D-Day Omaha Museum

Unmittelbar in Virvielle-sur-Mer steht, an der Straße die hinunter zum Strand führt, das kleine D-Day Omaha Museum.Das Museumsgebäude ist ein altes US Militär-Hospital, welches nach der Landung der Alliierten 1944 am Omaha Beach eingerichtet wurde. Später hatte man es als Versammlungsraum genutzt, bis im Jahr 1999 Michel Brissard das Gebäude erwarb, um seine private Sammlung in einen Museum der Öffentlichkeit zu präsentieren. Michel Brissard wurde am Ende des 2. Weltkrieges im Jahr 1945 geboren. Er war schon früh von Militärgeschichte begeistert und sammelte 50 Jahre lang Objekte, Material und Andenken des 2. Weltkrieges mit einem Schwerpunkt auf die D-Day Landung.

Das Museum teilt sich in einen Indoor und eine Outdoor – Bereich. Zu den Highlights zählen ein LCVP “Higgins Boat”, ein gepanzerter Turm, ein Goliath Panzer, ein Fallschirmspringer-Motorrad und eine Enigma Codemaschine. Interessant sind aber auch die alten Fotos und Berichte zu Virvielle-sur-Mer, ein detailliertes Diorama des Angriffs auf die Widerstandsnester 71 und 72 sowie einige Funde aus der unmittelbaren Umgebung. Die Präsentation der Ausstellung ist etwas veraltet, es gibt nur wenig Hintergrundinfos und es fehlt ein klares Konzept, trotzdem kann man einige sehr spannende Dinge entdecken.

Outdoor-Ausstellung

Ein amerikanischer D4 Bulldozer, der kleine Bruder der D7 Version. Beide Varianten spielten eine große Rolle bei der Landung am 6. Juni 1944, bei der sie die Strandhindernisse räumten und den Weg frei machten, der zum D1 Exit führte.

Ein LVCP oder „Higgins Boat“. Weitere Detailaufnahmen und Erläuterungen liefere ich in einem separaten Bericht.

Eine 50 mm KWK / Pak 38. Diese Geschütz wurde auch im WN 72 eingesetzt.

Ein deutscher Suchscheinwerfer.

Eine deutsche 8,8-cm-FlaK.

Strandhindernisse

Fotos

Der Boulevard Cauvigny, die Uferstraße, mit ihren schönen Strandhäusern im Jahr 1935.

Der Tourismus in Vierville begann schon im frühen 19. Jahrhundert, als Napoleon der III. die Region zu seinem Feriendomizil machte.

Neben Milch- und Obstwirtschaft spielte vor allem die Pferdezucht ein große Rolle in Vierville. Hier der Hof der Ormel Farm auf der Rückseite des Ortes.

Küstenfischen, speziell Krabben, war einst ein Nebenerwerb für viele Familien am Vierville-Strand. Noch heute sieht man Einwohner mit ihren Netzen bei Ebbe am Strand.

Das Haus Gallios war 1925 Lebensmittelladen und Tankstelle. Viele kleine Läden eröffenten aufgrund der Touristen in dieser Zeit in Viervielle-sur-Mer.

An der Straße hinunter zum Strand standen das Hotel-Restaurant „Le Casino“ sowie viele kleine „cabanes“ (Strandhütten).

Die Straßenbahn, hier die Vierville – Station, war eine der Hauptgründe für die Entwicklung des Ortes zu einem begehrtem Strandbad. Zu sehen sind außerdem das Restaurant La Pie qui Tette sowie das Strand-Hotel. Das Foto stammt aus dem Jahr 1925.

Deutsche Soldaten requirierten Pferde und Fuhrwerke der französischen Landbevölkerung. Hier der Eselkarren der Familie Houyverts, der jeden Donnerstag ausgeliehen wurde.

Schon ab dem 18. Juni 1940, der Ankunft der deutschen Besatzer, nutzten diese die Villen am Strand. Ab 1943 wurde alle Häuser abgerissen, um einen freien Feuerbereich zu schaffen. Nicht alle 60 Gebäude wurde gleichzeitig zerstört, das Foto zeigt den Beginn der Arbeiten an den Bunker der Widerstandsnester.

Den meisten Fischer und Farmer war es auch nach der Besetzung durch deutsche Truppen erlaubt weiter ihrem Tagwerk nachzugehen. So durften die Fischer in der Nacht Heringe fangen.

Am Ende des 18. Jahrhunderts wurden zwei große Herrenhäuser im Zentrum von Vierville gebaut. Während der Kämpfe am 6. und 7. Juni 1944 wurde eines der Gebäude, welches als Hauptquartier der 11. Kompanie des 726. Infanterie-Regiments diente, zerstört. Die Steine wurden später vom US Engineer Corps für den Bau von Straßen genutzt.

Blick aus der Öffnung eines Mörser-Tobruks des WN 73 auf die Strandallee und den Einschnitt von Vierville.

Bunker des WN 72 am Strand.

Dieser Bunker war Teil des WN 73 und konnte den gesamten Strand überblicken.

Diese Karte zeigt alle Strandhindernisse und Waffen der Widerstandsnester rund um den Vierville – Strand.

Bilder der US Truppen bei der Landung am Strand von Vierville.

Indoor-Ausstellung

Dieser mit Korallen bewachsene Helm wurde von Fischern bei Grandchamp aus dem Meer gezogen. Es stellte sich heraus, dass er einst einem Soldaten des 29. Division gehörte.

Diorama

Angriff auf WN 71, 72 und 73 am 6. Juni 1944.

Bunker mit PAK 43 / WN 72

Doppelschartenstand mit KWK 50 mm / WN72

Offene Flak-Stellung / WN71.

Panzer-Sperrmauer und Fallgrube / WN72

Doppel-MG Schartenstand / WN 71

Radarstation / WN 73

Abgerissene Häuser im Vierville-Einschnitt / WN 72

Strandhindernisse vor dem WN 72

Gräben und Stellungen des WN 73

US – LCVP Landungsboote am Strand

Ein Sherman mit Deep-Wading-Kit.

Restaurant

Die kleine Bar und das Schnellrestaurant bieten nicht nur Museumsbesuchern Getränke und Snacks.

4 Kommentare zu „D-Day Omaha Museum“

  1. Hallo!

    Der Bericht ist wiedermal echt super geworden, war 2018 und 2019 in diesem Museum, wie du schon richtig sagst, nicht das Beste in der Normandie, aber trotzdem lohnt sich ein Besuch allemal wurde 2019 für die 75 Jahr Feier nochmals aufgemöbelt auch der Aussenbereich, war vorher nur ein einfacher Schotterplatz mit einer kleinen Imbissbude davor und das Dirorama ist dir sicher ein guter Anhaltspunkt für dein geplantes Omaha Beach Projekt, muss mal in meinem Fotoarchiv nachsehen, sollte sicher auch jede Menge davon geben, Danke für den Input 😉 Freue mich schon auf deinen nächsten Normandie Bericht…

    Gruss

    Heinz

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