die Jäger zu Pferd begeben sich von Goldberg nach Parchim.

28. 04. 1813: Von Schwerin aus geht es für die beiden Jäger-Regimenter nach Ludwigslust und von hier aus sollen die Jäger zu Fuß nach Grabow und die Jäger zu Pferd nach Parchim marschieren.

29. 04. 1813: Die Franzosen unter dem Kommando von General Vandamme rücken auf Hamburg vor und besetzen Harburg.

01. 05. 1813: Das nun erste fertige Infanterie-Regiment rückt mit seinen 2. Bataillonen aus Rostock nach Schwerin ab. Der Einheit ist außerdem eine Artillerie-Kompanie mit zunächst zwei, später vier Geschützen zugeteilt.

03.05.1913: Ein erstes Kontigent der Jäger zu Fuß trifft in Grabow ein. Es fehlt der Truppe aber noch an Ausrüstung und Mannschaften.

04.05.1813: Die Franzosen beginnen in Harburg damit, Flösse zu zimmern und Boote aus allen Regionen heranzuführen. Sie planen die Süderelbe zu überqueren und durch ein großes Landeunternehmen die Elbinsel Wilhelmsburg einzunehmen. Der 1. Kompanie der Mecklenburger Garde unter dem Befehl von Oberst von Both gelingt es in einer Nacht- und Nebelaktion, in 6 Booten über die Elbe zu setzten. Durch einen Bajonettangriff können sie die Franzosen zurückwerfen und 21 ihrer Boote erbeuten.

Die Jäger zu Fuß marschieren von Grabow nach Ludwigslust. Nach einem kurzen Aufenthalt geht es für die Einheit weiter in Richtung Dömitz.

05.05.1813: Die Jäger zu Fuß erreichen Dömitz, wo sie von General Wallmoden inspiziert werden. Ein Kommando von 1 Offizier, 2 Oberjäger und 30 Jägern wird zur Verstärkung der Vorposten über die Elbe nach Dannenberg geschickt.

08.05.1813: Das Mecklenburger Infanterie Regiment marschiert nach Wittenburg, nachdem es in Schwerin seine Fahne und Munition erhalten hat.

09.05.1813: Gefecht auf der Wilhelmsburg – In der Nacht vom 08. auf den 09, Mai, gerade nach Mitternacht, setzten 1.200 Franzosen in 60 Booten bei Ebbe von der Harburger Schleuse kommende über die Elbe und landen auf der Hamburger Schweineweide, welche damals nur mit einem Sommerdeich versehen ist und aus diesem Grund nicht durch Hamburger Truppe gesichert wurde. Bei den Franzosen handelt es sich um 6 Kompanien des 24. leichten Regiments, 2 Kompanien des 37. Linien-Regiments und 2 Kompanien Mariniers. Die Franzosen waten durch das seichte Wasser des Vorlandes und können die Wachen der Lauenburger Jäger in der Schanze überrumpeln und diese zum Rückzug zwingen, wobei auch 2 Geschütze der Hanseaten den Franzosen in die Hände fallen, die jedoch noch rechtzeitig vernagelt werden können. Zu diesem Zeitpunkt landen weiter französische Truppen aus Altenwerder kommend auf Neuhof und marschieren zum Reiherstieg. Die Alliierten, das 1. Hanseatische Bataillon, die Jäger und die 1. Kompanie der Mecklenburger Grenadier-Garde, müssen sich immer weiter zurückziehen und im Dorf Wilhelmsburg sammeln sich schließlich die Truppen. Durch das Gewehrfeuer werden jedoch die Bürger in Hamburg alarmiert und können so weitere Truppen heranführen. Das 2. Bataillon der Hamburger sammelt sich am Hamburger Berg und geht vorn dort zum Grasbrook. Auch Major von Both erhält den Befehl sich mit seinen Mecklenburger auf dem Grasbrook bereitzuhalten. Mit der 2. und 3. Kompanie setzt Major Both schließlich nach der Wilhelmsburg über, während die 4. Kompanie als Reserve auf dem Grasbrook verbleibt. Gegen 10 Uhr treffen die Verstärkungen von der Veddel in Form von 2 Kompanien der Mecklenburger Grenadiere Garde bei der Wilhelmsburger Mühle auf die Franzosen. Auch die 3. und ein Teil der 1. Kompanie des 1. Hamburger Bataillons kämpfen hier und gemeinsam können die Franzosen zurückgeworfen werden. Bei diesen Kämpfen stehen sich die gegnerischen Truppen nur von einem Wassergraben getrennt unmittelbar gegenüber. Die Alliierten stehen dabei in Zügen zu 14 Rotten hintereinander. Vorn sind die Hamburger Scharfschützen postiert, dahinter die Männer vom 1. Bataillon und schließlich die Mecklenburger, sowie eine Kompanie des Bataillon Bremen-Verden und eine Kompanie Lauenburger. Es entbrennt ein heftiges Feuergefecht und schließlich weichen die Franzosen zurück, wobei sie die Mühle und das Haus des Müllers in Brand setzten, um ihren Rückzug zu decken. Der Widerstand der Alliierten ist nur ein Grund für den misslungenen Durchbruchversuchs der Franzosen. Sie scheitern auch, weil sie sich, durch die Dunkelheit der Nacht und ihre eingeschränkten Ortskenntnisse, nur auf den schmalen Deichwegen der Insel bewegen können. Gedeckt durch ihre Geschütze in Harburg besteigen die Franzosen gegen Mittag wieder ihre Boote und ziehen sich nach Harburg zurück. Die Mecklenburger Verluste betragen 4 Tote und 16 Verwundete.

