Projekt EL TEB – Teil 4

Im nunmehr vierten Teil zum EL TEB – Projekt geht es um die britische Kavallerie. Neben den beiden bei El Teb und Tamai eingesetzten Husaren-Regimentern, dem 10. und dem 19. Regiment, zähle ich auch die berittene Infanterie hinzu, da auch diese der Kavallerie-Brigade angeschlossenen war.

Kavallerie Brigade

Kommandeur – Brigade General H. Stewart

  • 10. (Prince of Wales’s Own Royal) Husaren – Col. E.A. Wood (3 Schwadronen / 250)
  • 19. Husaren – Lt. Col. A.G. Webster (4 Schwadronen / 315)
  • Mounted Infantry Company – Capt. H. Humphreys (4 Sektionen / 120)

19th Hussars

Der 19. Husaren, die von England über Kairo in den Ost-Sudan verlegt worden waren, trugen die üblichen grauen Serge-Uniformröcke, aber mit Bedford-Kordhosen und Home Service – Stiefeln. Nach der Schlacht von El Teb wird in Berichten erwähnt, dass der Kavallerie befohlen wurde, sich mit einheimischen Speeren zu bewaffnen. Das erwies sich als weitaus effektiver als Schwerter, denn der Feind konnte so schon vor dem Kontakt und auch am Boden liegend erreicht werden.

Das Regiment wurde ursprünglich in Bengalen von der East India Company als 1. Bengal European Light Cavalry im Jahr 1858 für den Dienst und in Reaktion auf die indische Rebellion aufgestellt. Während der Rebellion erhielt ein Leutnant des Regiments, Hugh Henry Gough, das Victoria Kreuz. Wie alle anderen „europäischen“ Einheiten der East India Company wurden die Reiter 1858 dem Kommando der Krone unterstellt und 1862 formell in die britische Armee integriert. Von diesem Zeitpunkt wurde die Einheit als 19. Husaren bezeichnet. Das Regiment sah seinen ersten Kampfeinsatz 1882 in der Schlacht von Tel el-Kebir in Ägypten, den Schlachten von El Teb und Tamai im Jahr1884 sowie 1885 bei Abu Klea im Sudan.

10th Hussars

Die 10. Husaren wurden direkt aus Indien nach Suakin verschifft und trugen deshalb die dort üblichen Khaki-Uniformen. Ihre blauen Reithosen hatten doppelte gelbe Streifen an den Seiten und ihre Helme waren mit der eingeschraubten Messingspitze versehen. Sie behielten außerdem auch ihre indischen Wasserflaschen, statt der üblichen Italian Pattern. Die Offiziere verwendeten ihren schwarzen, vergoldeten Patronentaschengürtel sowie schwarze Säbeltasche. Bewaffnet waren alle Husaren mit dem 1882 Kavallerie – Schwert / Pallasch in Stahlscheide und dem Martini Henry Karabiner.

Die 10. Royal Hussars (Prince of Wales’s Own) wurden bereits im Jahr 1715 aufgestellt und fochten in allen Kampagnen und Schlachten des britischen Empires. Das Regiment wurde 1846 nach Indien geschickt und war dann im Winter 1854 bei der Belagerung von Sewastopol und im Februar 1855 in der Schlacht von Eupatoria während des Krimkrieges im Einsatz. Im Jahr 1861 wurde die Einheit in 10. (The Prince of Wales’s Own) Royal Hussars umbenannt. Das Regiment war im November 1878 während des Zweiten Anglo-Afghanischen Krieges in der Schlacht von Ali Masjid und im Februar 1884 während des Mahdi-Aufstandes in der Zweiten Schlacht von El Teb und bei Tamai im Einsatz.

Mounted Infanry

Die Soldaten der Berittenen Infanterie wurden ab 1882, zusätzlich zu ihrer standartmäßigen Ausrüstung, mit einem brauen Lederbandelier (P1882) ausgestattet, welches 50 Schuss Munition aufnehmen konnte. Es besaß vier Taschen, die je 10 Patronen und 2 Taschen, welche je 5 Patronen fassen konnten. Die Munition wurde in Lederschlaufen gesteckt und mit einer Klappe gesichert. Dieser Patronengurt wurde über der linken Schulter getragen. Neben dem üblichen Uniformrock und dem Tropenhelm wurden khakifarbene Reithosen aus Cord und helle, später dunkelblaue Wickelgamaschen, sowie braune Halbschuhe getragen. Manchmal wurde die Ausrüstung durch eine Sonnenbrille und einen Nackenschutz ergänzt.

Berittene Offiziere

In Bildmitte ist Sergeant-Major Burke (Militärpolizei) zu sehen, der eine quadratische rote Flagge trägt, welche die Position des General Graham in der Schlacht anzeigen sollte.

Brigade General Redvers Buller, Kommandeur der 1. Infanterie Brigade kämpfte nicht nur im Sudan, sondern auch zuvor im Zulu-Krieg und später im Burenkrieg.

Der Ire Major General J. Davis, der die 2. Infanterie Brigade kommandierte.

Britische Armee

Mit diesen Figuren ist die britische Armee für die Schlacht von El Teb fertiggestellt und somit Phase 1 des Projektes abgeschlossen.

In Phase 2 geht es dann an die Bemalung der Beja und den Test weitere Regelwerke.

6 Kommentare zu „Projekt EL TEB – Teil 4“

  1. Hui. Wie immer eine Augenweide. Nur durch deine Artikel und Bilder bin ich in den Sudan eingestiegen.
    Bücher und Figuren besorgt und immer wieder gemalt und gelesen. Absolut spannender Konflikt. Hatte ich nie vorher auf dem Schirm.
    Nie werde ich so gut malen wie du, aber es macht mir auch weiterhin Spaß für dieses Thema weiter zumalen ubd zu forschen. Aber auch dies nicht so professionell wie du es machst. Vielleicht bist du mal im Ruhrgebiet für eine Partie Sudan auf meinem 6m Tisch. Bist herzlich eingeladen.

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