Hier nun der 4. und zugleich letzte Teil des Berichtes zum Armee-Museum in Paris. Bei den beiden Ausstellungen, die ich im Folgenden vorstellen möchte, handelt es sich um die Konflikte des 1. und des 2. Weltkrieges. Die Ausstellungsräume zu diesen Kriegen können selbstverständlich nur einen kleinen Einblick in die sehr komplexen Themen dieser Epochen geben und es stehen vor allem Schauplätze und Kampagnen in Frankreich und mit französischer Beteiligung im Vordergrund. Neben den beiden Weltkriegen gibt die Ausstellung auch einen kleinen Einblick in die Anfänge der Dritten Republik, die Kolonialzeit Frankreichs (habe ich bereits in Teil 3 abgehandelt) sowie die Zeit zwischen den Weltkriegen.
Der 1. Weltkrieg 1914 – 1918
Am 3. August 1914 erklärt Deutschland Frankreich den Krieg. Die Armeen des deutschen Kaiserreichs stoßen kurz darauf durch das neutrale Belgien nach Nordfrankreich vor. In einer riesigen Zangenbewegung soll das französische Heer eingekreist und vernichtet werden. Ziel der nach Südwesten zielenden Bogenbewegung über Belgien und den Norden Frankreichs ist die Umfassung der französischen Hauptstadt Paris. Dadurch soll das französische Heer im Rücken erfasst und auf den eigenen Festungsgürtel in Ostfrankreich gedrückt werden, den die Deutschen zeitgleich mit drei weiteren Armeen angreifen. Die Grundidee für die Zangenbewegung, deren Ziel die Einschließung und Vernichtung des französischen Heeres ist, stammt vom langjährigen Chef des Generalstabes, Generalfeldmarschall Alfred Graf von Schlieffen. Doch die deutsche Offensive kommt Anfang September 1914 an der Marne zum Stehen. Aus dem für wenige Wochen geplanten schnellen Bewegungskrieg gegen Frankreich wird ein jahrelanger verlustreicher Stellungs- und Abnutzungskrieg in den Gräben der sogenannten Westfront. Allein die vom 21. Februar bis 19. Dezember 1916 tobende Schlacht um Verdun kostet am Ende mehr als 300.000 Soldaten auf beiden Seiten das Leben.





































Der 2. Weltkrieg 1939 – 1945
Vom 10. Mai bis 25. Juni 1940 gelang es Deutschland in einem „Blitzkrieg“ gegen die französische Armee und die britischen Expeditionstruppen Frankreich zu erobern. Den Schlusspunkt bildete der Waffenstillstand von Compiègne mit Frankreich vom 22. Juni, der drei Tage später in Kraft trat. Der Großteil Frankreichs und Benelux blieb über vier Jahre unter direkter deutscher Kontrolle. Bereits im Juni 1940 bildeten 1.300 nach England entkommene Freiwillige die Forces françaises libres (FFL). Diese Truppe vergrößerte sich durch die Eingliederung der Truppen aus Französisch-Äquatorialafrika, die sich unter der Leitung von Gouverneur Félix Éboué von Vichy-Frankreich gelöst hatten. Die Einheiten der FFL kämpften in den Reihen der Alliierten in Gabun 1940, in Syrien 1941, in Libyen in der Schlacht von Bir Hakeim 1942 und in Tunesien 1943. Im gleichen Jahr fusionierte die FFL mit der „Armée d’Afrique“. Es folgten der Einsatz bei der Befreiung von Korsika und anschließend der Feldzug in Italien, die Landung in der Provence im August 1944, die Befreiung von Paris und der Feldzug in Deutschland bis zum Kriegsende.






























Begleit-Literatur
Bei meinem ersten Besuch des Museums gab es noch einige sehr aufwendige und gebundene Museumsführer zu erwerben, die unter dem Titel „Collections Historiques du Musée de l’Armée“ verkauft wurden. Das Ganze war eine Art Katalog der Exponate mit einer kleinen Erläuterung. Ich selbst besitze nur die Bände 6 und 7, welche die Napoleonischen Kriege von 1804 bis 1815 umfassen. Bei den neuen Museumsführern handelt es sich um deutlich kleinere Softcover-Hefte, die nur noch einige ausgewählte Exponate enthalten, aber einen guten Überblick in die Ausstellungen geben. Vorteil der neue Museumsführer sind zum einen der durchgängige Vierfarbdruck und zum anderen, dass die Bücher auch in englischer Sprache erhältlich sind. Beides war bei den alten Büchern nicht der Fall.


Hallo!
Ein schönen Dank für den informativen und auch lehrreichen Bericht sowie die vielen tollen Bilder, hoffe es folgen noch viele in der Art!
Gruss
Heinz
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Danke dir Heinz…bald geht es auch mit Omaha Beach weiter 😉
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Danke für den tollen Bericht! Habe bisher nur den in diesem Teil gezeigten Trakt besichtigen können. War sehr beeindruckend.
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Danke dir Cody 🙂
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Suuper informativer Bericht mit Weltklasse Bildern!!!! Danke!!!!
Viele Grüße
Steffen
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