Das Regiment Jäger zu Pferd marschiert nach Goldberg. Auch diese Einheit ist bei Weitem noch nicht komplett ausgestattet. Es fehlen Pferde, Ausrüstung und Waffen.

10.05.1813: Tettenborn lässt die Wilhelmburg räumen, da angeblich 7.000 Franzosen in Billwerder stehen. Er fürchtet seine Truppen könnten von Hamburg abgeschnitten werden und so lässt er eine neue Verteidigungslinie auf der Veddel, die nur durch zwei Deiche mit der Wilhelmsburg verbunden ist, errichten. Die Schanze, die hier aufgeschüttet werden soll, kann aber nicht vollständig errichtet werden und am 12. Mai fehlt noch die komplette linke Seite. Hier werden das 1. und später auch das 2. Hamburger Bataillon postiert. Die Besatzung der Veddel wird außerdem durch 200 Mann der Hamburger Bürgergarde verstärkt.

Das Mecklenburger Infanterie Regiment marschiert nach Boizenburg und Verstärkungen des Regiment Jäger zu Fuß von Lübz nach Grabow.

11.05.1813: Die Franzosen können nun ohne Widerstand auf die Wilhelmsburg übersetzten und dort 2.000 Mann konzentrieren.

Eine Kompanie der Jäger zu Fuß unter dem Kommando von Kapitain von Brandt wird auf dem linken Elbufer zur Sicherung der Straße nach Magdeburg bei Dahlenburg und Lüchow eingesetzt.

12.05.1813: Gefecht auf der Veddel – Nun gehen die alliierten Truppen zum Gegenangriff vor. Von der Veddel aus greifen 1.100 Mann, zu denen das 1. Hanseatische Bataillon, 200 dänische Jäger (Dänemark entscheidet sich vorerst gegen Frankreich und stellt 2 Bataillone zur Verteidigung von Hamburg), 200 Mecklenburger und 150 Freiwillige der Bürgergarde zählen, unter dem Kommando von Oberleutnant Beaulieu die Franzosen in Wilhelmsburg an. Man will sie im Westen der Insel attackieren und gleichzeitig von Georgswerder in die Flanken fallen und ihnen so den Rückzug abschneiden. Der Angriff ist zunächst erfolgreich, doch dann erscheint der französische General Vandamme mit 4 weiteren Bataillonen, die sofort das Feuer eröffnen und die Angreifer auf die Veddel zurückwerfen. Der Rückzug wird schließlich zur Flucht, bei der viele getötet und gefangen genommen werden, da man versäumt hatte für diesen Fall ausreichend Boote bereitzustellen. Ein Geschütz, das zur Verteidigung auf der Veddel aufgestellt war, kann außerdem nicht benutzt werden, da sich die eigenen Leute im Schussfeld befinden. Das 1. Hanseatische Bataillon hat 20 Offiziere und 265 Unteroffiziere und Mannschaften an Verlusten. Das 2. Bataillon, allein 300 werden gefangengenommen, wird fast völlig aufgerieben und nur einige wenige können sich über die Elbe nach Hamburg retten. Die Hamburger Bürgergarde vermisst nach dem Gefecht 200 Mann. Die Verluste der Dänen und Mecklenburger sind nur gering. Insgesamt sind wohl rund 1.000 Männer verwundet, getötet oder in Gefangenschaft geraten.

Gefecht auf der Veddel, ganz links – Soldaten des Grenadier-Garde-Bataillons

Gefecht an der Göhrde – In Richtung Lüchow rücken starke Französische Verbände vor und von Brandt muss Lüchow mit seiner Kompanie Jäger zu Fuß verlassen. Es kommt zum Gefecht an der Göhrde und das Detachement des Korps Wallmoden muss sich auf das rechte Elbufer zurückziehen.

13.05.1813: Das Grenadier-Garde Regiment wird zur Verteidigung vom Grasbrook eingesetzt.

14.05.1813: Major von Both wird für das Gefecht auf der Wilhelmsburg zum Oberst befördert.

16.05.1813: Die bisher 3 Kompanien Jäger zu Fuß sind immer noch nicht komplett ausgerüstet, weshalb die Männer weiter ausgebildet werden. Morgens wird exerziert, nachmittags auf Scheiben geschossen. Die Scheiben sind vierkantig und mit dem Konterfei Napoleons ausgestattet. Abend wird der Felddienst geübt, so erlernen die Jäger alle Signale der Jagdhörner.

Die Kompanie Jäger zu Fuß unter dem Kommando von Brandt wird zusammen mit dem preußischen Bataillon von Bork zur Unterstützung nach Hamburg in Marsch gesetzt, wobei die Truppe an diesem Tag über Neuhaus und Boizenburg bis Lauenburg gelangt.

19.05.1813: Die Dänen verlassen ihre Position in Hamburg, wechseln die Seiten und treten zu den Franzosen über. Es beginnt die Beschießung der Stadt Hamburg von der Veddel aus, wohin General Vandamme von Harburg über Wilhelmsburg 6 Kanonen hat bringen lassen. Durch die aufgeweichten Wege hatte der Transport der Belagerungsgeschütze von Harburg einige Tage gedauert.

