French and Indian War – Französische „Troupe de Terre“

Nach den ersten Monaten der Kämpfe im French-and-Indian-War, welche im Wesentlichen von den französischen Garnison- und Miliztruppen ausgefochten worden waren, trafen 1755 französische „Troupe de Terre“, also reguläre Infanterie Regimenter der Armee, auch als „infanterie francaise“ bezeichnet, in Neufrankreich ein. Im Mai des Jahres 1755 gingen je ein Bataillon des Regiments La Reine, Languedoc, Bearn und Guyenne in Neufrankreich an Land. Den wichtigen Festungshafen Louisbourg verstärkte man mit zwei Bataillonen der Regimenter Artois und Bourgogne. Im Jahr 1756 erreichten zwei weitere Bataillone der Regimenter La Sarre und Royal Roussillon sowie der neue Oberbefehlshaber Montcalm Quebec. Schließlich sandte man im folgenden Jahr zwei Bataillone des Regiments Berry nach Kanada und 1758 je ein Bataillon des Regiments Cambis und der Volontaires Etranges nach Louisbourg. Insgesamt wurden also 12 reguläre Bataillone im nördlichen Neufrankreich eingesetzt, was rund 6.000 Mann entsprach. 8 Bataillone davon waren wie erwähnt auf dem kanadischen Festland und 4 Bataillone als Garnison bei der Verteidigung von Louisbourg eingesetzt worden.

Organisation

Die meisten der französischen Infanterie Regimenter waren in zwei Bataillone organisiert, wobei aber nur jeweils ein Bataillon nach Kanada geschickt wurde, während das andere in Europa verblieb. Nur im Falle des Regiments Berry, welches aus insgesamt drei Bataillonen bestand, wurden zwei Bataillone, das 2. und 3., nach Kanada geschickt. Die restlichen Regimenter stellen jeweils ihr 2. Bataillon zur Verfügung, wobei jeweils das 1. Bataillon sowie der Regimentskommandeur in Europa verblieben. Gegen Ende des Siebenjährigen-Krieges gab es insgesamt 88 Regimenter mit 187 Bataillonen in der französischen Armee.

Am Vorabend des Siebenjährigen Krieges erhöhte eine Verordnung vom 1. August 1755 die Kriegsstärke eines jeden Bataillons auf 16 Füsilier-Kompanien, 1 Grenadier-Kompanie sowie dem Regimentsstab. Eine neue Verordnung vom 17. August 1757 brachte jedes Bataillon auf eine Stärke von 17 Füsilier-Kompanien und 1 Grenadier-Kompanie. Aus einem Briefwechsel dieser Zeit geht jedoch hervor, dass die französischen Bataillone in Kanada nach dem Vorbild von 1749, also mit 12 Füsilier-Kompanien und 1 Grenadier-Kompanie organisiert waren und nicht dem Modell von 1755 folgten. Die Organisation der Kompanien in Nordamerika unterschied sich jedoch von der in Europa. In Neufrankreich kamen nämlich 10 Mann pro Füsilier-Kompanie und 5 Mann in der Grenadier-Kompanie hinzu. Zumindest auf dem Papier wurde so eine Stärke von 50 Mann pro Kompanie erreicht. Diese Erhöhung der Mannstärke wurde am 25. Februar 1757 bewilligt, schloss jedoch das Regiment Berry nicht mit ein. Die erlaubte Grenze pro Bataillon betrug jetzt fast 650 Mann, aber natürlich wurde diese Zahl im Feld oder Garnison nie erreicht. Meist lag die Ist-Stärke um mindestens 130 Mann unter diesem Idealwert. Durch diese Organisation erreichten die Bataillone Montcalms, dem Kommandeur der Truppen in Neufrankreich, ungefähr die Stärke der europäischen Bataillone nach dem Modell von 1755, dies jedoch mit weniger Offizieren und Unteroffizieren und damit geringeren Kosten. In den Jahren 1757 bis 1759 setzte sich somit eine Kompanie in Neufrankreich aus 2 Offizieren, 8 Unteroffizieren, 1 Trommler und 41 einfachen Soldaten zusammen. In der Grenadier-Kompanien kamen wie erwähnt 5 Mannschaften und 1 Offizier hinzu.

