Im Schlossmuseum Lützen gibt es eine kleine Ausstellung und ein großes Zinnfiguren-Diorama zur Schlacht von Großgörschen. Zum Abschluss diese kleine Serie über Großgörschen gibt es also einen Bildbericht mit Fotos dieses Dioramas und einigen anderen kleine Zinnfiguren-Dioramen (Torhaus Dölitz und Zinnfiguren-Museum Goslar).
Der Blick geht über Kleingörschen nach Kaja und zeigt den Vormarsch der Jungen Garde.
Vor der Schlacht bei Großgörschen übernachtete Napoleon im alten Amtsgericht der Stadt Lützen, gleich neben dem Lützener Schloss. Am Morgen des 2. Mai 1813 verließ der französische Kaiser die Stadt, um in Richtung Leipzig weiterzuziehen. Jedoch musste er schließlich mit seinen Truppen umkehren, als die Schlacht bei Großgörschen begann.
Als Bildunterschriften für folgenden Fotos des großen Dioramas habe ich Auszüge aus dem bekannten Roman „Histoire d’un conscrit de 1813“ vom Autorenpaar Erckmann-Chatrian aus dem Jahr 1864 gewählt. In dieser Erzählung nimmt die Hauptfigur, der Uhrmacherlehrling Joseph Bertha, als Angehöriger des 6e Régiment d’infanterie légère unter Marschall Ney an der Schlacht bei Großgörschen teil.
„Seht euch nur diese blauen Linien an, wie sie sich mit dem Gewehr auf der Schulter entlang dem Floßgraben näheren.“
„Wir hörten ein großes Getöse zu unserer Rechten: es war ihre Kavallerie. Sie wollte die Löcher ausnutzen, die ihre Kanonen rissen“.
„Gott weiß, wie viele Preußen in dieser Senkung bleiben! Aber anstatt anzuhalten drangen ihre Kameraden weiter vor. Sie riefen wie die Wölfe „Vaterland! Vaterland“.
„Sie hatten auf diesem Hügel etwa dreißig schwere Geschütze stehen. Man kann sich demnach denken, was für Löcher die rissen. Die Kugeln pfiffen bald in der Luft, bald in den Reihen, bald bohrten sie sich mit schrecklichem Geräusch in die Erde, die sie aufwühlten“.
„Ich schaute genauer hin und erkannte den Kaiser. Er befand sich ein wenig vor den anderen. Er saß wie in einem Sessel auf seinem weißen Pferd. Ich konnte ihn unter dem blassen Himmel deutlich erkennen:“
„Unsere ersten Divisionen kehrten nach Kleingörschen zurück. Dort schlug man sich Mann gegen Mann. Man sah auf der Hauptstraße des Dorfes nur noch erhobene Kolben. Die Generale saßen mit dem Degen in der Hand auf ihren Pferden wie einfache Soldaten“.
„Unten näherte sich die junge Garde in geschlossenen Kolonnen im Sturmschritt. Die Obristen, die Bataillonskommandeure und die Generale ritten mit erhobenem Degen inmitten der Bajonette“.
Hinter dem Dorf Kaja steht die Reserve der Franzosen.
Dieses Diorama aus dem Torhaus Dölitz zeigt das Preußische Füsilier-Bataillon des 1. Garde-Regiments zu Fuß in der Schlacht. Nach einem Gemälde von Röchling.
Diese kleine Diorama ist nach einem Gemälde von Knötel entstanden und zeigt den verwundeten Scharnhorst auf einer Trage. Im Hintergrund das brennende Großgörschen.
Schöne Berichte Frank. Da muss ich mal einen Abstecher hin machen, wenn ich mal wieder über Berlin an die Ostsee fahre. Wer weiß, wann die Fachwerkhäuser abgerissen werden. Alle können ja nicht erhalten werden. Immer wieder schade das zu sehen.
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Hallo Koppi, ja, das ist wirklich ein Jammer mit den Häusern.
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