21.05.1813: Die Kompanie Jäger zu Fuß unter dem Kommando von Kapitain von Brandt wird geteilt und in Alten-Gamme in den Vierlanden und am Zollenspieker, der wichtigsten Hamburger Fahrverbindung nach Süden, eingesetzt. Am Zollspieker lösen die Mecklenburger Jäger das Bataillon der Lübecker Hanseaten ab, welches nach Kirchwerder abrückt. Die Mecklenburger verbleiben zunächst als Vorposten an der Elbe.

24.05.1813: Über Stralsund werden je 600 englische Säbel, Karabiner und Pistolenpaare für die Jäger zu Pferd nach Parchim geliefert. Hier in Parchim exerzieren die Jäger zu Pferd und warten auf weitere Ausrüstung. Es wird auf der Bahn geritten, am Nachmittag finden Übungen zu Fuß statt, wobei man das Satteln lernt und mit hölzernen Säbeln trainiert.

Das Infanterie-Regiment marschiert zeitgleich über Lauenburg nach Bergedorf und steht jetzt unmittelbar vor den Toren Hamburgs.

26.05.1813: Das Infanterie-Regiment wird in Curslack einquartiert.

Den Jäger zu Fuß werden über Stralsund 250 englische Büchsen geliefert. Es stellt sich aber heraus, dass es nur 50 Büchsen und 200 Infanterie-Gewehre sind. Nach langem hin- und her werden die 200 fehlenden Büchsen erneut angefordert.

27.05.1813: Das 2. Bataillon des Infanterie-Regiments marschiert näher an Hamburg heran bis nach Allermöhe.

Die Kompanie Jäger zu Fuß unter dem Kommando von Brandt rückt zusammen mit den Preußen nachts in Hamburg ein.

28.05.1813: Das 2. Bataillon des Infanterie-Regiments wird am Eichbaum beim Ochsenwerder in ein Gefecht mit den Franzosen verwickelt. Zusammen mit den Dessauer Jägern halten die Mecklenburger den Übergang.

29.05.1813: Die Franzosen erobern den Ochsenwerder und können oberhalb von Hamburg am rechten Ufer der Elbe Fuß fassen.

30.05.1813: Das Infanterie-Regiment und die Jäger zu Fuß gehen nach Mecklenburg zurück, das Grenadier-Garde Bataillon verbleibt jedoch noch in Lauenburg. Die Jäger-Kompanie von Brandt bleibt ebenfalls in Lauenburg und errichtet ein Biwak im „Prinzen-Garten“.

31.05.1813: Hamburg wird wieder vollständig von den Franzosen besetzt.

01.06.1813: Die 2. Kompanie der Jäger zu Fuß marschiert nach Boizenburg und erhält hier Verstärkung.

02.06.1813: Das Jäger-Regiment zu Fuß rückt aus Grabow ab. In Ludwigslust werden sie noch einmal inspiziert, bevor sie nach Wittenburg marschieren.

03.06.1813: Die russischen Truppen verlassen jetzt auch Lübeck und die Stadt wird durch dänische Truppen besetzt.

Damit endet der Frühjahrsfeldzug von 1813.

Waffenstillstand 1813

04.06.1813: Es wird ein Waffenstillstand zwischen den Alliierten und Frankreich in Pläswitz vereinbart.

Das Jäger-Regiment zu Pferde verlässt Parchim. Mittlerweile ist das Regiment fast vollständig ausgerüstet.

05.06.1813: Der schwedische Kronprinz Karl Johann übernimmt den Oberbefehl über die Nordarmee.

Das Jäger-Regiment zu Pferde marschiert über Ludwigslust nach Melkhof.

Das Jäger-Regiment zu Fuß marschiert bis Quassel und weiter bis Vellhan, wo quartiert bezogen wird.

09.06.1813: Herzog Friedrich Franz I. erlässt eine Verordnung zur Organisation des Landsturmes. Das Land wird dafür in die sechs Distrikte Rostock, Wismar, Schwerin, Parchim, Güstrow und Waren eingeteilt. Neben dem Landsturm wird es auch eine Landwehr geben. Der Landsturm soll nur die Ortschaften im Land verteidigen, die Landwehr das Militär verstärken.

Das Korps Wallmoden wir in und rund um Wittenburg stationiert. Vorposten stehen in Költzien, Schalmünde, Zarrentin und Vellhan sowie Groß-Zecher und Rosengarten.

12.06.1813: Das Grenadier-Garde Bataillon rückt wieder in Ludwigslust ein.

13.06.1813: Das Infanterie-Regiment erreicht Grabow.

14.06.1813: Das Jäger-Regiment zu Fuß geht in der Region um Brül und Warin ins Quartier. Das Jäger-Regiment zu Pferde lagert in und bei Bützow.

30. 06.1813: Das Infanterie-Regiment rückt in Schwerin ein und verbleibt hier bis zum 23. Juli.

20.07.1813: Dem schwedischen Generalleutnant Baron von Vegesack wird auf Befehl des Kronprinzen von Schweden das Mecklenburger Militär unterstellt. Die Mecklenburger Einheiten werden in einer Brigade zusammengefasst und erhalten Generalmajor von Fallois als Kommandanten. Die Brigade besteht aus dem Grenadier-Garde-Bataillon, dem Infanterie-Regiment, den Jäger-Regimentern zu Fuß und zu Pferd sowie der Fußbatterie.

