Im Sommer des Jahre 1884 hatte sich der Mahdi-Aufstand im Sudan immer mehr ausgeweitet und wurde nun auch zu einer Gefahr für das angrenzende Ägypten. Die Ansari, die Anhänger des Mahdi, standen vor den Toren der Hauptstadt Khartoum, die unter der Führung des Engländers Charles G. Gordon verteidigt wurde. Großbritannien, das politische und wirtschaftliche Interessen in Ägypten verfolgte, weigerte sich zunächst, Truppen in diese Region zu schicken. Unter dem Druck der britischen Öffentlichkeit und auf Grund politischer Umstände willigte man schließlich einer Expedition zu, die zumindest der eingeschlossenen Bevölkerung und Gordon zu Hilfe eilen sollte.
Der Kommandierende Offizier dieser Nil Expedition, General Garnet Wolseley, stand nun vor dem Problem, 7.000 Mann und die Ausrüstung für gut 3 Monate von Alexandria nach Khartoum zu schaffen. Immerhin eine Strecke von 2.976 Kilometern. Die Kampagne sollte im Herbst starten und spätestens Anfang Frühjahr 1885 beendet sein, um so die heiße Jahreszeit in diesen Breiten zu meiden. Zur Vorbereitung blieben somit nur 2 Monate!
General Garnet Wolseley in seiner Kabine an Bord des Flussdampfers „Ferouz“Um Khartoum zu erreichen, wurden verschiedene Möglichkeiten und unterschiedliche Routen diskutiert. Im Wesentlichen gab es 3 alternative Strecken, die alle über die Stadt Berber führten:
- Über die Hafenstadt Massawa, an lang des Atbara Flusses bis zum Nil, der in der Nähe von Berber in diesen mündet (965 Kilometer)
- Über die Hafenstadt Suakin, auf der Karawanenstraße bis nach Berber (392 Kilometer)
- Von der Ägyptischen Grenzstadt Wadi Halfa auf dem Nil bis nach Berber (1066 Kilometer)
Favorisiert wurde die Wüstenroute von Suakin nach Berber und von dort an lang des Nils bis Khartoum, sowie die Möglichkeit, die Truppen komplett von Kairo bis Khartoum auf dem Nil zu transportieren. Schließlich konnte sich General Wolseley mit seiner Idee, die Truppen auf dem Nil bis Khartoum zu befördern, durchsetzten. Hier war ausschlaggebend, dass der Fluss das Wasserproblem der Wüstenrouten nichtig machte. Natürlich hatte die Nilroute auch einige Nachteile, wie zum Beispiel seine mehr als doppelte Länge. Das Hauptproblem der Nilroute lag jedoch in den 6 großen Kataraken nördlich von Khartoum, welche den Nil, vor allem bei Niedrigwasser, auf langen Strecken nahezu unpassierbar machte. Dieses Problem gedachte Wolseley durch sehr kleine Ruderboote mit geringem Tiefgang zu lösen, die entweder durch die Stormschnellen getreidelt oder auf Portagen umgetragen werden sollten. Die Idee, den Vorstoß nach Khartoum mit kleinen Booten zu wagen, hatte ihren Ursprung in den guten Erfahren mit dieser Vorgehensweise, die Wolseley während der Red River Rebellion im Jahr 1870 gesammelt hatte.