Im Jahr 1757 wurden die meisten Verstärkungen aus Frankreich, den Troupes de la Marine zugeteilt sowie für den Wiederaufbau der Bataillone La Reine und Languedoc genutzt, die während des Transits auf See acht Kompanien an die Briten verloren hatten. Nachfolgend die Stärke der einzelnen Regimenter in den Jahren 1757, 1758 und 1759:

⦁ II./La Reine – 369/465/440
⦁ II./La Sarre – 451/499/489
⦁ II./Royal Roussillon – 472/508/485
⦁ II./Languedoc – 322/474/473
⦁ II./Guyenne – 492/508/436
⦁ II./Béarn – 464/516/454
⦁ II. und III./Berry – 0 /811/908

Uniform und Ausrüstung

Vor dem Aufbruch der Truppen, welche als Verstärkung nach Kanada geschickt werden sollten, lieferte das Marineministerium im Jahr 1755 neue Uniformen an die Einheiten. Dementsprechend erhielten viele Bataillonen neue Uniformen, die vom eigentlichen Reglement des Regiments abwichen. Optisch unterschieden sich die einzelnen französischen Regimenter aus einer Kombination von unterschiedlich-farbigen Ärmelaufschlägen der Uniformröcke sowie der langärmeligen Westen (hier waren rot und blau vorherrschend), der Knopffarbe und der Farbe der Tresse des Dreispitzes (Zinn und Messing bzw. Silber oder Gold), sowie der Anzahl und Position der Knöpfe an den Ärmelaufschlägen und Taschenklappen sowie der Form und Lage der Taschen des Uniformrocks. Die Mehrzahl der französischen Infanterie-Einheiten in Kanada trugen den grauweißen, einreihigen Uniformrock, auch Justaucorps genannt, mit 12 Knöpfen ohne Kragen und ohne Schulterstücke. Der Rock besaß keine farbigen Schossumschläge oder Innenfutter, farbig waren nur die Ärmelaufschläge. Dazu wurden ein schwarzer Dreispitz mit schwarzer Kokarde, ein weißen Hemd, eine langärmelige Weste, grauweiße Hosen und weiße Gamaschen, sowie schwarze Schnallenschuhe getragen. Das Lederzeug, also Koppel und Bandelier der Patronentasche waren naturlederfarben, während die Patronentasche selbst aus rötlichem Leder bestand. Die Grenadiere waren nur an ihrem Schnurrbart und dem leicht gekrümmten Säbel, sowie einer goldenen Granate auf der Patronentasche zu erkennen. Die Pelzmütze der Grenadiere, welche man im Jahr 1759 eingeführt hatte, wurde vermutlich gar nicht oder nur gegen Ende des Konfliktes in Neufrankreich getragen. In Kanada wurden die Soldaten für den Sommer zusätzlich mit einem Mantel, einer Decke, zwei Wollhemden, einer Lagermütze, einem paar „mitasses“ (indianische Ledergamaschen), einem Messer sowie Tomahawk ausgerüstet. Im Winter kamen ein Paar Moccasins, Socken, Handschuhe, dicke Wollgamaschen, eine Weste, ein Paar Hirschleder-Schuhe, Schneeschuhe, ein Bärenfell, ein Schaal und 2 zweischneidige Messer hinzu.

Bewaffnet waren die Soldaten mit der Muskete und dem Bajonett Modell 1728, welche ab 1741 mit stählernem Ladestock ausgeliefert wurde. Das Seitengewehr, ein kurzes Schwert, wurde in Kanada nicht im Feld getragen und nur die Grenadiere behielten ihren Säbel als Seitenwaffe. Die Offiziere und Unteroffiziere ließen ihre regulären Waffen, Sponton und Kurzgewehr, im Depot und verwendeten stattdessen ebenfalls Musketen.