Generalleutnant Baron von Vegesack

23.07.1813: Das Infanterie-Regiment marschiert nach Grevesmühlen und die Jäger zu Fuß nach Güstrow.

28.07.1813: Das Jäger Regiment zu Pferd wird nach Röbel verlegt.

13.08.1813: Die Mecklenburger Brigade wird durch Generalleutnant von Vegesack besichtigt. Das Grenadier-Garde Regiment hat eine Stärke von 468 Mann, das Infanterie-Regiment 644, das Jäger-Regiment zu Fuß 616, das Jäger Regiment zu Pferd 572 und die Artillerie 35 Mann und zwei Geschütze (später sechs).

Feldzug in Mecklenburg:

16.08.1813: Der Waffenstillstand endet in der Nacht zum 17. August. Das Korps Vegesack, zu dem eine schwedische, eine hanseatische und die Mecklenburger Brigade gehört und welches nicht Wallmoden, sondern direkt dem schwedischen Kronprinzen unterstellt ist, hat zu diesem Zeitpunkt seine Truppen im nördlichen Teil des Frontabschnittes in Mecklenburg stationiert. Das Korps Vegesack hat den Befehl im Falle eines Angriffs Stralsund zu schützen, denn hier liegt nicht nur das schwedische Depot, sondern hier befindet sich auch der Hafen für die Hilfslieferungen aus England und die Rückzugslinie nach Schweden. Hauptquartier für dieses Korps ist Grevesmühlen. Die Mecklenburger Jäger zu Fuß und zu Pferd sind in Schönberg, Dassow, Travemünde und Gronau postiert.

22.08.1813: Von Schönberg aus unternehmen die 2. Kompanie der Jäger zu Fuß und eine Abteilung der 3. Kompanie, mit Unterstützung der Schill Husaren einen Vorstoß gegen die französische Vorpostenlinie. Der Angriff erfolgt auf dänische Dragoner an der „Schwarze Mühle“ zwischen Selmsdorf und Lübeck.

Die Franzosen rücken an der südlichen Front bis Schwerin vor und beziehen dort ihr Lager bei Neumühle. Zu dieser Zeit steht der Hauptteil des dänischen Hilfskorps bei Wittenförden.

23.08.1813: Aufgrund der vorrückenden Franzosen geht Herzog Friedrich Franz I. mit seiner Familie nach Rostock und später sogar bis nach Stralsund.

24.08.1813: Das Korps Vegesack zieht sich über Wismar nach Rostock zurück. Die Franzosen unter dem Kommando von General Loison besetzen Wismar und folgen der Division Vegesack.

27.08.1813: Die Division Vegesack befindet sich im Biwak vor Rostock. Die 1. Kompanie Fuß-Jäger stellt Vorposten bis Niendorf und die 2. Kompanie bis Hansdorf.

28.08.1813 – Gefecht bei Retschow: Als das Korps Vegesack vom Sieg der Alliierten bei Großbeeren hört, lässt der Kommandeur seine Truppen wieder auf Wismar vorgehen. Schon um 3 Uhr morgens brechen die ersten Einheiten in Richtung Kröpelin auf. Zeitgleich setzt sich eine 16 Mann starke Patrouille der 4. Kompanie der Fußjäger unter dem Kommando von Oberjäger Lessen von Schwaan in Bewegung. Vor Retschow glaubt Vegesack eine feindliche Kolonne südlich des Ortes entdeckt zu haben und befürchtet, dass seine Marschkolone umgangen werden könnte. Er schickt also die 1. Kompanie der Jäger zu Fuß in diese Richtung, die aber nur einige einheimische Arbeiter entdecken. Die Fuß-Jäger ziehen sich wieder durch das Moor zurück, wobei sie und das schwedische Karabinier-Regiment Schonen plötzlich vom Wald bei Retschow unter Feuer genommen werden. Bei den Angreifern handelt es sich um ein französisches Bataillon, das in den bewaldeten Höhen gelauert hatte. Während sich die Kavallerie zurückzieht, gehen die Jäger mit aufgepflanzten Hirschfängern gegen die Franzosen vor, woraufhin diese die Flucht ergreifen. Nun wird die 2. Kompanie Fuß-Jäger und ein halbes Bataillon Schweden als Verstärkung herangezogen. Als die Angreifer den Wald wieder verlassen, werden sie von einer französischen Batterie beschossen. Nun greift auch die Mecklenburger Artillerie ein und erwidert das Feuer. Bei dem folgenden Artillerieduell werden die Franzosen zwar zum Abzug gezwungen, die Mecklenburger verlieren aber ein Geschütz. Nun beginnt die Verfolgung der Franzosen durch die zwei Jägerkompanien, die Schill-Husaren und ein schwedisches Bataillon bis nach Detershagen. Kommandiert werden die Einheiten von Oberst Sacken-Osten. Bei Detershagen wartet aber schon eine dänische Patrouille und die Verfolgung wird eingestellt. Beide Seiten haben nur geringe Verluste, aber es sollen später sieben Wagenladungen mit dänischen und französischen Verwundeten in Schwerin eingetroffen sein.

Gedenkstein für die Gefallenen von Retschow

29. August 1813: Die Franzosen ziehen sich bis nach Neuburg zurück. Bei den Rückzugsgefechten zwischen dem französischen 111. Linien-Regiment und den Jägern zu Fuß, den Jäger zu Pferd sowie den Schill-Husaren können ein kleine Haufen Franzosen gefangen genommen werden. Das Korps Vegesack stößt dabei bis Alt- und Neu-Bukow vor.