Ein britisches Bataillon übt sich im Umgang mit den Ruderbooten. Vom Ufer aus, werden sie von den erfahrenden kanadischen Bootsleuten beaufsichtigt.Der Bau der Ruderboote
Bei den Ruderbooten handelte es sich um so genannte „Whaler“, die rund ein Dutzend Männer befördern konnten. Zunächst wurde eine Anzahl von 400 dieser Boote veranschlag. Es wurde jedoch bald klar, das mindestens die doppelte Menge, also 800 notwenig waren. Die Whaler sollten 12 Mann und Ausrüstung für 100 Tage aufnehmen können; Sie sollten einen festen Kiel besitzen und Masten, um auch gesegelt werden zu können. Die Boote mussten eine geeignete Form aufweisen, um einer Rudermannschaft Platz zu bieten; Sie mussten leicht genug sein, um ohne weitere Hilfsmittel getragen oder gezogen werden zu können und sie mussten stabil sein, um den Stromschnellen und Felsen des Nils widerstehen zu können. Nach nur einer Woche hatte man die Art, Größe und das Design der Boote festgelegt. Die benötigten Whaler wurden unter der Leitung des energischen Iren, Colonel William Butler in England von insgesamt 47 Firmen gefertigt. Bei den Booten handelte sich um modifizierte Royal Navy „whaler“ (Walfängerboote). Da die Tests bei Beginn der Arbeiten noch nicht vollständig abgeschlossen waren, fertigt man zunächst parallel Boote mit leicht modifizierten Maßen. Die größeren Boote hatten eine Länge von 32ft (rund 10 Metern), waren 6ft 9in (rund 2 Meter) breit und 2ft, 6in (ca. 0,75 Meter) tief. Das Gewicht eines Bootes betrug rund 920 Pfund, zusammen mit der Grundausstattung 1.073 Pfund. Der Bootsrumpf war an der Außenseite durch Kupferblech verstärkt und hatte 3 Lagen Farbe erhalten, wobei der dritte Anstrich in einem hellen Farbton gehalten war. Jedes Boot erhielt außerdem eine Nummer, die seitlich am Bug aufgemalt wurde. Im unteren Teil des Stevens und am hinteren Teil des Kiels wurde ein Loch gebohrt, um einen 3-Inch Tau aufnehmen zu können. Die Boote wurden im Klinkerbau gefertigt. Beim Klinkerbau greifen die Planken der einzelnen Gänge übereinander und werden miteinander und mit den Spanten durch Gatnägel verbunden. Durch die Überlappung, auch Landung genannt, wurde die Boote nach dem Transport und dem dadurch verbundenen Austrocknen wieder schneller wasserdicht. Durch die längsschiffs verlaufenden Kanten, die die überlappenden Planken bilden, wurde ein erhöhtes Maß an Seitenführung erreicht. Dies trug dazu bei, dass die Whaler recht gut segeln und in begrenztem Umfang sogar kreuzen konnten.
Der Bauplan der BooteFolgende Anweisung zur Konstruktion der Boote wurde an die Werften ausgeben:
Spezielle Ruderboote für den Truppendienst am Nil
Länge: 32 Fuß, Breite: 6 Fuß 9 Inch (oder 7 Fuß), Tiefe: 2 Fuß 6 Inch (oder 2 Fuß 8 Inch)
Das Boot soll in Klinkerbau gefertigt werden.
Maße
01. Kiel: Seitensicht, 2 1/2 Inch, Querschnitt: 3 1/2 Inch
02. Vordersteven und Achtersteven: Seitensicht 1 7/8 Inch
03. Bodenplanken: Querschnitt 3/4 Inch, rundgebogen, 20 an der Zahl; natürlich gewachsen oder massiv, 4 an der Zahl.
Die Bodenplanken sollen weit über den Bereich der Bilge hinausreichen. Falls möglich, sogar bis zur Unterkante des Dollbords.
04. Spanten: Querschnitt: unteres Ende 3/4 Inch – oberes Ende 1/4 Inch; Anzahl, nicht weniger als 64 Spanten.
05. Dollbord: Tiefe 1 5/8 Inch – Dicke 1 1/4 Inch.
06. Duchten: 7 an der Zahl, 7 Inch breit, mit 2 eisernen Knien an jedem Ende.
07. Planken: 3/8 Inch dick, nicht weniger als 14 an jeder Seite. Die 6 im Plankengang auf jeder Seite vom Kiel kommend, sollen 1/2 Inch dick sein.
08. Segelduchten: 2 an der Zahl, 8 ½ Inch breit in der Mitte und auf 7 Inch verjüngend an jeder Seite.
Material
01. Kiel, Dollbord, Abdeckung des Dollbords, Fender, Bilgekiel (2 an jeder Seite), Bodenplanken und Spanten aus kanadischer Ulme.
