Am Wochenende habe ich die derzeit laufende Ausstellung „Mythos Hammaburg“ im Archäologischem Museum Hamburg besucht. In dieser kleinen aber feinen Ausstellung werden alle Ergebnisse der jahrzehntelangen archäologischen Forschung zu diesem Thema zusammengefasst. Es geht darum, einige Grundfragen zu klären, alte Thesen zu hinterfragen und dem Besucher den neusten Stand der Forschung zu vermitteln.
Aus diesem Grund sollte man auch unbedingt an einer Führung teilnehmen und das Buch zur Ausstellung erwerben…und natürlich auch lesen;-). Nur so erschließt sich einem dieses komplexe Thema.
So sah vermutlich die Hammburg um 845 aus, also zu der Zeit Ansgars und des Wikingerüberfalls im gleichen Jahr. Der Standort der Kirche ist rechts/oben zu sehen.
Dieser Grabungsschnitt zeigt deutlich einen Spitzgraben, der Teil der Befestigungsanlage war.
Funde aus einem sächischem „Fürsten“-Grab
Urne aus der Sachsenzeit
Auch die Nachbarn der Hammaburg, also die Wikinger und Slawen werden in der Ausstellung beleuchtet. Oben sind Kleidung und unten Waffen der Wikinger zu sehen.
Keramik der Slawen
Diese fränkischen Ulfbehrt Schwerter stammen aus dem Gebiet der Slawen und das, obwohl die fränkischen Herrscher ein Exportverbot für diese Region und Skandinavien verhängt hatten.
Zu den Themen der Ausstellung gehören beispielsweise die Darstellung der unterschiedlichen Ausbaustufen und die Bezeichnung der unterschiedlichen Standorte der Hammaburg. Nachfolgend eine Abbildung der 3. Ausbaustufe:
Ein weiteres Thema der Ausstellung ist die Suche nach dem Standort der ersten Kirche von Hamburg, die damals im Auftrag des berühmtem Bischof Ansgar errichtet worden sein soll. Die hölzerne Kirche fand man angeblich nicht im inneren der Wallanlage, sondern etwas weiter nördlich davon. Vermutlich genau dort, wo sich heute die Petrikirche erhebt.
Neben der Ausstellung sollte man auch einen Abstecher in die Hamburger Innenstadt unternehmen, um dort vor Ort den ursprünglichen Standort der Hammaburg zu besuchen. Am Speersort, dem Standort der ersten Siedlung Hamburgs, findet man die Siedlungsfläche als Parkanlage gestaltet. Einige Mauern aus Beton stellen die ehemalige Wallanlage dar und im Kellergeschoss der Bäckerei „Dat Backhus“ findet man die Grundmauern des sogenannten „Bischofturmes“. Dieser Turm wird jedoch nach letzten Erkenntnissen als Teil des Stadttores der Hammaburg identifiziert. Vermutlich zeigt auch das Hamburger Wappen dieses alte, steinerne Tor mit seinen zwei mächtigen Türmen.
An dieser Stelle sei auch noch einmal an die großartige TableTop-Präsentation von Frank Bauer erinnert…auch, wenn man noch heutigem Wissensstand einige der Gebäude etwas verschieben müsste 😉
Hallo Frank,
herzlichen Dank für Präsentation und die tollen Bilder. Die Ausstellung sollte ich mir als ehemaliger Hamburger unbedingt mal ansehen.
Sehr gut finde ich das Bild, wo die Hammaburg ins heute Hamburg projiziert wurde.
Beste Grüße,
Frank
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