30. August 1813: Die Avantgarde des Korps Vegesack rückt gegen Wismar vor. Das Alt-Wismarer Tor ist versperrt und dort aufgestellte Tonnen voller Teer wurden in Brand gesetzt. Es scheint so, als ob die Franzosen die Stadt halten wollen. Als am Abend die Schill-Husaren in die Stadt gelangen, stellen sie fest, dass die Division Loison Wismar bereits verlassen hat.

31. August 1813: Die Avantgarde des Korps Vegesack marschiert in Wismar ein, muss sich aber schon bald darauf wieder bis Neuburg zurückziehen, da die französische Brigade L’Allemand noch einmal in die Stadt eindringt.

2. September 1813: Marschall Davout räumt sein Lager bei Schwerin.

3. September 1813: Nun zieht sich auch Loison endgültig aus Wismar zurück und geht mit seinen Truppen nach Gadebusch. Von Loison trennt sich bald die Brigade Lallemand und wendet sich nach Grevesmühlen. Am Abend des 3. September erreicht die Brigade Lallemand Schönberg.

Unter großem Jubel der Bevölkerung marschieren die Alliierten des Korps Wallmoden in Schwerin ein.

4. September 1813: Bei Schönber kommt es am Morgen des 4. September 1813 zu einem Scharmützel mit Soldaten der Hanseatischen Legion unter dem Major Friedrich Wilhelm Ludwig von Arnim-Suckow. Dabei zerstörten die französischen Truppen die Brücke über die Maurine und setzten die Häuser an der Straße, die zur Brücke führte, in Brand. 21 Häuser werden zerstört. Major von Arnim-Suckow gelingt es jedoch, unterstützt durch die örtliche Bevölkerung, seine Truppen südlich über Groß Siemz nach Selmsdorf zu führen. Major von Arnim-Suckow wird jedoch am folgenden Tag bei Wesloe vor Lübeck getötet.

Das Korps Vegesack zieht erneut in Wismar ein und rückt schon am nächsten Tag bis Grevesmühlen vor.

Gefecht bei Dassow – Der dänische Oberst Waldeck zieht am 3. September von Grevesmühlen mit dem Gepäck, gedeckt von zwei Schwadronen holsteinischer Reiter, dem ersten Bataillon holsteinischer Scharfschützen und zwei Kanonen, nach Dassow. Hier besetzten sie die strategisch wichtige Dassower Brücke über die Stepenitz. Eine Schwadron holsteinischer Reiter unter dem Rittmeister Baron von Wedel-Jarlsberg übernimmt die Wache östlich der Stepenitz.

Eine Patrouille von 20 mecklenburgischen reitenden Jäger unter dem Befehl von Leutnant Ernst von Blücher und 28 Schill-Husaren unter dem Kommando von Leutnant von Rohr haben von der dänischen Wagen-Kolonne erfahren, die auf dem Weg von Grevesmühlen nach Dassow ist und beschließen diese zu überfallen. Gegen 3 Uhr morgens brechen die Reiter von Börzow auf. Die durch die Märsche der letzten Tage sehr ermüdeten holsteinischen Reiter werden in ihrem Biwak überrascht, bevor sie ihre Pferde satteln und sich zur Wehr setzen können. Das kurze Gefecht endet, als das am anderen Ende von Dassow hinter der Brücke stationierte Detachement von Waldeck alarmiert wird. Die Kampfhandlung fordert auf Seiten der Holsteiner etwa 30 Tote und Schwerverwundete, darunter Rittmeister von Wedel, der wenig später in Kiel seinen Verletzungen erliegt. Die Husaren und Jäger erbeuten die Standarte der 4. Schwadron der holsteinischen Reiter sowie etwa 50 Pferde und machen etwa 40 Gefangene. Das Kommando von Leutnant Rohrs hat 6 verwundete Männer und Pferde. Für die Erbeutung der Standarte werden Leutnant von Blücher mit der goldenen Schwert-Orden Medaille ausgezeichnet und Leutnant von Rohr und der Husar Kirchhof erhalten das Eiserne Kreuz.

Der Adjutant des Kommandeurs der mecklenburgischen Jäger Oberst von Müller, Stabsrittmeister Carl von Rantzau, brachte die eroberte Standarte in das Hauptquartier des Kronprinzen von Schweden. Sie gelangte so in die schwedische Trophäensammlung und ist heute Teil der Sammlung des Armeemuseums in Stockholm.

Nachdem sich Oberst Waldeck auf der Selmsdorfer Höhe wieder mit General Lallemand vereinigt hatte, wurde der Rückzug auf Lübeck fortgesetzt. Die Franzosen gehen schließlich nach Ratzeburg und die Dänen nach Lübeck und Oldesloe zurück.

6. September 1813: Die Division Vegesack richtet ihr Hauptquartier in Rehna ein, während die Truppen bei Dassow, Schönberg und Roggendorf Stellung beziehen. Die Jäger zu Fuß und zu Pferd stellen die Vorposten, auf dem Priwall wird erstmals eine Kompanie Landsturm mit Piken als Vorposten eingesetzt.