02. Kielgang, oberer Plankengang, Kielschwein, Ruder und Knies aus englischer oder amerikanischer Ulme.
03. Die Planken aus jeder Art von Kiefer, frei von Astlöchern (mit Ausnahme der Pechkiefer) oder aus Bergulme.
04. Rudersitz, 12 Inch breit, mit Winkeln gesichert, tragbarer Sitz an Backbord usw., aus Tannenholz.
05. Fußrasten: 4 an jeder Seite, aus Tannenholz.
06. Bug- und Heckschotts aus Tannenholz
07. Kielleiste und Stevenband aus 1/4 Inch verzinktem Eisen.
08. Dollen aus verzinktem Eisen, je eine an jedem Ende einer Ducht, eine am Bug und eine am Heck, jede mit einem Bändsel versehen.
09. Haltebleche im Dollbord aus Eisen
Ausrüstung
01. Bootshaken, 2 an der Zahl, einer mit Spitze und einer mit Haken.
02. Stangen zum Staken, 6 an der Zahl, 15 Fuß lang, mit konischer Spitze an einem Ende.
03. Wurfanker, 2 an der Zahl, mit vier Armen und einem 6 Klafter langem 3-Inch Seil.
04. 2 Laufrollen aus Hartholz, 4 Inch im Durchmesser, 4 Fuß Lang mit einer eisernen Aufhängung an jedem Ende.
05. Riemen aus Eschenholz, 12 an der Zahl. 6 Riemen in einer Länge von 14 Fuß, 4 mit einer Länge von 13 Fuß und 2 mit einer Länge von 12 Fuß. Alle mit einem Kupferstreifen am Ende des Blattes, jedoch ohne Leder.
06. Das Sonnensegel aus leichter Leinwand, in kompletter Länge bereitgestellt und zweifach geschlitzt und mit einer Aussparung versehen, um die Maste umgehen zu können. 2 Holzstangen, sowie Schot und Haken um es zu spannen.
07. Das Ruder komplett mit Ruderjoch (Anmerkung: über das Ruderjoch kann das Ruder auch mit 2 Steuerleinen vom Bug aus bedient werden). Ein Ersatzruder mit Aufhängung für jedes zehnte der Boote.
08. Die Takelage mit leichtem Segeltuch und einer Segelhöhe von 12 Fuß, ausgestattet mit den üblichen Schots, Reefhaken, Belegnägeln usw. Ein Anschlagseil (Grummet), welches das Segel in Position hält, muss ebenfalls mitgeliefert werden.
09. Die Masten sollten lang genug sein, um 2 Fuß höher als die eigentliche Segelhöhe zu sein.
10. Alle Segel müssen mit 2 Sätzen von Reefbändsel ausgestattet sein.
11. Ein wasserfester Beutel mit Nägeln soll unter einem der Duchten befestigt werden.
Im Vertrag wurde außerdem eine Verzugsstrafe von 20 Schilling pro Tag und kostenfreie Lieferung in die Verschiffungshäfen vereinbart.