In den Lieferlisten der sechs Regimenter die 1757 nach Kanada verschifft wurden, war verzeichnet, dass die Trommler der Regimenter Artois, La Reine, Béarn, Bourgogne, Languedoc und Guyenne in der königlichen Livree ausgestattet worden waren. So verhielt es sich vermutlich bei allen Regimentern in Kanada. Der Livree des Königs bestand aus einem blauen Uniformrock mit rotem Innenfutter sowie roten Ärmelaufschlägen, Weste und Hosen. Der Rock war außerdem an den Nähten mit der königlichen Tresse geschmückt. In Europa verwendete das La Reine Regiment übrigens den Livree der Königin und es besteht die Möglichkeit, dass diese Uniform später auch in Kanada angefertigt und verwendet wurde. Diese Uniform hatte einen roten Uniformrock mit roter Abzeichenfarbe.

Die unterschiedlichen Ränge der Offiziere konnte man vor dem Jahr 1762, als die Epauletten eingeführt wurden, nicht erkennen. Man wohl ging davon aus, dass man innerhalb des Regiments den Dienstgrad der einzelnen Herren kannte. Hauptmerkmal eines Offiziers war der Ringkragen aus Messing. Die Unteroffiziere waren an Tressen an den Armelaufschlägen kenntlich gemacht worden. Höhere Offiziere, so auch die zahlreichen Maréchaux de camp, sollten nach einer königlichen Verordnung vom Februar 1744 einen blauen Rock, mit blauen Aufschlägen und Innenfutter tragen, welcher mit einer breiten Goldborte am vorderem untern Rand, den Taschen und Ärmelaufschlägen versehen war. Der Dienstgrad eines Generallieutenant besaß eine zweite Borte an den Taschen und Ärmelaufschlägen sowie goldene Knöpfe. Die meisten Generäle trugen dazu eine rote Weste mit goldenen Tressen und roten Hosen sowie eine schwarzen Dreispitz mit Goldborte und weißem Federrand. Auch die Stabsoffiziere und ADC trugen einen blauen Rock mit roter Weste und Hose, diese jedoch dann ohne die aufwendigen Goldtressen, sondern nur mit goldenen Knöpfen und goldener Einfassung des Dreispitz.

Nachfolgend die Uniform-Details der einzelnen Regimenter auf dem kanadischem Festland:

La Reine
⦁ Knopf/Tresse: Silber
⦁ Ärmelaufschläge: rot und mit 3 Zinnknöpfen
⦁ Taschenklappen: schild-förmigen Klappen, horizontal angebracht und auf jeder Seite 2 Reihen mit je 4 Zinnknöpfen
⦁ Weste: rot

Languedoc
⦁ Knopf/Tresse: Gold
⦁ Ärmelaufschläge: blau und mit 3 Messingknöpfen
⦁ Taschenklappen: breite¸ horizontal angebracht, jede mit 6 Messingknöpfe in zwei Gruppen von je 3 nebeneinander
⦁ Weste: blau

Guyenne
⦁ Knopf/Tresse: Messing / Gold
⦁ Ärmelaufschläge: rot und mit 3 Messingknöpfen
⦁ Taschenklappen: horizontal angebracht mit je 3 Messingknöpfen
⦁ Weste: rot

Béarn
⦁ Knopf/Tresse: Zinn / Silber
⦁ Ärmelaufschläge: blau mit Messingknöpfen
⦁ Taschenklappen: (keine Angaben) – Zinnknöpfe
⦁ Weste: blau

Berry
⦁ Knopf/Tresse: Messing / Gold
⦁ Ärmelaufschläge: rot mit 5 Messingknöpfen
⦁ Schulterstücke; weiß mit einem Messingknopf (nur auf linker Schulter)
⦁ Taschenklappen: doppelte, vertikale Taschenmit je 3 Messingknöpfen auf jeder Tasche.
⦁ Weste: rot

Im Gegensatz zu den französischen Bataillonen, die 1755 nach Kanada geschickt wurden, trugen diejenigen, die Teil der 1756 gesendeten Verstärkung waren, die Standarduniform des Regiments. Daher waren die Uniformen in Frankreich und Kanada identisch, besaßen also auch einen Kragen.