8. September 1813: Die Rostocker und Güstrower Landsturm-Brigaden sind in Güstrow versammelt. Beim Ort Klueß, ganz in der Nähe von Güstro, ist die Landwehr-Brigade Waren angetreten.

11. September 1813: Der Mecklenburger Landsturm ist komplett aufgestellt und rückt nach Schwerin und Rostock ab. Der größte Teil der Männer konnten mit Gewehren ausgerüstet werden, der Rest ist mit Piken bewaffnet. Eine Uniform wird jedoch nicht getragen.

Das Korps Vegesack richtet bei Grevesmühlen sein Lager ein.

12. September 1813: Der Landsturm erreicht Schwerin, Rostock und Wismar. Wallmoden plant den Landsturm als Verstärkung der Lützower bei Wittenburg einzusetzen.

15. September 1813: Das Koprs Wallmoden überquert die Elbe und marschiert nach Dannenberg

16. September 1813: Das Korps Wallmoden kämpft in der Schlacht an der Göhrde. Mecklenburger sind bei diesem siegreichen Gefecht nicht beteiligt.

Hier geht es zum Bericht „Schlacht an der Göhrde“:

18. September 1813: Die Franzosen greifen die Vorpostenstellungen am Schaalsee an.

19. September 1813: Das Korps Wallmoden kehrt auf das rechte Ufer der Elbe zurück.

20. September 1813: Die Franzosen ziehen sich weiter zurück und das Korps Wallmoden kann seine alten Vorpostenstellungen bei Zarrentin wieder einnehmen.

30. September 1813: Die Mecklenburger Brigade hat folgende Stärke: Grenadier-Garde-Bataillon 412 Mann, das Infanterie Regiment 716 Mann, die Jäger-Regimenter zu Fuß 534 und zu Pferde 449 Mann, die Artillerie 35 Mann mit zwei Geschützen.

1. Oktober 1813: Da derzeit kein Angriff des Korps Wallmoden geplant ist, werden die Männer der Landsturm-Brigade Rostock nach Hause entlassen.

3. Oktober 1813: Das Korps Vegesack geht bis Rehna vor. Das 1. Bataillon des Mecklenburger Infanterie-Regiments bezieht Quartier in der Vorstadt, das 2. Bataillon in der Stadt selbst.

4. Oktober 1813: Das Korps Wallmoden rückt bis Melkhof vor. Das Korps Vegesack, nicht informiert von den Bewegungen des Korps Wallmoden, marschiert in zwei Kolonnen auf das Lager der Franzosen bei Ratzeburg zu.

5. Oktober 1813: Oberst von Both rückt mit dem Grenadier-Garde-Bataillon als Vorhut bis Dechow vor.

6. Oktober 1813 – Gefecht bei Schlagbrügge: Das restliche Korps Vegesack folgt und hält zwischen Röggelin und Demern. Die zweite Kolonne, bestehend aus den beiden Jäger-Regimentern, den Schill-Husaren, zwei schwedischen Bataillonen und der Mecklenburger Artillerie wird von Oberst von Müller von Schönberg in Richtung Ratzeburg geführt. Zwischen Schlagbrügge und Groß Moltzahn stößt Oberst von Müller auf eine starke französische Aufklärungsabteilung. Nach heftigen Kämpfen muss er sich mit seinen Einheiten nach Dechow zurückziehen, wo das Grenadier-Garde-Bataillon steht. Die Mecklenburger haben mehr als 100 Mann an Verlusten.

Das 2. Bataillon des Infanterie-Regiments wird am Abend nach Klocksdorf vorgeschoben.

7. Oktober 1813: Zwei Kompanien des 2. Bataillon des Infanterie-Regiments besetzen Klein-Moltzahn.

8. Oktober 1813: Eine der beiden Kompanien geht bis Groß-Moltzahn vor, wo es zu einem Scharmützel mit den Franzosen kommt.

12. Oktober 1813: Um die Verluste der Mecklenburger zu ersetzen, wird eine Verordnung zur Organisation einer permanenten Landwehr in einer Stärke von 6 Bataillonen erlassen.

20. Oktober 1813: Das 2. Bataillon des Infanterie-Regiments wird nach Vitense, Gletzow und Parber verlegt. Der Stab hat sein Quartier in Strohkirchen.

21. Oktober 1813: Die 1. und 2. Kompanie des 2. Bataillons zieht weiter nach Welschendorf, die 3. und 4. Kompanie rückt in Törber ein.

Ende Oktober 1813: Nach dem Sieg der Alliierten bei Leipzig feiern die Mecklenburger Truppen mit einer Parade.

3. November 1813: Die Jäger zu Fuß stellen Vorposten in Dassow, Schönberg, Rupensdorf, Groß Siemitz, Sabow, Torriedorf und Falkenhagen.

Das 2. Bataillon des Infanterie-Regiments geht in Schönberg ins Quartier.

8. November 1813: Der Landsturm marschiert von Schwerin nach Wittenburg.

Es gibt en Vorpostengefecht bei Klein Zecher und Marienstädt.

9. November 1813: Der Landsturm marschiert von Schwerin zum Schaalsee.

10. November 1813: Der Landsturm kehrt nach Schwerin zurück, wo der Landsturm in eine Landwehr umgewandelt werden soll.

Das 2. Bataillon des Infanterie-Regiments geht an den Stadttoren von Schönberg in Stellung, da anrückende Feinde aus Richtung Lübeck gesichtet werden.