Die Boote in unterschiedlicher Ausstattung. Auf der unteren Zeichnung, ist das Sonnensegel mit den Aussparungen für die Masten zu erkennen und auch das Ruderjoch ist gut dargestellt.Nachfolgend eine Aufstellung der ersten 400 gefertigten Boote:
Firma | Abmessungen | Anzahl | Preis | Auslieferung | ||
Länge | Breite | Tiefe | ||||
John Elder & Co.. Fairfield Works, Gowan, Glasgow | 30 feet | 7 feet | 2ft., 6in. | 20 | 85l. | Glasgow |
John Read, Junr., Heaving-up Slip, Porthmouth | 30 feet 30 feet | 6ft., 9in. 6ft., 6in. | 2ft., 6in. 2ft., 6in. | 10 1 | 85l. 100l. | Portmouth (specimen boat) |
D. & W. Henderson and Co., 30 Lang Field Quay, Glasgow | 32 feet 30 feet 30 feet | 6ft., 10in. 6ft., 6in. 6ft., 9in. | 2ft., 6in. 2ft., 6in. 2ft., 6in. | 17 16 17 | 78l. 74l. 74l. | Glasgow |
Forrest&Son, Norway Yard, Limehouse | 32 feet | 7 feet | 2ft., 8in. | 100 | 90l. | 30 Liverpool 70 Woolwich |
John White, Medina Deck, Cowes | 32 feet | 7 feet | 2ft., 8in. | 30 | 88l. | Portsmouth |
T. W. Woolfe & Son Shadwell, E. | 30 feet | 6ft., 9in. | 2ft., 6in. | 6 | 78l., 15s. | Woolwich |
Watkins & Co, Orchard Yard, Blackwell | 30 feet | 6ft., 9in. | 2ft., 6in. | 20 | 85l. | 14 Woolwich 6 Portsmouth |
Symons & Son, Falmouth | 30 feet | 6ft., 9in. | 2ft., 6in. | 10 | 70l. | Portsmouth |
M. Robson & Son, North Quay, Monkwearmouth, Sunderland | 30 feet | 6ft., 9in. | 2ft., 6in. | 15 | 75l. | Woolwich |
F. Hedley, West Hartlepool | 30 feet | 6ft., 9in. | 2ft., 6in. | 4 | 80l. | Woolwich |
J. E. Scott, 13 Road Lane, E.C. | 30 feet | 7 feet | 2ft., 6in. | 25 | 80l. | 13 Glasgow 12 Woolwich |
W. A. Black & Co., Hatcher’s Yard, Southampton | 30 feet | 6ft., 9in. | 2ft., 6in. | 5 | 85l. | Portsmouth |
Waterman, Bros., Cremyll Yard, Devonport | 30 feet | 6ft., 9in. | 2ft., 6in. | 10 | 74l., 5s. | Portsmouth |
Earle Shipping & Engineering Co., Hull | 32 feet | 6ft., 9in. | 2ft., 6in. | 20 | 75l., 5s. | Woolwich |
F. Pounder, 77, High Street, Hartlepool | 32 feet | 6ft., 9in. | 2ft., 6in. | 4 | 80l. | Woolwich |
John Preston, 59 and 60, Cornhill, E.C. | 32 feet | 6ft., 9in. | 2ft., 6in. | 35 | 85l. | Portsmouth |
Coebran & Co., Duke Street, Birkenhead | 32 feet | 6ft., 9in. | 2ft., 6in. | 14 | 85l. | Liverpool |
J. & G. Thompson, Clyde Bank, Glasgow | 32 feet | 6ft., 9in. | 2ft., 6in. | 10 | 85l. | Glasgow |
Camper & Nicholson, Gosport | 32 feet | 6ft., 9in. | 2ft., 6in. | 10 | 88l. | Portsmouth |
Copeman | 1 | |||||
GESAMT | 400 |
Der Transport der Ruderboote
Der Zeitplan für den Bau der Boote und ihres Transportes zum Einsatzort sah wie folgt aus:
- Auftrag zum Bau der Boote: 10. August 1884
- Fertigstellung der Boote: 15. September
- Verladen der Boote auf Transportschiffe: 17. September
- Abfahrt der Schiffe: 18. September
- Ankunft in Alexandria: 30. September
- Die Boote verlassen Alexandria: 02. Oktober
- Ankunft in Assiout: 03. Oktober
- Verlassen Assiout in Richtung Assuan: 05. Oktober
- Ankunft in Assuan: 13. Oktober
- Ankunft in Wadi Halfa: 20. Oktober
- Ankunft in Sarras: 25. Oktober
- Bereit zum Einsatz: 01. November
Tatsächlich konnte diese Zeitvorgaben teilweise sogar unterboten werden.