La Sarre
⦁ Knopf/Tresse: Gold
⦁ Kragen: blau
⦁ Ärmelaufschläge: blau mit 3 Messingknöpfen
⦁ Taschenklappen: horizontal angebracht mit je 3 Messingknöpfen
⦁ Weste: rot

Royal Roussillon
⦁ Knopf/Tresse: Gold
⦁ Kragen: königsblau
⦁ Ärmelaufschläge: königsblau mit 6 Messingknöpfen
⦁ Taschenklappen: horizontal angebracht mit je 3 Messingknöpfen
⦁ Weste: königsblau

Nachfolgend die Uniform-Details der einzelnen Regimenter in Louisbourg:

Artois
⦁ Knopf/Tresse: Gold
⦁ Ärmelaufschläge: weiß mit 6 Messingknöpfen
⦁ Taschenklappen: schild-förmigen Klappen, horizontal angebracht mit 9 Messingknöpfen (3 an Seiten und 3 am unteren Rande)
⦁ Weste: weiß

Bourgogne
⦁ Knopf/Tresse: Silber
⦁ Ärmelaufschläge: weiß mit 3 Zinnknöpfen
⦁ Taschenklappen: horizontal angebracht mit 3 Zinnknöpfen
⦁ Weste: rot

Cambis
⦁ Knopf/Tresse: Gold
⦁ Ärmelaufschläge: rot mit 2 Zinnknöpfen und 1 Messingknopf in der Mitte
⦁ Taschenklappen: horizontal angebracht mit 2 Zinnknöpfen und 1 Messingknopf in der Mitte
⦁ Weste: rot

Volontaires Etrangers
⦁ Knopf/Tresse: Gold
⦁ Kragen / Rabatten: grün
⦁ Ärmelaufschläge: grün mit 3 Zinnknöpfen
⦁ Taschenklappen: horizontal angebracht mit 3 Zinnknöpfen
⦁ Weste: rot

Fahnen

Jedes französische Infanterie Regiment besaß zwei verschiedene Fahnen, eine Leibfahne (drapeaux colonel) und eine Anzahl an Ordonanz-Fahnen (drapeaux d’ordonnance). Die Leibfahne wurde von der 1. Kompanie des 1. Bataillon des Regiments geführt. Ab 1749 gab es eine Ordonanz-Fahne im 1. Bataillon und zwei Ordonanz-Fahnen in jedem weiteren Bataillon. Bei der Leibfahne handelte es sich für gewöhnlich um eine weiße Fahne mit einem weißen, aufgenähten Kreuz. Die Ordonanz Fahnen setzte sich aus einem weißen Kreuz und eine Kombination von farblich unterschiedlichen Vierteln zusammen. Einige Regimenter, vor allem wenn es sich um königliche oder welche mit einem Titel handelte, war es gestattet, Auszeichnungen auf dem Fahnentuch zu führen.

Das Fahnentuch wurde aus schwerem, zusammengenähtem Seidenstoff gefertigt und mit goldenen Nägeln an der Fahnenstange befestigt. Im Jahr 1725 wurde die Größe des Fahnentuches auf ein Quadrat mit einer Kantenlänge von 162 cm festgelegt, wobei die weißen Kreuze eine breite von 32 cm aufwiesen. Bei manchen Fahnen wurden königliche Lilien, Kronen und andere Ornament mit goldener Farbe aufgemalt und mit schwarz oder dunkelbraun schattiert. Die Fahnenstangen hatten einen Durchmesser von 2,7 cm und eine Länge von 260 cm. Die Fahnenstangen waren für gewöhnlich lackiert und manchmal blau und in einigen Fälle in der dominanten Farbe des Fahnentuchs bemalt. Die speerförmige Spitze und das untere Ende der Fahnenstange bestanden aus Bronze oder vergoldetem Eisen. Nach einer fatalen Verwechslung in der Schlacht von Fleurus im Jahr 1690, bei der französischen Artillerie auf französische Regimenter geschossen hatte, beschloss man, an den Fahnenstangen ein weißes Fahnenband (Kravatte) zu befestigen und so französische Truppen von anderen leicht unterscheidbar zu machen. Zusätzlich gab es eine Kordel mit Quasten aus Seide. Diese Kordeln waren bei den Leibfahne silbern und bei den Ordonanz-Fahnen aus den verschiedenen Farben des Fahnentuchs geflochten.