12. November 1813: Der Herzog von Mecklenburg lässt den Landsturm in eine Landwehr von 4.000 umwandeln, die aber nur innerhalb der Landesgrenze eingesetzt werden soll.

Bei Vellhan kann ein Vorstoß der Franzosen zurückgeschlagen werden.

13. November 1813: Eine Reiter-Patrouille der Jäger zu Pferd unter dem Kommando von Oberjäger Radel entdeckt vor Ratzeburg Franzosen, welche die Brücke in die Stadt zerstören wollen. Sie können die Franzosen teilweise vertreiben und so den vollständigen Abriss der Brücke verhindern.

15. November 1813: Das 1. und 2. Bataillon des Infanterie-Regiments werden wieder vereinigt und mit 180 Mann verstärkt.

19. November 1813: Die Fahnen der Landwehr werden in Schwerin geweiht.

28. November 1813: Die Nordarmee überquert bei Boizenburg die Elbe. Durch diese Bewegung wird das Korps Wallmoden von Dömitz und Boizenburg abgezogen und sammelt sich wieder am Schaalsee.

30. November 1813: Die Mecklenburger Brigade hat jetzt folgende Stärke: das Garde-Grenadier-Bataillon 453 Mann, das Infanterie-Regiment 782 Mann, das Jäger-Regiment zu Fuß 454 Mann, das Jäger Regiment zu Pferd 527 Mann und die Artillerie 30 Mann und 2 Geschütze.

Ende November ist erstmals Schnee gefallen.

1. Dezember 1813: Marschall Davout gibt seine Stellung an der Stecknitz-Linie auf und zieht sich mit seinen französischen Truppen auf Hamburg zurück, da durch den starken Frost der Übergang über den Fluss möglich geworden ist und die Anwesenheit der Nordarmee das Kräfteverhältnis grundlegend geändert hat.

Die dänischen Truppenverbände trennen sich von den Franzosen und beziehen Stellung rund um Lübeck, wobei sie das Ufer der Trave bis Oldesloh besetzen.

Feldzug in Holstein:

2. Dezember 1813: Der schwedische Kronprinz Karl Johann befiehlt Vegesack und seinen Truppen sich für einen Angriff auf Lübeck bei Schönberg und Schlutup zu konzentrieren.

4. Dezember 1813: Die Division Vegesack überquert bei Groß Grönau die Wacknitz, wobei die Soldaten durch das eiskalte Wasser waten müsse.

In der Nacht werden die 4. Kompanie des Grenadier-Garde-Bataillons und die 2. Eskadron der reitenden Jäger zu einer Aufklärungsaktion gegen Lübeck ausgesendet. Es kommt zu einem Schusswechsel, wobei ein Grenadier verwundet wird.

5. Dezember 1813: Am frühen Morgen gehen die Truppen des Korps Vegesack über die Stecknitz, um so Verbindung mit dem Korps Wallmoden zu halten, welches auf Oldesloe vorrückt. Als die Alliierten mit dem Angriff auf Lübeck drohen, unterzeichnet der französische General L’Allemand die Kapitulation und zieht mit seinen französisch-dänischen Truppen ab.

7. Dezember 1813: Die Mecklenburger Landwehr marschiert nach Bergedorf.

Die schlecht versorgten Truppen des General Vegesack versuchen in Oldesloe an Lebensmittel zu kommen. Doch die Stadt ist bereits durch zahlreichen Truppendurchmärsche ausgeplündert und so kommt es zu Auseinandersetzungen, die erst durch den Einsatz der 4. Kompanie des 2. Mecklenburger Bataillons gewaltsam beendet werden können.

8. Dezember 1813: Die Mecklenburger marschieren über Segeberg nach Neumünster. Durch das schlechte Wetter und die unzureichende Versorgung ist der Vormarsch äußerst mühsam.

9. Dezember 1813: An diesem Tag erreichen die Mecklenburger den Ort Nortorf. Die Jäger zu Fuß und zu Pferd bilden die Avantgarde und werden in Groß Vollstedt und Westensee postiert. Die Männer sind mittlerweile völlig erschöpft und Vegesack zweifelt, ob diese noch weiter vorrücken können.

Schlacht bei Sehestedt

10. Dezember 1813 – Gefecht bei Sehestedt: Bei Sehestedt kommt es zu einem größeren Gefecht zwischen dem Korps Vegesack und den dänischen Truppen. Hier kommen die Jäger zu Fuß auf dem rechten dänischen Flügel zum Einsatz. Die Jäger zu Pferd reiten eine Attacke mit drei ihrer Eskadronen, wobei Prinz Gustav zu Mecklenburg, Major der 2. Eskadron in Gefangenschaft gerät. Beiden Einheiten schlägt dabei ein schweres Infanterie-Feuer am Dorfrand entgegen. Das Ziel der Dänen, Sehestedt so lange halten, bis ihr Korps sich in die Sicherheit der Festungsstadt Rendsburg zurückziehen kann, wird erreicht. Am Ende der Kämpfe beklagen die Mecklenburger 29 Tote, 54 Verwundete und 24 Gefangene. Unter den Toten ist auch der Kompanie-Chef der 2. Jäger-Kompanie zu Fuß.

Das Grenadier-Garde-Bataillon und das Infanterie-Regiment sind nicht am Gefecht bei Sehestedt beteilig, beide Einheiten marschieren zu dieser Zeit nach Nienhof und Westensee.