Die Whaler wurden von England aus auf 19 Schiffen nach Alexandria befördert. Das erste Schiff, die „Pelican“ erreichte Ägypten mit 30 Booten am 22. September 1884, das letzte Schiff, die „Laconia“ löschte ihre Ladung von 26 Booten am 18. Oktober. Anschließend wurden mit der ägyptischen Bahn täglich 40 Boote nach Assuit befördert. Am 20. Oktober war der Bahntransport aller Boote abgeschlossen. Ab Assuit wurden die Whaler nun auf Schleppkähne verladen und bis nach Assuan gezogen. Die Strecke bis Assuan hatte eine Länge von 523 Kilometern und benötigte eine Reisezeit ca. 6 Tagen. Dieser Streckenabschnitt barg keine besonderen Schwierigkeiten, denn der Nil war hier das ganze Jahr mit Flussdampfern und Seglern schiffbar. In Assuan angekommen, wurden die Whaler zu Wasser gelassen und zu je 20 Booten mit Flussdampfern zum 1. Katarakt geschleppt. Ein Großteil der Dampfer, die unterhalb des 1. Katarakts operierten, wurden vom Reiseveranstalter Thomas Cook gestellt, der auch schon Kohlevorräte an lang der Strecke angelegt hatte. Der 1. Katarakt hatte eine Länge von rund 10 Kilometern und war von einigen Inseln, die größte war die Insel Philae, durchsetzt. Je nach Jahreszeit und Größe des Schiffes, wurden verschiedene Routen, auch Kanäle genannt, benutzt. Die schmalsten und gefährlichsten Stellen dieser Kanäle bezeichnete man als Tore. Hinter dem 1. Katarakt fand man wieder ruhigeres Fahrwasser vor, bis man nach 348 Kilometern die Grenzstadt Wadi Halfa erreichte. Hier begann der Sudan und hier befand sich auch der 2. Katarakt, eine der schwierigsten Nilpassagen, welche die Expedition zu meistern hatte. Der Fluss war an dieser Stelle von unzähligen großen und kleinen Felsen durchsetzt und nicht weniger als 15 Tore mussten überwunden werden. Die Länge der Stromschnellen betrug 16 Kilometer. Man beschloss für die Durchfahrt der Boote, den östlichen Kanal zu benutzen. Hier traf man auf das Bab-el-Kebir, das große Tor dieses Katarakts. In Gemai, 6,5 Kilometer hinter dem 2. Katarakt, wurden die Boote noch einmal gewartet, repariert und mit Ausrüstung versehen. Durch ein Versehen, waren Boote und Ausrüstung separat transportiert worden und mussten nun mühsam wieder zu sortiert werden, da nicht alle Ausstattungsteile, wie z.B. die Masten, universell gefertigt waren. Nun begann der eigentliche Einsatz der Boote und die britischen Soldaten bestiegen erstmals die Whaler und ruderten, trugen und zogen die Boote bis zum Sammelplatz bei Korti. Von den 800 Booten wurden insgesamt 600 nach Korti gebracht, während 200 für den Pendelverkehr zwischen Sarras und Dongola vorgesehen waren.
Die mit der Eisenbahn transportierten Boote, werden auf Nilschiffe verladen.Die Ausrüstung der Ruderboote
Die Whaler konnten 12 Männer und ausreichend Proviant und Munition für 100 Tage aufnehmen. Oft wurde noch zusätzliche Ausrüstung, wie ein Zelt, Kohleofen, Wasserfilter, Mückennetze und Leinen im Boot verstaut. Um Platz zu sparen konnte alle Töpfe, Pfannen und Teller einander gestapelt werden. In Ägypten wurde die Ausstattung der Boote noch zusätzlich mit je 2 Rettungswesten aus Kork ergänzt.
Jedes der Boote wurde mit folgender Ausstattung versehen:
- 2 Masten (umlegbar)
- 2 Segel (12 ft.)