Einsatz in Kanada

Stellvertretend für alle im French-and-Indian-War eingesetzten regulären französischen Truppen, sei nachfolgend die Geschichte des Bataillons La Reine aufgeführt. Das Bataillon La Reine wurde in den Jahren 1756-1760 in Fort George, Fort William Henry, Carillon (Ticonderoga), St. Foy und bei der Übergabe von Montreal eingesetzt.

Am 3. Mai 1755 verließ das zweite Bataillon (12 Kompanien: Assezat, Bayard, Delmas, Desnoës, Faudoas, Hébécourt, Hébécourt, Lass, Montbrais, Montreuil, Pascalis, Peres) unter dem Kommando von Oberstleutnant Jean-Georges Dejean de Roquemaure den Hafen Rochefort in Richtung Kanada. Das Linien-Schiff Lys, welches 4 dieser Kompanien beförderte, wurde am 8. Juni, noch bevor es Québec erreichten konnte, von der Royal Navy vor den Küsten Neufundlands abgefangen und die Soldaten gefangengenommen. Die 8 verbliebenen Kompanien des 2. Bataillons schifften am 23. Juni in Québec aus. Kurz darauf wurden sie in Marsch gesetzt, um Fort Saint-Frédéric (später Crown Point) zu verstärken und den britischen Vormarsch auf den Lake Champlain zu verhindern. Am 8. September nahmen 2 Kompanien des 2. Bataillons unter dem Kommando von Dieskau am Kampf um den Lake George teil. Zusammen mit zwei Kompanien des Languedoc Regiments waren diese beiden Kompanien des Bataillons La Reine die ersten französischen regulären Truppen, die während des Siebenjährigen Krieges an einer Schlacht in Nordamerika teilnahmen. Nach dieser Schlacht konnten die britischen Provinztruppen zwar ihre Stellung behaupten, es konnte jedoch ihr Vormarsch auf Fort Saint-Frédéric verhindert werden. Das Regiment La Reine bezog daraufhin sein Winterquartier in Montréal.

Im Mai 1756 wurde das 2. Bataillon in Carillon (später Ticonderoga) stationiert, wo es am Bau von Fort Carillon beteiligt war. Der Marquis de Montcalm traf im Sommer in Carillon an und erklärte den Ort für gesichert. Als Montcalm schließlich zum Ontariosee aufbrach, verblieb das Bataillon im Fort Carillon und bildete dort einen Teil der Garnison unter dem Befehl des Chevalier de Lévis, welche den Ort verteidigen sollte. Am 2. November verließ das Bataillon La Reine Carillon, um sein Winterquartier stromaufwärts von Québec am linken Ufer des Saint-Laurent-Flusses in Sainte-Anne-de-Beaupré und Beauport zu erreichen.

Am 20. Juli 1757 wurde in Carillon eine französische Armee von insgesamt 8.000 Mann (einschließlich des 2. La Reine – Bataillons) gesammelt. Am 1. August verließ diese Truppe unter dem Kommando von Montcalm das Fort und rückte auf Fort William Henry vor. Das Bataillon beteiligte sich an der Belagerung von Fort William Henry, die vom 5. bis 9. August andauerte. Am 16. August, nach der Eroberung und Zerstörung des Forts, ging die französische Truppe wieder an Bord ihrer Boote und kehrte nach Carillon zurück. Am 4. September verließ das Bataillon Carillon erneut und erreichte am 7. September Saint-Jean, wo es an den Arbeiten zur Befestigung des Ortes eingesetzt wurde. Am 12. Oktober sandte man eine kleine Abteilung des Bataillons nach Carillon, um den Ort für den Winter zu besetzen. Am 27. Oktober verlegte Lévis das Bataillon erneut und ließ es nach Québec marschieren.