11. Dezember 1813: Das Jäger-Regiment zu Fuß überquert wieder den Eiderkanal und schließt sich der Division Vegesack an.

13. Dezember 1813: Nach einem Rapport sind allein vom Infanterie-Regiment 160 krank und nicht mehr einsatzfähig.

15. Dezember 1813: Waffenstillstand mit Dänemark.

Die Jäger zu Fuß erreichen den Ort Ivenstädt.

18. Dezember 1813: Die Jäger zu Fuß gehen in den Orten Krummwisch, Hobeck, Bovenau, Nordsee und Kleinkönigsförde ins Quartier. Rund um Enkendorf errichten die Jäger zu Fuß ihr Biwak.

20. Dezember 1813: Das 2. Bataillon des Infanterie-Regiments bezieht in Annenhof, Mollsee, Schulenhof, Steinfurth und Nülckendorf ihr Quartier.

3. Januar 1814: Zwischen Enkendorf und Groß Volkstedt findet eine Parade vor dem Generalleutnant Vegesack statt, wobei zahlreiche Auszeichnungen an die beiden Jäger-Regimenter vergeben werden.

4. Januar 1814: Die Jäger Fuß marschieren nach Bredenbeck, die reitenden Jäger nach Kluvensiek. Das Infanterie-Regiment erreicht Bovenau.

5. Januar 1814: Die Jäger-Regimenter überqueren erneut den Eiderkanal und marschieren über Osterrade über das Schlachtfeld von Sehestedt. Die Grenadier-Garde, die 3. Kompanie der Jäger zu Fuß sowie die 3. Jäger-Eskadron beziehen Vorposten bei Schirnau, Lehmbek und Borgstede. Bei Schirnau lagert auch das Infanterie-Regiment.

6. Januar 1814: Wallmoden erhält den Befehl über die Belagerungstruppen vor Rendsburg, zu denen auch die Mecklenburger gehören. Aufgrund des Schnees und den Witterungsverhältnissen werden die Vorposten, bestehend aus je einem Mann der Fuß-Jäger und der Grenadier-Garde, stündlich gewechselt.

11. Januar 1814: Die Jäger zu Fuß marschieren nach Gosefeld.

12. Januar 1814: Die Jäger zu Fuß erreichen Hohimlied.

14. Januar 1814: Die Jäger zu Fuß marschieren nach Eckernförde.

Mit dem Frieden zu Kiel verlässt Dänemark das Bündnis mit Frankreich.

15. Januar 1814: Die Mecklenburger werden aus dem Korps Wallmoden herausgelöst und der schwedischen Armee unterstellt, mit welcher sie in Richtung Rhein marschieren sollen.

26. Januar 1814: Die Mecklenburger Brigade erreicht Kiel und geht hier ins Quartier.

31. Januar 1814. Die Mecklenburger sind über Preetz, Plön und Ahrensbök nach Lübeck marschiert.

4. Februar 1814: Die Mecklenburger Brigade rückt über Ratzeburg und Mölln bis Boizenburg vor und überquert dort zu Fuß die zugefrorene Elbe.

6. Februar 1814: Die Mecklenburger marschieren über Lüneburg und Uelzen nach Hannover, wo sie am 14. Februar eintreffen. Hier verlassen die Mecklenburger Truppen den Norddeutschen Kriegs-Schauplatz. Erst am 11. Juli 1814 kehren die Mecklenburger in ihre Heimat zurück und erreichen Schwerin.

Denkmal der Rückkehrer in Güstrow

Buch-Tipp

Das Buch, welches ich hier zum Abschluss des Berichtes vorstellen möchte, ist weder Roman noch Sachbuch. Es liegt mit seiner Erzählung, die auf den Aufzeichnungen des damaligen Pastors von Warnemünde beruht, ein wenig zwischen diesen Kategorien. Der Titel lautet „Franzosenzeit – Eine wahre Geschichte aus Mecklenburg“ und stammt aus der Feder von Horst D. Schulz. Man erfährt auf rund 300 Seiten die Geschichte des kleinen Ortes an der Warnow-Mündung in den Zeiten der Napoleonischen Kriege. Die Ereignisse sind beispielhaft für die Geschichte vieler anderer Orte in Norddeutschland zu dieser Zeit und geben einen wunderbaren Einblick in die Schwierigkeiten, mit denen die einfache Bevölkerung während dieser turbulenten Epoche konfrontiert ist. Man erlebt vor allem die Probleme, die durch die ständigen Einquartierungen und durch die Kontinentalsperre entstehen. Abwechselnd wird der Ort durch Niederländer, Franzosen und auch Mecklenburger Militär besetzt. Vor allem die Einschränkungen im Fischfang und die Losten-Tätigkeit, mehr oder weniger die Lebensgrundlage des Ortes Warnemünde, machen der Bevölkerung schwer zu schaffen. Später kommen die Kaper-Fahrer aus Frankreich, Holland und Dänemark hinzu, die den englischen Konvois auflauern. Auch die Engländer dringen in den Hafen mit ihren Kriegsschiffen ein. Der Aufstand der Schill-Husaren und der Bau einer großen Schanze in Warnemünde sind weitere große Ereignisse, die den Ort heimsuchen. Ein Buch, dass ich nur wärmstens empfehlen kann.

3 Kommentare zu „Napoleonische Kriege in Norddeutschland – Mecklenburger Militär“

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