- 12 Riemen (mit Kupfer verstärkten Blättern)
- 2 Bootshaken
- 6 Stangen (mit Eisen verstärkten Enden)
- 2 Wurfanker, 6 Klafter Seil
- 12 Dollen
- 3 Laufrollen aus Hartholz
- 5 Ersatzplanken
- 2 Ersatz Knies
- 1 Sonnensegel
- 2 Sonnensegel – Stangen
- 1 Ruder mit Joch und Pinne
- 1 Zugseil, 120 Klafter
- 1 Rolle Tauwerk, 50 Klafter
- 1 Fußblock
- 1 Führungsblock
- 1 Glocken-Zelt
- 3 Taschen, wasserfest, für Decken
- 1 Tasche, wasserfest, für Ausrüstung
- 6 Munitionskisten
- 2 Äxte
- 1 Federwaage, mit Schale
- 3 Eimer, aus Leder
- 3 Kanister, Eisenblech
- 12 Becher, Eisenblech
- 12 Teller, Eisenblech
- 1 Backform
- 1 Pfeffermühle
- 1 Fleischgabel
- 12 Gabeln
- 12 Messer
- 12 Löffel
- 2 Schlachtermesser
- 2 Dosenöffner
- 2 Wasserkessel
- 1 Suppentopf
- 1 Lampe, in Kiste
- 2 Gallonen Rapsöl
- 2 Wischmops
- 1 Eimer, Eisen
- 1 Bratpfanne, Eisen
- 1 Transportabler Ofen
- 2 Spaten
- 6 Säcke
- 1 Schwamm
- 6 Schlingen aus Webstoff
- 2 Planen, mit Ösen
- 1 Bleifolie, 2 ft. x 2 ft.
- 4lb. Krug
- 32lb Farbe, in Dosen
- 1 Pinsel
- 4 ½ Yard dicke Plane
- 3 ½ Yard Segeltuch
- 1 Rolle Seemannsgarn
- 1 Filter
- 1 Ersatz Holzkohleofen, Eisenblech
- 1lb. Seil
- 1 Hammer
- 1 Sack Nägel, Korken, Schleifpapier,
- Haken und Angelschnur zum Fischen
Jedes 6. Boot war zusätzlich mit folgendem ausgestattet:
- 1 Rolle Schnur
- 10 lb. Krug
- 6 Axtstiele
Jedes 8. Boot war zusätzlich mit folgendem ausgestattet:
- 1 Werkzeugkiste
- 1 Queraxt
- 1 Bohrer
- 1 Axt
- 4 flache Ahlen
- 4 Meißel
- 12 Schraubendreher
- 2 Feilen
- 3 Handbohrer
- 2 Tischlerhammer
- 1 Beil
- 3 Messer
- 1 Holzhammer
- 48 Nadeln
- 7 Segelmacher Palmen
- 2 Zangen
- 1 Kurzrauhbank
- 1 Punze
- 1 Maßband, 2 ft.
- 1 Säge
- 1 Rasierklinge
- 1 Sägeset
- 2 Wetzsteine
- 2 Malerpinsel
- 1 langstielige Axt
- 5 Metallkappen für Stak-Stangen
- 6 lb. Kupfernägel
- 4 lb. Eisennägel
- 4 große Messingschrauben
- 10 Platten Eisenblech
- 2 lb. Bändsel
- 1 Marlspicker
- 5 lb. Zwirn und Segelgarn
- 1 ½ Gallonen Öl
- 25 lb. Bleiweiß
- 2 lb. Weiße Farbe
- ½ lb. Bienenwachs
- 6 Axtstiele
- 10 lb. Seil
- 4 Flaschen Öl, Eisenblech
Jedes 20. Boot war zusätzlich mit folgendem ausgestattet:
- 1 Schleifstein, komplett
- 1 Arbeitstalje
- 20 lb. Eisennägel
Jeweils 15 Bootsleute teilten folgendes unter sich auf:
- 2 Suppenkessel
- 1 Schöpfeimer
- 15 Gabeln
- 1 Fleischgabel
- 3 Wasserkessel
- 2 Eisentöpfe
- 2 Schlachtermesser
- 15 Messer
- 1 Suppentopf
- 15 Teller
- 15 Löffel
- 15 Becher
- Ersatzschnur, Angelhaken und Fischnetz