Am 13. März 1758 entdeckten indianische Kundschafter eine Gruppe der Rogers Ranger in der Nähe von Fort Carillon. Eine kleine Abteilung des Bataillons La Reine befand sich unter der Einsatztruppe, die gegen die Ranger ausgeschickt wurde und im sogenannten „Battle on Snow-Shoes“ gegen die feindlichen Ranger kämpfte. Die Ranger verloren bei diesem Gefecht 125 Mann. Am 15. Mai war der Mangel an Nachschub in Québec so groß, dass das Bataillon La Reine, welches dort überwintern musste, die Stadt in Richtung Fort Carillon verließ, wo die Versorgung deutlich besser war. Am 3. Juni trafen die Männer im Fort Carillon ein, wo sich auch alle anderen regulären französischen Bataillone versammelten, um die britische Offensive am Lake Champlain zu stoppen. Am 30. Juni war das Bataillon La Reine Teil der Abteilung unter dem Kommando von Bourlamaque, die am Beginn der Portage am Auslass des Lake Saint-Sacrement (dem heutigen Lake George) Stellung nahm. Am 6. Juli folgten sie der französischen Hauptstreitmacht zum linken Ufer des Wasserfalls, bevor sie sich wieder nach Carillon zurückzogen. Am 7. Juli wurden die Männer zur Verschanzung der Festung herangezogen. Am 8. Juli nahm das Bataillon an der siegreichen Schlacht von Carillon teil, wo es am äußersten Ende des rechten Flügels unter Lévis eingesetzt wurde. In dieser Schlacht verlor das Bataillon Leutnant Daudin, 7 Soldaten wurden getötet und Captain d’Hébécourt, Captain Le Comte, 2 Leutnants und 45 Soldaten verwundet. Zwischen dem 1. und 5. November verließ die gesamte französische Armee Carillon, um in ihre Winterquartiere zu marschieren. Um die Festung zu sichern, wurde eine Abteilung verschiedener Bataillone zurückgelassen. Die Soldaten des Bataillon La Reine bezogen ihr Winterquartier zwischen Saint-Augustin und Grondines.

Im Jahr 1759 bildete das 2. Bataillon La Reine einen Teil der Truppe unter dem Befehl von Bourlamaque, die den britischen Vormarsch aus Richtung Lake Champlain verlangsamen sollte. Nach der Kapitulation von Québec zog sich das Bataillon im September nach Montréal zurück, wo sich die Überreste der französischen Armee konzentrierten. Im November bezog das Regiment seine Winterquartiere am Chambly River.

Bis März 1760 waren 51 Mann des Bataillons nach Saint-Jean abkommandiert worden und weitere 36 waren nicht einsatzfähig. Damit standen nur noch 358 Mann für die geplante Expedition gegen Québec zur Verfügung. Letztere wurden durch 237 Männer aus den Milizen von Chambly, Saint-Charles, Saint-Denis, Saint-Antoine und Saint-Ours ergänzt, die in das Bataillon integriert wurden. Vom 21. bis 25. April fuhren nach und nach Transportschiffe von Montréal nach Québec. Insgesamt zählte das Bataillon nun 27 Offiziere, 370 Mannschaften, 223 Männer der Miliz und 38 Nichtkämpfer, insgesamt 658 Mann. Am 28. April nahm das Bataillon an der Schlacht von Sainte-Foy teil, wo es in zweiter Linie eingesetzt wurde. Am 24. Mai, nach dem Eintreffen britischer Verstärkung in Québec, verließ das Bataillon Jacques-Cartier. Mitte August wurden die Infanterie der Bataillone La Reine und Royal Roussillon unter dem Kommando von M. de Roquemaure nach Saint-Jean geschickt, welches später mit sämtlichen Miliztruppen der Region Montréal verstärkt wurde. Nach der Kapitulation von Montréal zählte das Bataillon am 9. September noch 346 Mann und 21 Offiziere. Gemäß den Kapitulationsbedingungen wurde das Bataillon am 16. September an Bord britischer Transportschiffe gebracht, die am 10. und 11. Oktober Québec erreichten und schließlich nach Frankreich segelten, wo sie im Dezember eintrafen.

Diese und viele weitere Informationen zu unterschiedlichen Armeen des Siebenjährigen Krieges findet ihr übrigens hier: https://www.kronoskaf.com/syw/index.php?title=Main_Page

2 Kommentare zu „French and Indian War – Französische „Troupe de Terre““

  1. Hallo Koppi, vielen Dank! Die Tafeln stammen vom Uniformmaler Eugène Leliepvre und dies ist nur ein Ausschnitt der Uniformserie zur französischen Armee in Neufrankreich. Einiges ist allerdings nach neustem Forschungsstand schon überholt (z.B. die Farbe der Geschütze)

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