Die nachfolgende Tabelle enthält den Proviant für die Boote, die Nil aufwärts geschickt wurden und welcher für eine Besatzung von 12 Personen, sowie einen Zeitraum von 100 Tagen gedacht war:
Gewicht pro Boot | Artikel | Verpackt in | Berechnete Menge pro Tag | Sonstiges Die Spalte mit den täglichen Menge pro Tag zeigt die berechneten Verbrauchs-Mengen, die jedoch bei nicht Verbrauch vom kom. Offizier angepasst werden konnten. *Inhalt 3 Fl. Brandy 3 Fl. Portwein 12 4-oz. Dosen Liebig’s extractum carnis ½ lb. Senf 1 lb. Kerzen 1 Dose Alaun 2 lb. Pfeilwurz ¼ lb. Salz 4 Dosen Kondensmilch 6 Dosen Kakaomilch 2 Schachteln Streichhölzer ½ lb. Tee 1 Korkenzieher 1 Dosenöffner 1 Fl. Permanganate | |
Anzahl der Behälter | Inhalt jedes Behälters | ||||
192 lb. | Haltbares, frisches Fleisch | 4 | 48 lb. | 1 lb. an 1 von 6 Tagen | |
168 lb. | Speck | 4 | 42 lb. | 1 lb. an 1 von 6 Tagen | |
48 lb. | Gekochtes Hammelfleisch | 1 | 48 lb. | ||
66 lb. | Käse | 4 | 2 Käseleibe | ¾ oz. | |
770 lb. | Schiffszwieback | 22 | 35 lb. | 1 lb. an 5 von 6 Tagen | |
240 lb. | Hartkekse | 8 | 30 lb. | ||
52 ½-pint Gläser | Essiggemüse | 2 | 26 Gläser | ½ oz.. an 4 von 6 Tagen | |
17 Dosen | Fruchtgelee | 1 | 17 Dosen | 1 1/3 oz. an 2 von 6 Tagen | |
17 Dosen | Marmelade | 1 | 17 Dosen | ||
80 lb. | Tee | 2 | 40 lb. | 1 oz. | |
240 lb. | Zucker | 4 Säcke | 60 lb. | 3 oz. | |
19 lb. | Salz | 1 Sack | 19 lb. | ¼ oz. | |
80 lb. | Haltbares Gemüse | 1 | 48 lb. | 1 oz. | |
1 | 32 lb. | ||||
7 ½ Gallonen | Limonen Sirup | 3 1 | 5 Flaschen 32 lb. | 1/320 Gallone | |
1 | 4 Flaschen | ||||
432 Rationen | Erbswurst | 2 | 216 Rationen | 1 Ration jeden 3. Tag | |
40 lb. | Kakao und Milch | 1 | 40 lb. | Extra für besondere Anlässe | |
1 7/8 Gallone | Essig | 1 | 5 Flaschen | 1/1280 Gallone | |
40 lb. | Reis | 2 | 20 lb. | ½ oz. | |
40 lb. | Haferflocken | 2 | 20 lb. | ½ oz. | |
10 lb. | Backpulver | 2 | 5 lb. | … | |
2 lb. | Pfeffer | 2 | 1 lb. | 1/36 oz. | |
40 lb. | Tabak | 1 | 40 lb. | Gegen Bezahlung von 1s 4d. pro 1 lb. | |
27 lb. | Seife (einfach) | 1 | 27 lb. | Gegen Bezahlung von 1d. pro Stück | |
9 lb. | Karbolseife | 1 | 9 lb. | Gegen Bezahlung von 1d. pro Stück | |
192 Schachteln | Streichhölzer | 1 | 192 Schachteln | … | |
Feldhospital Ausrüstungskiste* | 1 | … | |||
88 |
wirklich genial was du hier amchst frank..
danke für die viele arbeit…wird mir sicher einmal von nutzen sein wenn ich das thema ernsthaft angehe!
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Hi Florian,
vielen Dank für deinen Kommentar. Ich sehe meine Sudan Artikel ja auch eher als Nachschlagewerk.
Viele Grüße
Frank
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